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23.10.2013 Chalets in Skigebieten sind wieder im Trend

Nach einer vierjährigen Periode von Preiskorrekturen bzw. bestenfalls stabilen Preisen haben Käufer von Zweitwohnsitzen die Alpenregion wieder fest im Blickfeld. So konstatieren Savills, eines der führenden, weltweit tätigen Immobiliendienstleistungs-Unternehmen und Alpine Homes für das 1. Halbjahr 2013 eine Verdoppelung des Transaktionsvolumens gegenüber dem Vorjahr in Österreich sowie einen Anstieg um 57 % in den Schweizer Alpen.

Alle 27 analysierten Ferienorte verzeichnen entweder stabile oder steigende Preise. In 55 % der Orte stiegen die Preise in den vergangenen 12 Monaten um mehr als 5 %. Dies steht im Gegensatz zu 2012, als die Preise in 28 % der analysierten Ferienorte noch um mehr als 5 % zurückgingen. Gründe hierfür dürften ein wiedergewonnenes Vertrauen in die Märkte, kapitalstarke Investoren, niedrige Zinsen und ein Trend hin zu traditionellen, gesättigten Märkten sein.

Die Zahl der Käufer von Immobilien im alpenländischen Raum aus dem Ausland steigt. Nahezu ein Viertel dieser Käufer sind laut Savills britische Bürger, die außerhalb Großbritanniens leben, beispielsweise in Hong Kong, Singapur, Genf oder Dubai. Auch russische Käufer sind im Topsegment des Marktes besonders aktiv und geben für ihren Zweitwohnsitz durchschnittlich das 1,5-fache dessen aus, was ein britischer Käufer zahlt.

Jeremy Rollason, Managing Director von Alpine Homes, merkt an: „Wir beobachten eine zunehmende Investitionstätigkeit im Spitzensegment der alpenländischen Märkte (über € 10 Mio.). High Net Worth-Käufer (HNWI) zogen es in den vergangenen drei Wintersaisons weitgehend vor, ihre Chalets zu mieten, jetzt aber sind sie wieder im Markt aktiv. Ihnen wird eine große Auswahl möglicher Standorte und Produkte geboten, so dass sie ihre Märkte einer gründlichen Prüfung unterziehen, bevor sie investieren.“

Der Researchanalyse von Savills zufolge sind für unterschiedliche Käufer auch unterschiedliche Märkte interessant, die dadurch wiederum unterschiedliche Preisniveaus und Entwicklungen aufweisen.

Österreich

Britische Käufer sehen sich in Österreich zunehmender Konkurrenz seitens einheimischer sowie anderer europäischer Investoren, darunter aus den Niederlanden, Deutschland und Belgien, ausgesetzt. Die Durchschnittspreise liegen 10 % über Vorjahresniveau. Dies steht im Einklang mit dem Anstieg der Wohnimmobilienpreise um 12,4 % im restlichen Österreich im Verlauf des Jahres 2012.

Österreich hat einen der am schnellsten wachsenden Tourismusmärkte. So stieg die Zahl internationaler Gäste im vergangenen Jahr um 5 %, während der Anstieg im restlichen Europa nur bei 3 % lag. Die Lockerung von Beschränkungen für Nicht-EU-Bürger in Bezug auf den Erwerb von Immobilien in 2012 dürfte zusätzlichen Wettbewerb beim Kauf von Zweitwohnsitzen generieren und zu steigenden Preisen führen.

Jeremy Rollason sagt: „Österreich bietet Käufern nach wie vor ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis, höhere Renditen und generell besseres Wertsteigerungspotenzial.“

Frankreich

In der Zeit von März 2012 bis März 2013 ging die Zahl der Wohnimmobilienverkäufe in Frankreich um 19 % zurück. Zur schlechten Verkäufer- und Käuferstimmung trugen nicht zuletzt Etatkürzungen, negative Wachstumsprognosen, herabgesetzte Bonitätsbewertungen, hohe Arbeitslosigkeit, höhere Vermögenssteuern, die vorgesehene Rentenreform sowie die Pläne zur Anhebung der Körperschaftssteuer bei. Dies beeinträchtigte auch die Märkte für Zweitwohnsitze. In der Region Savoyen (Courchevel, Méribel, Val d’Isère, La Plagne und Megève) sank der Anteil ausländischer Käufer in 2012 auf 13 % (ggü. 20 % in 2007). Gleichzeitig reduzierte sich der Anteil britischer Käufer von zwei Drittel auf ein Drittel. Dies reflektiert die Schwäche des Pfund Sterling in dieser Zeit, die zum Nachfragemangel beiträgt. Mit niedrigeren Preisen, Wachstumsaussichten und nach wie vor niedrigen Zinsen sind nun jedoch die Rahmenbedingungen für eine Nachfragebelebung geschaffen.

Schweiz

In der Schweiz stiegen die Wohnimmobilienpreise im 12-Monats-Zeitraum bis September 2013 um 2,1 %. Gründe hierfür sind der wirtschaftliche Aufschwung, niedrige Zinsen, Wachstum bei Reallöhnen und Zuwanderung sowie Investitionen in den Wohnungssektor.

Savills und Alpine Homes zufolge lag das Transaktionsvolumen für Zweitwohnsitze in den Schweizer Alpen im Juni 2013 57 % über dem Niveau des Vorjahres. Trotz des anhaltend starken Schweizer Franken sind es die steuerlichen Rahmenbedingungen und die Stabilität des Finanzmarktes, unterstrichen durch Lifestyle- und Exklusivitätsfaktoren, die Käufer motivieren. Das neue Gesetz (Lex Weber), das den Neubau von Zweitwohnsitzen auf maximal 20 % des Gesamtbestands begrenzt, beginnt, das Angebot von Neubauobjekten zu limitieren.

„In zwei Jahren wird es nicht mehr möglich sein, einfach in das Büro eines Immobilienmaklers in Verbier zu spazieren und ein in der Planung befindliches Objekt zu kaufen”, prophezeit Jeremy Rollason. „Das sind gute Nachrichten für Eigentümer bestehender Zweitwohnsitze, jedoch weniger gute für die breitere Funktionalität des Marktes. Wir gehen davon aus, dass die Schweizer Bundesregierung bestimmte Kategorien von Touristenwohnsitzen von dieser Regelung befreien wird, aber wir müssen das Kleingedruckte abwarten.“

Yolande Barnes, Director World Research bei Savills, fasst die Prognose für Wohnimmobilien in der Alpenregion zusammen: „Die steigende Zahl von High Net Worth Individuals weltweit kurbelt die Immobiliennachfrage in vielen Staaten an. Mit um durchschnittlich 5 % höheren Preisen in der Alpenregion seit 2012 und einer wachsenden Käufervielfalt gewinnen Wohnimmobilien in Skigebieten nochmals an Popularität, insbesondere auf Seiten vermögenderer, eigenkapitalstarker Käufer. Das begrenzte und exklusive Angebot, das durch Marktregulierungsaktivitäten noch verschärft wird, hat zur Folge, dass das Investoreninteresse hoch bleibt. Käufer von Immobilien in alpinen Ferienorten wollen diese sowohl genießen als auch Gewinn aus ihrem Asset erzielen, und diese Erwartungen dürften die Nachfrage hoch halten. Savills ist der Meinung, dass die alpinen Ferienorte auch 2013/2014 ein ähnliches Wachstum verzeichnen werden wie 2012/2013.“


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