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14.01.2014 HOTOUR: Banken finanzieren wieder Hotelprojekte

Die Hotellerie ist eine kapitalintensive und gleichzeitig auch sehr konjunkturreagible Branche – was in der Vergangenheit zu einer deutlichen Zurückhaltung bei der Finanzierung durch die Banken geführt hat. Das kann vorteil- oder nachteilhaft sein. Aus heutiger Perspektive betrachtet, überwiegen die Vorteile. Denn rückblickend hat eben jene Zurückhaltung dazu geführt, dass sich der deutsche Hotelmarkt in den vergangen Jahren konstant positiv entwickeln konnte: Die Übernachtungszahlen sind Jahr für Jahr in die Höhe geklettert - alleine seit 2010 um mehr als 8 %. Doch trotz der guten Nachfrageentwicklung und einer gut gefüllten Projekt-Pipeline, blieben sich die Banken überwiegend treu und hielten weitgehend an ihrer restriktiven Finanzierungspolitik fest. Und das war gut so!

Gerade weil weniger Hotelprojekte realisiert wurden und sich dadurch das Bettenangebot in Deutschland insgesamt nur moderat erhöht hat, konnte die Hotellerie an vielen Standorten von dem gestiegenen Übernachtungsaufkommen profitieren. 2014 kann aller Voraussicht nach eine Trendwende markieren. Denn es mehren die Anzeichen, dass die Banken ihre Geschäftspolitik den veränderten Rahmenbedingungen anpassen und sich ein Stück vom Kuchen sichern möchten: Das konjunkturelle Umfeld ist gut, die Übernachtungsnachfrage wächst weiterhin stetig und der Anlagedruck der Investoren ist groß, die Investmentchancen hingegen werden rarer. In diesem Kontext fungiert die Assetklasse „Hotel“ nicht selten als Ersatzvehikel, weil andere Immobilientypen schlichtweg nicht mehr verfügbar sind.

Hinzu kommt, dass einige neue internationale Hotelgesellschaften auf den deutschen Markt drängen. Es deutet also Vieles darauf hin, dass wir 2014 in Deutschland eine wachsende Anzahl neuer Hotelprojekte sehen werden. Bleibt zu hoffen, dass bei der Entscheidung über Finanzierungsfragen nicht nur die Qualität der Immobilie, sondern auch die nachhaltige Stabilität des Cashflows ins Gewicht fällt. In einigen Teilmärkten könnte die Luft dünn werden.

(Martina Fidlschuster, geschäftsführende Gesellschafterin HOTOUR Hotel Consulting GmbH, Frankfurt am Main)



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