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03.12.2013 Büroportfolios wieder im Fokus der Investoren

Nach Ausbruch der Finanzkrise fristeten Büroportfolios als Investitionsziel vor allem von 2009 bis 2012 ein Schattendasein. Die meisten Anleger machten einen großen Bogen um diese Assetklasse und die Umsätze lagen nur zwischen 250 und 500 Millionen Euro pro Jahr. Wenn in Portfolios investiert wurde, dann in Einzelhandelspakete, weil man auf die im internationalen Vergleich gute Konjunktur, das stabile Konsumklima und den gesunden Arbeitsmarkt setzte.

Im laufenden Jahr hat sich das Bild aber gewandelt: Bis Ende Oktober wurden bereits rund 2,1 Milliarden Euro in Büroportfolios investiert. Der größte Anteil entfällt dabei auf das von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) vermittelte sogenannte Double A (ehemals Leo II)-Paket. Dieses Portfolio mit insgesamt 36 Standorten hat Patrizia für gut 800 Millionen Euro von der CA Immo erworben und wird es in einen Spezialfonds für deutsche institutionelle Anleger einbringen. Aber auch weitere großvolumige Verkäufe, wie ein Portfolio der SEB, das für rund 420 Millionen Euro an Dundee International veräußert wurde oder große Teile des ebenfalls von BNP Paribas Real Estate begleiteten Prime Portfolios, unterstreichen das wieder gestiegene Interesse an Büropaketen.

Bemerkenswert ist vor allem, dass nicht nur Core-Deals, wie das langfristig an Einrichtungen des Landes Hessen vermietete Double-A-Portfolio gefragt sind, sondern auch wieder Angebote mit einem eher value-add/opportunistisch-orientierten Risikoprofil auf zunehmendes Interesse stoßen. Auch wenn diese Ankäufe, anders als vor der Finanzkrise, mit deutlich mehr Eigenkapital unterlegt werden müssen, zeichnet sich ab, dass sich die Finanzierungsbedingungen wieder verbessern.
Bis Ende Oktober 2013 kommen Büropakete bislang auf einen Anteil von rund 34 Prozent an allen Portfoliodeals. Damit nähern sie sich langsam wieder ihrem langjährigen Durchschnitt von 41 Prozent an. Auch für die verbleibenden zwei Monate des laufenden Jahres zeichnet sich ein erhebliches Investitionsvolumen in diesem Marktsegment ab, da sich noch einige größere Deals im hohen dreistelligen Millionenbereich in konkreten Verhandlungen befinden und voraussichtlich noch dieses Jahr unterschrieben werden. Vor diesem Hintergrund erscheint ein Umsatz von deutlich über drei Milliarden Euro für das Gesamtjahr 2013 realistisch. Nur in den Jahren 2005 bis 2007 wurde ein höheres Ergebnis registriert.

„Auch für das nächste Jahr gehen wir davon aus, dass sich dieser Trend grundsätzlich fortsetzen wird. Die zu erwartende Konjunkturbelebung, ein stabiler Arbeitsmarkt und die Aussicht auf ein noch längerfristig sehr niedriges Zinsniveau stellen Rahmenbedingungen, unter denen Anleger bereit sind, in größere Bürobestände zu investieren. Das gilt sowohl für Core-Produkte, beispielsweise im Rahmen von langfristigen Sale-and-lease-back-Deals, als auch für eher value-add-orientierte Pakete mit entsprechend attraktiven Renditen“, fasst Sven Stricker, Geschäftsführer und Bereichsleiter Investment der BNP Paribas Real Estate GmbH, die Aussichten zusammen.


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