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19.02.2014 IKEA investiert 50 Mio. Euro in Industriegelände in Wetzlar

Auf der Industriebrache des ehemaligen Zementwerkes in Wetzlar-Mitte soll eine Filiale des schwedischen Einrichtungshauses IKEA entstehen. Das gaben die Stadt Wetzlar, die HeidelbergCement AG und IKEA Deutschland auf einer Pressekonferenz in Wetzlar bekannt. Oberbürgermeister Wolfram Dette (FDP) zeigte sich hocherfreut über die Ansiedlungspläne von IKEA. Die Nutzung des innenstadtnahen Industriegeländes durch IKEA sei ein großer Wurf für die Stadtentwicklung und für Wetzlar als Einkaufsstadt und Wirtschaftsstandort. Damit würden die Wetzlarer Innenstadt und das Bahnhofsumfeld enorm aufgewertet. Zudem sei ein IKEA-Haus in fußläufiger Nähe zum Bahnhof, zum Forum und zur Fußgängerzone eine „tolle Visitenkarte“ für die Stadt. Die Schließung des Zementwerkes 2010 sei für Wetzlar ein herber Verlust gewesen. Dass die seitdem brachliegende Fläche revitalisiert und die nicht mehr benötigten Silotürme nun für eine derart attraktive Folgenutzung ersetzt werden könnten, könne kaum hoch genug bewertet werden.

Von 1974 bis 2010 wurde an dem Standort an der Hermannsteiner Straße Zement hergestellt, zunächst von Buderus, ab 2002 von HeidelbergCement. Nach der Einstellung der Produktion bestand von Beginn an eine enge Zusammenarbeit zwischen der Stadt und HeidelbergCement bezüglich der Wiederverwertung des Areals.

Erste Kontakte zwischen der Stadtspitze und IKEA habe es vor rund einem Jahr gegeben, so Dette. Die beiden Partner IKEA und HeidelbergCement seien schließlich vom Wirtschafts- und Baudezernenten der Stadt Wetzlar, Harald Semler, an einen Tisch gebracht worden.

Danach habe sich IKEA auf Gespräche mit dem Grundstückseigentümer HeidelbergCement konzentriert.

Warum Wetzlar ein attraktiver IKEA Standort ist, erklärt Johannes Ferber, Expansionschef IKEA von Deutschland: „Wir möchten, dass uns unsere Kunden überall in Deutschland innerhalb einer Fahrzeit von 20 bis 40 Minuten erreichen können. Die Region Mittelhessen ist aus diesem Grund sehr interessant für uns. Mit Wetzlar als attraktiven Einzelhandelsstandort schließen wir eine Lücke zwischen unseren Häusern in Frankfurt-Niedereschbach, Siegen und Wallau. Überzeugt haben uns auch die verkehrsgünstige Lage der Stadt und der Umweltgedanke: Hier können wir eine Industriebrache nutzen, ohne weitere Fläche zu versiegeln. Der Standort hat zudem einen guten Anschluss an das ÖPNV-Netz und ist eine Art Brücke in die Innenstadt – bestehende Einzelhandelslagen sind vom künftigen IKEA Standort zu Fuß bequem zu erreichen.“ Studien an anderen IKEA Standorten hätten gezeigt, dass IKEA als Frequenzbringer deutlich mehr Besucher in eine Stadt bringt.

IKEA werde jetzt in den nächsten Tagen eine entsprechende Bauvoranfrage bei der Stadt einreichen. Gleichzeitig will das Unternehmen die Bürger von Wetzlar zeitnah während einer offenen Nachmittagsveranstaltung informieren, Zeit und Ort werden rechtzeitig bekannt gegeben.

IKEA möchte rund 50 Millionen Euro in Wetzlar investieren und rund 150 neue Arbeitsplätze schaffen. Wenn alle Genehmigungen positiv verlaufen, könnte Anfang 2016 mit dem Bau des Einrichtungshauses auf dem Gelände des ehemaligen Zementwerks begonnen werden, mögliche Eröffnung wäre Ende 2016.
Wirtschaftsdezernent Harald Semler (FW) erklärte, bei der Diskussion über die Revitalisierung des Industriegeländes seien die Interessen der Stadt, der HeidelbergCement und von IKEA auf ideale Weise zusammengefallen.

HeidelbergCement könne die Industriebrache so revitalisieren, IKEA erhalte einen verkehrsgünstigen, attraktiven Standort in Mittelhessen und die Stadt Wetzlar erhalte einen enormen Schub für die Stadtentwicklung im innerstädtischen Bereich. Nach dem Ergebnis des letzten Einzelhandelsgutachtens habe Wetzlar gerade im Möbel-Bereich noch ein Ausbaupotential. Semler rechnet auch für den Einzelhandel in Wetzlar mit einer positiven Wirkung. „Dank der einzigartig zentralen Lage wird die IKEA-Filiale die Innenstadt insgesamt beleben,“ ist Semler überzeugt. Überdies werde es ein Gutachten zur Einzelhandelsverträglichkeit geben, ebenso wie ein Verkehrsgutachten.

Auch zeichne sich vorbehaltlich der Ergebnisse des Verkehrsgutachtens ab, dass der wachsende Verkehrsfluss über die B 49 und das innerstädtische Straßennetz zu bewältigen sei. Es werde ab sofort gemeinsam mit den Beteiligten und HessenMobil ein umfassendes Verkehrskonzept entwickelt. Dazu gehören neue Fahr- und Abbiegespuren, Ampelschaltungen und anderes mehr. Dank der unmittelbaren Nähe zum Bahnhof sei aber auch mit einem nicht unerheblichen Teil von ÖPNV-Nutzern unter den IKEA-Kunden zu rechnen.


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