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19.12.2013 Ruhiges Zinsumfeld zum Jahresende

Wie vom Markt erwartet beließ die Europäische Zentralbank (EZB) Anfang Dezember den Leitzins auf dem historisch niedrigen Satz von 0,25 Prozent. Mario Draghi, Präsident der EZB, begründete die Entscheidung mit der weiterhin geringen Inflationserwartung, den fragmentierten Finanzmärkten und der nach wie vor schwachen Konjunktur in der Eurozone. Die Bauzinsen verhalten sich aktuell ebenfalls ruhig: „Die Baufinanzierungszinsen sind zuletzt leicht gesunken und bewegen sich nun seitwärts. Die Weihnachtstage sollten für eine Prüfung bestehender Darlehensverträge genutzt werden. Über Forward Darlehen können sich Baufinanzierungskunden die noch niedrigen Zinsen für einen langen Zeitraum sichern“, sagt Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher der Dr. Klein & Co. AG.

Das Gremium um EZB-Präsident Mario Draghi sieht die Inflationserwartungen der Eurozone mittel- bis langfristig stabil unterhalb der Zielmarke von zwei Prozent, so dass die Vorgaben der Zentralbank damit erfüllt wären. Mittelfristig wird allerdings damit gerechnet, dass sich die Inflationsrate weiter an die Zielmarke annähert. Der Ausblick der Europäischen Zentralbank auf die wirtschaftliche Entwicklung Europas in den kommenden Jahren fiel positiv aus: Während das Bruttoinlandsprodukt für 2013 insgesamt um 0,4 Prozent sinken soll, wird für 2014 unverändert von einem Anstieg um 1,1 Prozent (2015: +1,5 Prozent) ausgegangen. Eine stärkere Binnennachfrage und höhere Exportraten sollen die Wirtschaft der Euroländer stärken. Mario Draghi wies aber gleichzeitig auf die Risiken hin, denen die Prognosen der Zentralbank unterliegen. Entwicklungen bei den globalen Geld- und Finanzmarktbedingungen und damit verbundene Unsicherheiten hätten das Potenzial, die Wirtschaftsbedingungen negativ zu beeinflussen. Auch höhere Rohstoffpreise und eine langsame oder ungenügende Umsetzung der struktuellen Reformen in der Eurozone könnten laut Draghi einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts bremsen.

EZB-Direktor Jörg Asmussen wechselt ins Bundesarbeitsministerium
Die personelle Zusammensetzung des EZB-Rats wird sich in Kürze ändern, da Jörg Asmussen, seit zwei Jahren Mitglied des EZB-Direktoriums, als Staatssekratär ins Bundesarbeitsministerium wechselt. Als seine Nachfolgerin hat die neue Bundesregierung Sabine Lautenschläger, bisher Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank, nominiert. Lautenschläger ist spezialisiert auf das Thema Bankenaufsicht und könnte die EZB ab kommendem Herbst bei ihrer neuen Aufgabe als Kontrollorgan der europäischen Banken unterstützen.

Weitere Entwicklung der Baufinanzierungszinsen
Für die kommenden Wochen rechnen Experten bei den Baufinanzierungszinsen mit geringen Ausschlägen nach oben und unten. Nach einem leichten Rückgang befinden sich die Finanzierungszinsen aktuell in einem Seitwärtstrend. Es bleibt also Zeit für Finanzierungskunden, während der Feiertage die eigene Vermögenssituation genau zu analysieren und zu entscheiden, wie das Niedrigzinsniveau genutzt werden kann. Bei einer Anschlussfinanzierung für ein laufendes Darlehen besteht die Möglichkeit, bis zu 60 Monate im Voraus ein Forward Darlehen abschließen und das aktuelle Zinsniveau – zuzüglich eines Aufschlags für die Zinssicherheit – langfristig abzusichern. Von einer Lösung mit mehreren Darlehen und unterschiedlich langen Zinsbindungen ist allerdings abzuraten, da bei kurzen Zinsbindungen ein hohes Zinsänderungsrisiko besteht und durch die Vorlast ein Darlehensgeberwechsel erschwert wird. „Wer seine Darlehenslast auf mehrere Kredite aufteilen möchte, sollte auf eine einheitliche Zinsbindungsdauer achten“, meint Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher der Dr. Klein & Co. AG. „Vielmehr sollten sich Darlehensnehmer die aktuellen Zinsen für die gesamte Kreditsumme über eine möglichst lange Laufzeit sichern und so steigenden Zinsen langfristig aus dem Weg gehen.“

Zinsentwicklung:
- Kurzfristig: seitwärts
- Langfristig: steigend


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