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27.11.2013 Bonner Mieten steigen auf breiter Front

Die Mieten in Bonn sind im Jahr 2012 in allen Lagen gestiegen - in den sehr guten Lagen machten sie den größten Sprung. Laut dem aktuellen „Marktreport Wohn- und Geschäftshäuser* Bonn 2013/2014“ des Beratungs- und Vermittlungsunternehmens für Gewerbeimmobilien Engel & Völkers Commercial werden dort mittlerweile 15,50 Euro pro Quadratmeter verlangt.

Wohnraum wird knapp und teuer
Die Nachfrage nach Wohnraum hält nach wie vor an. Aufgrund der zahlreichen Unternehmen (zum Beispiel Deutsche Post und Deutsche Telekom) ist der Bevölkerungszuwachs in der ehemaligen Bundeshauptstadt ungebrochen. Außerdem ist Bonn auch eine beliebte Studentenstadt. 2012 wurden 999 neue Wohnungen erstellt, die den Bedarf jedoch nicht decken konnten. „Es fehlen schätzungsweise 5.000 Wohnungen“, unterstreicht Dirk Dobat, Bereichsleiter von Engel & Völkers Commercial in Bonn.

Impulse für Anlageimmobilien
Diese Rahmenbedingungen liefern wesentliche Impulse für den Markt für Anlageimmobilien. „Der regen Nachfrage nach Wohn- und Geschäftshäusern steht nur ein geringes Angebot gegenüber“, betont Dobat. So sei die Verkaufszahl im gesamten Markt im Jahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr um knapp 28 Prozent auf 194 Objekte zurückgegangen. „Das Umsatzvolumen sank um 12,9 Prozent auf 195 Millionen Euro“, so der Immobilienexperte. Der Durchschnittspreis pro Immobilie habe jedoch im selben Zeitraum aufgrund des allgemeinen Preisanstiegs einen Wert von rund einer Million Euro erreicht (2011: 833.000 Euro). Laut Gutachterausschuss wurden 57,7 Prozent der Wohn- und Geschäftshäuser in Bonn für weniger als 510.000 Euro verkauft. „25,8 Prozent der Objekte hatten einen Kaufpreis zwischen 510.000 bis eine Million Euro und nur 16,5 Prozent wechselten für mehr als eine Million Euro den Eigentümer“, ergänzt Dobat.
Im Verhältnis dazu sind die Kaufpreisfaktoren nur leicht gestiegen. „Sie bewegen sich in einer Spanne zwischen dem 9,5- und dem 18-fachen der Jahresnettokaltmiete“, berichtet Dirk Dobat. So würden beim Kauf von Wohn- und Geschäftshäusern in den sehr guten Lagen durchschnittlich 2.450 und in den guten 1.650 Euro pro Quadratmeter gezahlt.

Investoren auch aus Köln
Bei den Käufern handelt es sich überwiegend um lokale Privatinvestoren. Zudem kommen vermehrt Kaufinteressenten aus Köln in die ehemalige Bundeshauptstadt, weil hier das Preisniveau niedriger ist und trotzdem hohe Mieten erzielt werden. „Die Investoren finanzieren ihre Käufe überwiegend mit einem Fremdkapitalanteil von bis zu 80 Prozent“, berichtet Dobat. Das Eigenkapital nutzten sie oftmals als Rücklage für Sanierungsarbeiten. Auf der Seite der Verkäufer seien Erbengemeinschaften oder Eigentümer, die aus Altersgründen oder Zeitmangel verkaufen, aktiv.

Ausblick 2013
Engel & Völkers Commercial geht davon aus, dass sich der Bonner Markt für Wohn- und Geschäftshäuser im Gesamtjahr 2013 auf einem ähnlichen Niveau bewegen wird wie im Vorjahr. „Wir rechnen mit 190 bis 210 Transaktionen und einem Umsatzvolumen von 170 bis 190 Millionen Euro“, heißt es abschließend im Marktreport. In den guten und sehr guten Lagen sei nun vermutlich eine Kaufpreisobergrenze erreicht.


*Bei Wohn- und Geschäftshäusern handelt es sich um Immobilien mit mindestens vier vermieteten Wohnungen, die im Besitz einer Privatperson, einer Erbengemeinschaft oder eines Unternehmens sind. Neben dem reinen Mehrfamilienhaus fallen unter den Begriff auch Mischobjekte, die gewerbliche Flächen enthalten, wie z.B. kleinere Ladenflächen im Erdgeschoss oder eine Arztpraxis. Der Anteil dieser Flächen erbringt jedoch weniger als 20 % der Nettokaltmiete, so dass der Wohncharakter dominiert. Synonyme in der Immobilienwirtschaft sind darüber hinaus Geschosshaus, Anlageimmobilie oder Zinshaus.



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