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07.11.2013 Immobilien im Hochwassergebiet schwer vermittelbar

Das Hochwasser im Juni dieses Jahres hat Auswirkungen auf den Immobilienmarkt in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Besonders die sehr beliebte Lage am Wasser unter anderem in den Metropolen Dresden; Halle und Magdeburg ist davon betroffen. Vorher noch stark nachgefragte Objekte entwickeln sich teilweise zu Ladenhütern. Der Immobilienverband Deutschland Mitte-Ost (IVD Mitte-Ost) rät Eigentümern jetzt nicht panisch zu verkaufen und wenn möglich, die Immobilien zu behalten.

„Das Hochwasser hat den Immobilienmarkt in den betroffenen Gebieten stark beeinflusst“, schildert Karl-Heinz Weiss, Regionalvorsitzender des IVD Mitte-Ost und ergänzt: „Viele Interessenten sehen das Wohnen am Wasser nicht mehr nur als Kaufgrund, sondern auch als Risikofaktor. Die Menschen haben erlebt, wie schnell und unvorhergesehen derartige Ereignisse passieren können. Bis die geplanten Sicherheitsvorkehrungen von der Politik umgesetzt werden, rechnen wir daher mit einer angespannten Nachfragesituation.“

Dirk Radde bestätigt diese Einschätzung mit seinen Erfahrungen. „Viele Interessenten wollen zunächst von mir wissen, ob die Immobilie vom Hochwasser betroffen war“, schildert der Vorstand des IVD Mitte-Ost und Immobilienmakler aus Halle. „Ist dies der Fall, so scheitert der Verkauf leider oftmals. Das führt in Halle dazu, dass hochwertige Immobilien in unmittelbarer Toplage am Wasser aktuell unverkäuflich sind.“

Weiss: „Deshalb empfehlen wir als Verband jedem Eigentümer intensiv zu prüfen, ob momentan ein Verkauf von betroffenen Immobilien unter Wert sinnvoll ist. Wer aus finanzieller Sicht nicht dazu gezwungen wird, sollte die Objekte behalten und darauf hoffen, dass langfristig eine Anpassung an den vorherigen Wert stattfindet“, empfiehlt der Immobilien-Experte. Ob dies in dieser Form geschieht, ist abhängig von den aktuell diskutierten Hochwasserschutzmaßnahmen in Sachsen und Sachsen-Anhalt und deren Realisierung in den kommenden Jahren.

Von einer generellen Immobilienkrise kann nach Verbandsangaben aber keine Rede sein. Denn die Nachfrage nach Objekten mit hohem Wohnwert in absoluten Toplagen ist ungebrochen groß. Auch Immobilien in der Nähe des Wassers sind weiterhin attraktiv, solange keine Überflutungsgefahr besteht. Der Immobilienpreisspiegel des IVD Mitte-Ost untermauert diese Einschätzung. Demnach werden besonders Eigenheime mit sehr gutem Wohnwert in Großstädten stark nachgefragt. In Dresden zahlen Käufer bis zu 550.000 Euro, in Halle 420.000 Euro und in Magdeburg 350.000 Euro. „Mittelfristig rechnen wir hier mit weiter steigenden Preisen in diesem Immobiliensegment“, so Weiss.


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