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11.10.2013 Logistikinvestments stark gefragt

Der bereits im ersten Halbjahr zu beobachtende Trend stark steigender Logistikinvestments hat sich im dritten Quartal noch einmal verstärkt. Mit einem Transaktionsvolumen von gut 2,17 Mrd. € konnte das bereits gute Vorjahresergebnis um 56 % übertroffen werden. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).

„Dies ist das zweitbeste jemals registrierte Ergebnis. Lediglich im Boomjahr 2007 lag der Investmentumsatz noch höher. Demzufolge wurde auch der langjährige Durchschnitt mit 44 % eindrucksvoll überschritten“, erklärt Hans-Jürgen Hoffmann, Bereichsleiter Industrial Investment & Services der BNP Paribas Real Estate GmbH. „Logistikobjekte gewinnen als nachgefragte Assetklasse zunehmend an Bedeutung. Vor allem auch institutionelle Investoren suchen verstärkt langfristig vermietete, moderne Objekte, die bei begrenztem Risiko gleichzeitig attraktive Renditen versprechen.“

Wesentlich zur Umsatzsteigerung beigetragen hat die Entwicklung von Portfolioverkäufen, die mit rund 930 Mio. € (Vorjahr: 278 Mio. €) am Ergebnis beteiligt sind. Vor allem Großdeals über 100 Mio. €, von denen bislang vier stattgefunden haben, nehmen wieder spürbar zu. Auf Einzelobjekte entfallen knapp 1,25 Mrd. €, was einem Zuwachs von fast 12 % entspricht. Dieses Marktsegment ist deutlich kleinteiliger strukturiert, was auch darin erkennbar wird, dass der durchschnittliche Verkaufspreis bei lediglich knapp 12 Mio. € liegt.

Analog zur bundesweiten Entwicklung konnten auch die wichtigen Logistikregionen ihren Investmentumsatz spürbar steigern und übertreffen das vergleichbare Vorjahresergebnis um knapp 95 %. Allerdings sind zwischen den einzelnen Standorten unterschiedliche Tendenzen zu verzeichnen. Während Berlin (55 Mio. €) und Leipzig (5 Mio. €) Umsatzeinbußen hinnehmen mussten, konnten die übrigen Logistikregionen teilweise erhebliche Zuwächse erzielen. Das höchste Transaktionsvolumen erreichte München (306 Mio. €), gefolgt von Hamburg (188 Mio. €), Frankfurt (154 Mio. €) und Köln mit 103 Mio. €.

Das sehr gute Ergebnis wurde vor allem auch durch eine sehr rege Nachfrage in allen Marktsegmenten getragen. Zwar liegen Großdeals über 50 Mio. € mit einem Umsatzanteil von knapp 40 % erwartungsgemäß an erster Stelle, aber auch in allen anderen Größenklassen wurden hohe Umsatzanteile registriert. Mit 28 % folgt die Kategorie zwischen 25 und 50 Mio. €, vor der Klasse von 10 bis 25 Mio. € (21 %). Bemerkenswert ist aber vor allem auch die mit über 11 % relativ hohe Umsatzbeteiligung kleinerer Deals mit weniger als 10 Mio. € Kaufpreisvolumen.

Spezialfonds weiter klar in Führung
Als wichtigste Käufergruppe haben sich im bisherigen Jahresverlauf eindeutig die Spezialfonds etabliert. Mit einem Umsatzanteil von gut 36 % führen sie die Investorenriege klar an. Mit deutlichem Abstand auf Platz zwei folgen private Anleger, die 16,5 % zum Ergebnis beigetragen haben. Auf zweistellige Umsatzanteile kommen darüber hinaus Immobilienunternehmen (knapp 12 %) und Corporates mit 11 %. Insgesamt hat sich das Spektrum der aktiven Anleger im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013, wo diese vier Investorentypen noch für 91 % des Transaktionsvolumens verantwortlich waren, spürbar erweitert. Aktuell tragen auch Equity/Real Estate Funds (9 %), Immobilien AGs (knapp 8 %) sowie Projektentwickler (fast 5 %) in größerem Umfang zum Gesamtergebnis bei.

Nachdem zur Mitte des Jahres deutsche Investoren noch deutlich stärker zum Transaktionsvolumen beigetragen hatten, konnten ausländische Anleger spürbar zulegen. Am Ende des dritten Quartals liegt ihr Anteil am Gesamtumsatz bei mittlerweile 49 %. Bei Portfoliodeals haben sie sich mit 78 % sogar eindeutig an die Spitze gesetzt. Vor allem nordamerikanische Investoren sind im Logistikbereich stark engagiert und tragen gut 35 % zum Investmentumsatz bei. Bemerkenswert ist auch, dass drei der vier großvolumigen Portfoliodeals im dreistelligen Millionenbereich von US-amerikanischen Anlegern getätigt wurden. Hier zeigt sich, dass gerade global agierende Investoren über umfangreiche Erfahrungen mit dieser Assetklasse verfügen und ihr im Zuge einer auch in Deutschland wachsenden Professionalisierung immer mehr Vertrauen entgegenbringen.

Trotz der hohen Nachfrage zeigen sich die Spitzenrenditen noch stabil, wobei ein wachsender Druck zu beobachten ist, sodass ein leichter Rückgang in den nächsten Quartalen nicht ausgeschlossen werden kann. Den niedrigsten Wert weist Frankfurt mit 6,50 % auf, vor Hamburg und München mit 6,60 %. Mit jeweils 6,80 % folgen Düsseldorf und Köln, die knapp vor Berlin liegen, wo 6,85 % anzusetzen sind. Der günstigste der großen deutschen Logistikstandorte bleibt weiterhin Leipzig mit 7,10 %.

Hervorragendes Ergebnis 2013
„Auch für den restlichen Jahresverlauf spricht alles für eine weiterhin große Nachfrage und sehr gute Investmentumsätze. Gerade auch die Bereitschaft, wieder etwas stärker in Core Plus und Value Add Objekte zu investieren, wird das Marktgeschehen weiter beflügeln. Vor diesem Hintergrund spricht vieles dafür, dass 2013 das zweitbeste jemals registrierte Transaktionsvolumen erzielt werden wird. Ob eventuell sogar die 3-Mrd.-€-Schwelle überschritten werden kann, bleibt abzuwarten“, so Hans-Jürgen Hoffmann.



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