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15.10.2013 Studie: Großteil der Münchner ist mit ihrer Wohnsituation zufrieden

Durch steigende Mieten entsteht in der öffentlichen Wahrnehmung ein bedenkliches Bild der aktuellen Entwicklung des Mietmarktes. Doch wie nehmen die Mieter selbst ihre Wohnsituation wahr? Wie sehr bekommen sie Mieterhöhungen sowie steigende Betriebs- und Nebenkosten zu spüren? Mit der Studie „Bezahlbarer Wohnraum“ wurden explizit die Betroffenen befragt. Im Auftrag von ImmobilienScout24 und GdW führte die USUMA GmbH eine bundesweite Studie durch und befragte 1.510 Mieter. Das Marktforschungsinstitut interviewte dabei auch über 100 Münchner.

Glückliche Bayern-Metropole: Wer in München zur Miete wohnt ist größtenteils zufrieden, hat aber die Befürchtung, seinen jetzigen Wohnstandard in der Rente nicht mehr halten zu können. Zu diesem Ergebnis kommt die repräsentative Studie „Bezahlbarer Wohnraum“, die das Internetportal ImmobilienScout24 und der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. (GdW) im Rahmen der Transparenzoffensive durchgeführt haben. Rund 90% der Münchner Mieter sind mit ihrer aktuellen Wohnsituation zufrieden oder sehr zufrieden. Folgende Faktoren tragen dazu bei: Die große Mehrheit (95%) nennt die Lage der Wohnung an erster Stelle. Bei jeweils 91% ist die Sicherheit im Umfeld und in der Wohnung ausschlaggebend und bei 85% die Grundrissgestaltung. Also größtenteils die Parameter, die jeder Mieter bei der Wahl seiner Wohnung und des Wohnumfelds selbst bestimmen kann.

Die Mieten in München sind seit 2007 stärker als im Bundesdurchschnitt gestiegen. Das zeigt der Angebotspreisindex IMX von ImmobilienScout24. Laut IMX haben sich die Angebotsmieten in München seit 2007 um 20% erhöht, während sie im Bundesdurchschnitt um knapp 15% gestiegen sind. Dennoch geben 70% der befragten Münchner an, mit ihrem Mietpreis zufrieden zu sein. 32% sind sogar sehr zufrieden. Auch wenn 66% eine Steigerung der Betriebskosten und knapp die Hälfte (47%) eine Erhöhung der Kaltmiete in den letzten drei Jahren finanziell zu verkraften hatten.

Gibt es also gar nichts zu meckern? Doch, denn für Unmut sorgen die Nebenkosten. Mit Höhe und Entwicklung der monatlichen Ausgaben für Heizung und Abfallentsorgung sind ein Drittel (35%) der Mieter in München gar nicht einverstanden.

Auch wenn die große Mehrheit der Befragten mit der gegenwärtigen Wohnsituation zufrieden ist und sich die aktuelle Wohnung gut leisten kann (88%), sind die Mieter zunehmend verunsichert. Im Falle eines Umzugs erwarten 70% eine Verschlechterung ihrer Wohnsituation. In angespannten Mietmärkten geben dies mit 83% deutlich mehr der Befragten an. 68% gehen sogar davon aus, keine gleichwertige Wohnung zum selben Mietpreis zu bekommen (in angespannten Mietmärkten: 73%). Für mehr als die Hälfte (54%) steht fest, dass sie den Stadtteil wechseln müssten. Über 80% der Mieter in angespannten Märkten rechnen ebenfalls damit. Knapp 60% befürchten, sich bei einem Umzug nur noch eine kleinere Wohnung leisten zu können (in angespannten Mietmärkten: 67%). Im Umkehrschluss erwägen 80% zurzeit keinen Umzug (in angespannten Mietmärkten: 76%). Befürchtungen der Mieter gibt es auch im Hinblick auf das Rentenalter. 41% sind der Ansicht, dass sie sich eine Miete wie heute nicht mehr leisten können. (in angespannten Mietmärkten 63%).

„Die öffentliche Wahrnehmung über stark steigende Mieten und entsprechende Aussagen seitens der Politik schüren die Befürchtungen der Mieter“, kommentiert Marc Stilke, CEO und Sprecher der Geschäftsführung bei ImmobilienScout24. „Die Folge ist eine zunehmende Immobilität auf dem Wohnungsmarkt. Auch in München ist der Neubau von bezahlbarem Wohnraum dringend notwendig. Dafür muss die kommunale Politik die richtigen Rahmenbedingungen schaffen.“

Dieser Ansicht sind auch die Mieter in der Landeshauptstadt des Freistaates Bayern. Über 80% von ihnen meinen, dass der Staat den sozialen Wohnungsbau stärker fördern sollte. Die große Mehrheit (86%) befürchten, dass die „kleinen Leute“ aus den angesagten Vierteln verdrängt werden. 80% rechnen damit, dass die Mieten weiter steigen und irgendwann nur noch reiche Leute in den Innenstädten wohnen. 70% der Befragten vertreten die Meinung, dass Neubauwohnungen zu teuer sind.


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