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06.12.2013 Nachhaltig steigende Immobilienpreise in Potsdam

Der Markt für Wohn- und Geschäftshäuser* in Potsdam erlebt derzeit eine nachhaltige Aufwärtsentwicklung der Preise, die im Vergleich zu Berlin aber langsamer verläuft. Der Durchschnittspreis für voll sanierte Objekte in guten Lagen liegt bei 1.650 Euro pro Quadratmeter, in mittleren Lagen bei 1.440 Euro. Dies geht aus dem aktuellen „Marktreport Wohn- und Geschäftshäuser Potsdam 2013/2014“ des Beratungs- und Vermittlungsunternehmens für Gewerbeimmobilien Engel & Völkers Commercial hervor.

Preissensible Investoren
Die Mehrzahl der verkauften Objekte bewegt sich in einer Preisspanne zwischen 500.000 und einer Million Euro. Reine Mehrfamilienhäuser mit einer Größe von rund 800 Quadratmetern, für die Investoren auch Preise von mehr als eine Million Euro zahlen, sind selten im Angebot. „Objekte, die zu Preisen auf Berliner Innenstadt-Niveau angeboten werden, lassen sich in Potsdam nur schwer vermarkten“, betont Carmen Liersch, Bereichsleiterin für Wohn- und Geschäftshäuser bei Engel & Völkers Commercial in Potsdam.

Portfolio-Verkäufe verzerren das Marktbild
Insgesamt ist die Nachfrage weiterhin sehr lebhaft und größer als das Angebot. So wurden 2012 mit 67 gehandelten Objekten auf dem gesamten Markt genauso viele Verkäufe gezählt wie im Vorjahr. „Das damit verbundene Umsatzvolumen erhöhte sich aber um mehr als 72 Prozent auf 127 Millionen Euro“, berichtet Liersch. Dies sei neben dem allgemeinen Preisanstieg auch auf zwei größere Portfolio-Verkäufe zurückzuführen.

Die überwiegende Zahl der Käufer kommt aus der Region, meist direkt aus Potsdam. Dabei handelt es sich vorwiegend um Privatinvestoren, die den Markt genau kennen und schon mehrere Objekte besitzen. „Auch Erstkäufer sind mangels sicherer Anlagealternativen am Markt aktiv“, so Liersch. Ausländische Anleger träten nur sporadisch in Erscheinung.

Wohnraum wird immer knapper
Potsdam gehört zu den beliebtesten Wohnorten am Rande von Berlin. Dies zeigen auch die weiter steigenden Bevölkerungszahlen. „Der stetige Zuzug führt zu einem begrenzten Angebot von Mietwohnungen“, sagt Liersch. Jüngste, eher konservative Gutachten des Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen gingen von einem zusätzlichen Neubaubedarf von jährlich knapp 1.000 Wohnungen in Potsdam bis 2020 aus. „Die gegenwärtigen Neubauzahlen – 2012 waren es 640 Neubauwohnungen – gleichen den zusätzlichen Bedarf nicht aus“, stellt die Immobilienexpertin fest. Das knappe Angebot lasse die Mieten auf breiter Front steigen. Von Überhitzungstendenzen könne allerdings nicht die Rede sein, zumal das Mietniveau in der brandenburgischen Landeshauptstadt noch deutlich niedriger ist als in Berlin.

Ausblick 2013
Aufgrund der weiterhin lebhaften Nachfrage bei einem begrenzten Angebot rechnet Engel & Völkers Commercial für das Gesamtjahr 2013 mit einer etwas höheren Verkaufszahl als im Vorjahr. „Das Umsatzvolumen wird sich – ohne Portfolien – bei weiter leicht steigenden Preisen in einer Spanne von 80 bis 90 Millionen Euro bewegen“, heißt es abschließend im Marktreport.


*Bei Wohn- und Geschäftshäusern handelt es sich um Immobilien mit mindestens vier vermieteten Wohnungen, die im Besitz einer Privatperson, einer Erbengemeinschaft oder eines Unternehmens sind. Neben dem reinen Mehrfamilienhaus fallen unter den Begriff auch Mischobjekte, die gewerbliche Flächen enthalten, wie z.B. kleinere Ladenflächen im Erdgeschoss oder eine Arztpraxis. Der Anteil dieser Flächen erbringt jedoch weniger als 20 % der Nettokaltmiete, so dass der Wohncharakter dominiert. Synonyme in der Immobilienwirtschaft sind darüber hinaus Geschosshaus, Anlageimmobilie oder Zinshaus.



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