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01.11.2013 Drittes Quartal etwas ruhiger am Logistikmarkt Leipzig

Nach den ersten drei Quartalen erreicht der Leipziger Lager- und Logistikmarkt (inklusive Umland) einen Flächenumsatz von 176.000 m². Nach einem sehr starken ersten Halbjahr (166.000 m²) verlief das dritte Quartal erwartungsgemäß etwas ruhiger. Alle wichtigen Großabschlüsse, wie beispielsweise der von Edeka (48.000 m²), fielen in die ersten sechs Monate des Jahres, wie die Analyse von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) ergibt.

„Dennoch übertrifft dieser Wert den Durchschnitt der letzten vier Jahre um 16 % und stellt das zweitbeste Ergebnis nach 2011 dar“, erklärt Hans-Jürgen Hoffmann, Bereichsleiter Industrial Investment & Services der BNP Paribas Real Estate GmbH. „Der Leipziger Logistikmarkt hat sich in der Spitzengruppe der deutschen Standorte etabliert und die Liga mit Flächenumsätzen von um die 100.000 m² endgültig verlassen.“ Im dritten Quartal konnte eine ganze Reihe kleinerer Verträge bis 5.000 m² registriert werden, was trotz geringerem Umsatz für einen lebhaften Markt spricht. Ein Großteil dieser Abschlüsse erfolgte in der Leipziger Peripherie. Der Eigennutzeranteil ist stark angestiegen und liegt nun bei knapp 36 %.

Mit knapp 52 % haben Handelsunternehmen ihren Umsatzanteil mehr als verdoppelt und führen die Rangliste mit großem Abstand an. Dazu beigetragen haben unter anderem mehrere großflächige Abschlüsse des Handelsunternehmens Edeka. Auf Platz zwei folgen Logistikdienstleister mit gut 38 %. Gegenüber dem Vorjahresergebnis, wo sie noch klar an erster Stelle lagen, büßten sie rund 36 Prozentpunkte ein. Leipzig verliert dadurch aber nicht seine Bedeutung als eine wichtige Logistikdrehscheibe in Deutschland. Nur einen geringen Anteil haben weiterhin Industrieunternehmen, die lediglich auf rund 8 % kommen.

Zwar liegt die Größenklasse über 20.000 m² mit einem Anteil von etwa 40 % weiter an der Spitze. Gegenüber dem Vorjahr, wo sie auf einen Umsatzanteil von circa 75 % kam, verliert sie aber spürbar an Bedeutung. Deutlich zugelegt hat dagegen die Kategorie zwischen 12.000 und 20.000 m², die für rund ein Drittel des Ergebnisses verantwortlich ist und im letzten Jahr gar nicht besetzt war. Mehr Nachfrage gab es auch für Flächen zwischen 8.000 und 12.000 m², sodass diese einen Anteil von 18 % erreichen. Die beiden kleinsten Flächenklassen kommen zusammen auf 8,5 % des Resultats und liegen damit etwas niedriger als im Vorjahreszeitraum. Ein Großteil der kleineren Verträge wurde im dritten Quartal abgeschlossen.

Eingeschränktes Flächenangebot – Mittlere Mietpreisklasse dominiert

Das Flächenangebot auf dem Leipziger Lager- und Logistikmarkt ist weiterhin eingeschränkt, kann aber zumindest mit rund 100.000 m² auf der Angebotsseite den kurzfristigen Bedarf an Flächen decken. Da es aktuell kaum Bautätigkeit gibt, wird sich dieses Angebot tendenziell weiter verknappen, sodass die Nachfrage in absehbarer Zeit vermutlich nicht mehr ausreichend bedient werden kann. Dennoch gibt es zurzeit kaum spekulative Bautätigkeit in größerem Umfang. Freie Grundstücke für Projektentwicklungen stehen dem Markt vor allem im Norden Leipzigs entlang der BAB 14 zur Verfügung.

Für Logistikflächen mit moderner Ausstattung und in guten Lagen, wie entlang der Autobahnen und in der Nähe des Flughafens, wird weiterhin eine Spitzenmiete von 4,25 €/m² erzielt. Damit hält sich der Wert bereits seit 2010 konstant auf diesem Niveau. Im bundesweiten Vergleich zählt Leipzig damit weiterhin zu den günstigeren Logistikstandorten und bleibt auch preislich für Unternehmen attraktiv.
Der mit Abstand überwiegende Teil (73 %) aller auswertbaren Mietabschlüsse entfällt auf die mittlere Preisklasse zwischen 3,00 und 4,00 €/m². Die teuerste Kategorie kommt dagegen nur noch auf einen Anteil von knapp 8 % (Vorjahreswert: 24 %). Verantwortlich hierfür ist ein nur eingeschränkt vorhandenes Angebot an Flächen mit moderner Ausstattungsqualität. Aber auch die unterste Mietpreisklasse bis 3,00 €/m² verliert erhebliche Anteile und erreicht nur noch 19 % (Vorjahreswert: 34 %). Hier zeigt sich, dass für den Großteil der Unternehmen ältere und schlechter ausgestattete Bestandsflächen trotz erheblich niedrigerer Kosten keine echte Alternative darstellen und den Anforderungen an heutige Arbeitsabläufe nicht mehr genügen.

Perspektiven

„Für das letzte Quartal des Jahres wird noch einmal eine steigende Nachfrage auf dem Leipziger Lager- und Logistikflächenmarkt erwartet, sodass das Jahresendresultat vermutlich im Bereich des Vorjahres oder leicht darüber liegen dürfte“, prognostiziert Hans-Jürgen Hoffmann. „Durch die anhaltend hohe Nachfrage wird sich das aktuelle Flächenangebot weiter verringern. Zurzeit gibt es nicht genug Bautätigkeit, um diesen Engpass kurz- und mittelfristig entschärfen zu können. Für Gesuche von großen Flächen bedeutet dies, dass sie weiterhin überwiegend nur über Projektentwicklungen und somit nicht kurzfristig bedient werden können. Bezüglich der Spitzenmiete ist in den nächsten Quartalen eher von einer konstanten Entwicklung auszugehen.“


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