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20.11.2013 Internationale Retailer mieten 78 % der Stores in London, Paris und Berlin

Einer aktuellen Researchanalyse des internationalen Immobilienberatungsunternehmens Savills zufolge wurden 78 % der in den vergangenen zwei Jahren neu eröffneten Shops in London, Paris und Berlin von internationalen Retailunternehmen angemietet. Hierbei zeigten sich Retailer aus Nordamerika mit einem Anteil von insgesamt 20 % der Neueröffnungen in den drei Städten am expansivsten. Dahinter folgen italienische Unternehmen mit 14 % sowie Einzelhändler aus der Schweiz mit 11 %.

London ist nach wie vor der beliebteste Standort bei internationalen Neueinsteigern: 90 % der Unternehmen entscheiden sich für eine Fläche in der Stadt, 65 % mieten in Paris an. Paris hat an Popularität gewonnen, denn hier eröffneten 2013 doppelt so viele bislang nicht vertretene Retailunternehmen ihr erstes Geschäft wie in 2012. Darüber hinaus stellt Savills in seiner Analyse fest, dass sich Einzelhandelsunternehmen aus 14 verschiedenen Ländern in Paris wie auch in London ansiedelten, während die Zahl in Berlin bei 11 lag.

Marie Hickey, Associate Director Research bei Savills, merkt an: „London bleibt die erste Wahl für viele Retailunternehmen, die beabsichtigen, außerhalb ihrer Heimatmärkte zu expandieren. Hierzu zählen insbesondere Einzelhändler aus Nordamerika, für die die gemeinsame Sprache ein Vorteil ist und die London als Tor zum breiteren europäischen Markt sehen. In den vergangenen zwei Jahren war Paris attraktiver für expandierende europäische Unternehmen wie zum Beispiel aus Italien und Deutschland, aber wir gehen davon aus, dass nun einige weitere nordamerikanische Labels in London fündig geworden sind und den Schritt über den Ärmelkanal machen.“

Die Zone A-Spitzenmieten in den wichtigsten Einkaufsstraßen Londons (Bond Street, Oxford Street und Regent Street) liegen Savills zufolge bei durchschnittlich € 11.367/m²/Jahr und stiegen damit im Verlauf des 3. Quartals 2013 um 6,1 %. Mit einer Spitzenmiete von € 16.420/m²/Jahr bzw. einem Plus von 8,3 % in Q3 führt die Bond Street die Skala an. Dieser Wert steht im Einklang mit dem Niveau auf den Champs Elysées in Paris, wo die Zone A-Spitzenmiete im gleichen Zeitraum um 6,7 % auf € 16.000/m²/Jahr stieg. In Paris wird die zunehmende Zahl von Neueinsteigern weiterhin Aufwärtsdruck auf die Spitzenmieten in den wichtigsten Einkaufsvierteln ausüben.

Anthony Selwyn, Head of Central London Retail bei Savills, sagt: „Die hohen Einzelhandelsmieten in London und Paris haben neue Akteure nicht vom Markteintritt abgehalten. In London konnten wir beobachten, dass neue Einzelhändler aufgrund der größeren Verfügbarkeit von Ladenflächen und der niedrigeren Mietniveaus auch aufstrebende Einkaufsstraßen, die sich typischerweise in unmittelbarer Nähe zu den wichtigsten Lagen befinden, in Erwägung ziehen. Zu diesen aufstrebenden Lagen, die eine kosteneffizientere Möglichkeit bieten den britischen Markt zu testen, gehören die Bruton, Dover und Conduit Street.“

London führt Savills zufolge weiterhin die Rangliste der Städte, die als Zugang zum jeweils nationalen Markt genutzt werden, an. So eröffneten 92 % der neu in UK aktiven Retailunternehmen ihren ersten britischen Store in London, in Frankreich entschieden sich 75 % für Paris. Berlin ist die schwächste Gateway-Stadt: Nur 48 % der neuen internationalen Einzelhandelsunternehmen etablierten dort ihren ersten deutschen Store.

Marie Hickey führt weiter aus: „Obwohl Berlin die deutsche Hauptstadt ist, entscheiden sich Unternehmen bei ihrem deutschen Markteintritt traditionell eher für die wohlhabenderen Städte wie Düsseldorf, Hamburg und München. Allerding haben die Flächenverfügbarkeit und der Mietpreisdruck in diesen traditionellen Gateway-Städten dazu geführt, dass eine zunehmende Anzahl neuer Akteure nun auch Berlin näher betrachtet. Der große Tourismusmarkt der Stadt und ihr Ruf als coole, junge Adresse haben ebenfalls dazu beigetragen, dass sich eine steigende Zahl neuer Retailunternehmen für Berlin interessiert.“

„Der Run auf die Top-Lagen in Deutschland hält ungebrochen an. Jedoch sind die internationalen Handelsunternehmen nicht mehr bereit überteuerte Flächen anzumieten, die Wirtschaftlichkeit steht im Fokus", führt Thomas A. Pasiecznik, Director Retail Consultancy Savills Deutschland, weiter aus.


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