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28.02.2014 Norddeutschlands Wirtschaft holt auf

Die Belebung der Weltwirtschaft soll zu einem konjunkturellen Aufschwung in den norddeutschen Bundesländern beitragen. Nach einem vergleichsweise schwachen ersten Halbjahr stellt das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) für das gesamte Jahr 2013 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,4 Prozent fest. Für 2014 rechnen die Experten mit einem BIP-Wachstum von 1,7 Prozent. Dies ist das Ergebnis der Studie „Konjunktur in Norddeutschland 2013/2014“, die das HWWI im Auftrag von Unternehmer Positionen Nord (UP° Nord), der Mittelstandsinitiative der HSH Nordbank, erstellt hat.

Als Stützpfeiler der Konjunktur in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein erweist sich die Industrie, so das Resümee der Studie. In Norddeutschland existiere ein gesunder Mix aus traditioneller Großindustrie wie dem Fahrzeugbau und der Metallverarbeitung in Verbindung mit wichtigen Zukunftsbranchen wie Biotechnologie und Anlagenbau. Weitere wichtige Erfolgsfaktoren der Region seien die starke mittelständische Basis, ein hoher Innovationsgrad und gute Verkehrsanbindungen. „Während Hamburg sich im Jahr 2013 mit einem Wachstum des BIP von 0,8 Prozent von den anderen Bundesländern abhebt, wird 2014 Bremen mit einer Wachstumsrate von 2,1 Prozent die norddeutschen Länder anführen“, so Prof. Dr. Michael Bräuninger, Forschungsdirektor des HWWI.

Norddeutsche Unternehmer sind gut gerüstet Die prognostizierte positive Entwicklung der Weltwirtschaft lässt auf eine Fortsetzung des exportgestützen Aufschwungs im Norden der Bundesrepublik hoffen. Vor allem Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein könnten davon profitieren. Mecklenburg-Vorpommern, das im ersten Halbjahr 2013 einen Rückgang des BIP von 1,2 Prozent erfuhr, werde sich voraussichtlich auch erholen. „Struktur und Zukunftsorientierung der norddeutschen Wirtschaft lassen sie insgesamt als gut gerüstet für zukünftige Herausforderungen erscheinen“, so Konjunkturforscher Bräuninger. Das konjunkturelle Risiko speziell für Deutschlands Norden besteht nach Einschätzung des Experten darin, ob die Schwellenländer nach einer schwächeren Wirtschaftsphase auf einen steileren Wachstumspfad zurückkehren können. Darüber hinaus könnten sich die Reformen in den Krisenländern der Eurozone negativ auf die Investitionsbereitschaft und die Binnennachfrage in ganz Deutschland auswirken.

Aufwärtstrend in Norddeutschland Die Prognose des HWWI wird von den Unternehmensumfragen bestätigt, die das Wirtschaftsinstitut exklusiv für UP° Nord ausgewertet hat. Einer Befragung der Industrie- und Handelskammern zufolge fallen die Exporterwartungen norddeutscher Unternehmen aktuell „sehr positiv“ aus, während der Inlandsabsatz auf hohem Niveau stagniert. „Für Norddeutschland ergibt sich 2013 insgesamt ein moderates BIP-Wachstum von 0,4 Prozent, was nur knapp unter der deutschlandweiten Prognose von 0,5 Prozent liegt“, so Bräuninger vom HWWI. Die Geschäftserwartungen im Norden sind für die folgenden zwölf Monate noch verhalten und liegen ebenfalls unter dem gesamtdeutschen Mittelwert.


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