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06.11.2013 Bremst die Mietpreisbremse die Hamburger Energiewende?

Bestandsmieten dürfen in angespannten Wohnungsmärkten nur noch alle vier Jahre um maximal 15 Prozent steigen; bei Wiedervermietungen soll eine Mietpreisbremse eingeführt werden, die sich auf den Mietenspiegel bezieht: die neue Miete darf demnach höchstens zehn Prozent über der ortsüblichen Miete liegen. Darauf einigten sich am Montagabend Union und SPD in ihren Koalitionsverhandlungen als eine der wesentlichen Maßnahmen eines "Pakets für bezahlbares Wohnen". Die Wohnungswirtschaft befürchtet in Folge einen Rückgang der Investitionsbereitschaft, insbesondere auch hinsichtlich energetischer Sanierungsmaßnahmen.

Während andere deutsche Großstädte die Höhe von Mietpreissteigerungen nur für einzelne, besonders nachgefragte Stadtteile begrenzen werden, hatte der Hamburger Senat bereits im Septemberdieses Jahres die Mitpreisbremse in ganz Hamburg angezogen. Vermieter können in der Hansestadt Bestandsmieten binnen drei Jahren nur noch um 15 Prozent erhöhen – zuvor waren noch 20 Prozent erlaubt. Grund für diese Besonderheit ist die angespannte Marktlage mit einer Leerstandsquote von 0,7 Prozent. Damit weist Hamburg nach München den geringsten Wert auf. Axel Kloth, Vorsitzender des IVD Nord: „Die Erfahrung in Hamburg bestätigt unsere Befürchtung, dass eine derartige Mietpreisbremse Bauherren verschreckt und somit für ein knapp bleibendes Immobilienangebot sorgt.“

„Wir halten jegliche Mitpreisbremsen für falsch“, so Andreas Ibel, Vorsitzender des BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Nord. Einziger Lichtblick im Rahmen des jetzt geschnürten Paketes sei, dass die Mietendeckelung mit Wohnungsbauförderungsmaßnahmen wie der degressiven Abschreibung für den Neubau gekoppelt werden soll. „Das ist jedoch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.“
Der IVD Nord und der BFW Nord gehören zu den Unterstützern der 1. Hamburger Energietage, die am 28. und 29. März 2014 im CCH Hamburg stattfinden und nachhaltiges Bauen/Modernisieren und Energieeffizienz im Immobilienbereich in den Fokus stellen. Die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen werden sowohl auf der Messe als auch auf dem Fachkongress der Energietage ein wichtiges Thema sein. Bauherren und Eigentümer können sich bei den Ausstellern und in praxisnahen Verbrauchervorträgen unter anderem über aktuelle Förderangebote und effiziente Bau- und Modernisierungsmaßnahmen sowie konkrete Einsparpotenziale informieren.


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