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20.11.2013 Mietpreisbremse wird positiven Trend bei Baugenehmigungen stoppen

Die Anzahl der Baugenehmigungen für Geschosswohnungen ist in den ersten neun Monaten 2013 kräftig gestiegen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum hat das Statistische Bundesamt ein Plus von 25 Prozent ermittelt. In den Kreisen und kreisfreien Städten mit mehr als 300.000 Einwohnern sind nach Analyse des Immobilienverbands IVD sogar 29 Prozent mehr Geschosswohnungen genehmigt worden. "Die zunehmenden Baugenehmigungen sind ein positives Zeichen", kommentiert Jürgen Michael Schick, Vizepräsident des Immobilienverbands IVD, die Entwicklung. Fast jede zweite Geschosswohnung in Deutschland soll in diesen Großstädten und Kreisen gebaut werden.

Bei der Städteanalyse hat sich allerdings auch gezeigt, dass die Geschosswohnungen nur zum Teil dort gebaut werden sollen, wo sie am dringendsten benötigt werden. In Frankfurt (+83 Prozent), Berlin (+50 Prozent) und Hamburg (+27 Prozent) sind die Genehmigungen deutlich gestiegen. In München, dem angespanntesten Wohnungsmarkt Deutschlands, stagnieren die Baugenehmigungen jedoch und in Köln sind die Zahlen mit einem Minus von 26 Prozent sogar deutlich rückläufig.

"Die teils positiven Baugenehmigungszahlen sind darüber hinaus mit Vorsicht zu genießen", warnt Schick. "Nicht alle genehmigten Bauvorhaben werden auch tatsächlich fertiggestellt." Negativ auf die Fertigstellungen von Mietwohnungen wird sich nach Ansicht des IVD zudem die von der künftigen Koalition angekündigte Einführung der sogenannten Mietpreisbremse auswirken. "Bauherren werden lieber in attraktive Eigentumswohnungen investieren oder ihre Investitionsvorhaben ganz ad acta legen", sagt Schick. "Anstatt den positiven Trend zu mehr Wohnungsneubau zu unterstützen, untergräbt die Politik den Markt." Dies sei besonders ärgerlich, da der Wohnungsneubau gerade durch moderat steigende Mieten wieder angesprungen ist. "Nach 15 Jahren sinkender Mieten entwickeln sich die Mietpreise seit 2010 wieder positiv - dieser Nachholeffekt führt auf direktem Wege zu mehr Investitionen in den Wohnungsbau. Zu Zeiten fallender Mieten, wie sie zwischen 1996 und 2010 registriert wurden, sind keine neuen Wohnungen entstanden."



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