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29.11.2013 Die Spitzenmieten in Düsseldorf wurden ausgebremst

Seit etwa einem halben Jahr stagnieren in Düsseldorf die Wohnungskaltmieten im gehobenen Segment. Damit ist der Anstieg der vergangenen Jahre gestoppt. Bei Kaltmieten ab 11 Euro ziehen die Mieter nicht mehr mit. Dies ergab eine Umfrage des Ring Deutscher Makler (RDM) unter seinen Mitgliedern, an der sich rund 22 Prozent beteiligten.

Über 90 Prozent der Mitglieder bestätigen in Düsseldorf sowie im Umland einen Stopp bei den Kaltmieten im Premiumbereich. „In der Landeshauptstadt winken die Mieter bei über 11 Euro pro Quadratmeter ab. Im Umland wie in Ratingen sind sie nicht bereit, über 9 Euro zu bezahlen“, erläutert RDM-Vorsitzender Jörg Schnorrenberger. Damit steht die Landeshauptstadt nicht alleine: das Onlineportal Immobilienscout 24, beobachtet, dass in anderen Ballungsregionen wie Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart ebenfalls das Ende der Fahnenstange im Premiumbereich erreicht ist. Die Kaltmieten stabilisierten sich beziehungsweise gingen leicht zurück. Laut RDM kletterten in Düsseldorf die Kaltmieten für Bestandswohnungen zwischen 2007 und 2013 um knapp 39 Prozent.

Für die RDM-Mitglieder liegen die Gründe auf der Hand. 25 Prozent sagen, dass in den zurückliegenden Monaten insbesondere im gehobenen Segment viele Mietwohnungen errichtet wurden und der Markt sich entspannte. Ferner sind, so 64 Prozent, die Mieter nicht länger bereit, Mondpreise zu zahlen. „Lediglich wenn Standort, Ausblick und Ausstattung außergewöhnlich sind, können Vermieter Höchstmietern erzielen“, beobachtet Schnorrenberger. Wegen der niedrigen Zinsen überlegen sich immer mehr Verbraucher anstatt zu mieten, eine Wohnung zu kaufen. Unter dem Strich ist ihre monatliche Belastung dabei nicht unbedingt höher. Diese Ansicht vertraten elf Prozent der RDM-Experten.

Preisstopp betrifft nur Mietwohnungen, keine Immobilienpreise für Häuser

Bei der Frage, ob der Mietstopp auch in einfachen und mittleren Lagen ankommt, sind sich die Immobiliendienstleister uneins: 57 Prozent halten dies für eine Reaktion am überhitzten Premiummarkt. 36 Prozent hingegen glauben, dass mittelfristig auch die Mieten in einfachen Lagen stagnieren beziehungsweise zurückgehen. Dabei wird auch eine Rolle spielen, inwiefern sich die geplante Mieterhöhungsgrenze der neuen Bundesregierung auswirkt.

Was eintritt, werden die nächsten Monaten zeigen. Druck aus dem Kessel könnten diverse Neubauvorhaben nehmen. Denn in den nächsten vier Jahren werden in der Landeshauptstadt etwa 10.000 Wohnungen und Einfamilienhäuser errichtet. Viele davon unterliegen bereits der städtischen Vorgabe, dass 20 Prozent davon als preisgedämpfte Mietwohnung für maximal 8,50 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter beziehungsweise als Eigentumswohnung für höchstens 2.500 Euro pro Quadratmeter vermittelt werden dürfen.

Einer Meinung sind die Immobiliendienstleister bei der Frage, ob ausschließlich Mietwohnungen oder auch Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser von dieser Preisbremse betroffen sind: 82 Prozent meinen, dass dies ein Phänomen des Mietmarktes sei. Die Preise für Einfamilienhäuser könnten hingegen in den nächsten Monaten in der Region um fünf bis zehn Prozent zulegen; die für Eigentumswohnungen um drei bis fünf Prozent, so ihre Prognose.


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