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18.03.2014 Gewerbliche Immobiliennutzer verlagern Fokus von Kostenreduktion auf Wachstum

Die Wirtschaft in Europa erholt sich zunehmend. Weltweit agierende Unternehmen reagieren auf das günstige ökonomische Klima, in dem sie den Fokus stärker auf Wachstum und Expansion legen. Darüber hinaus setzen die Unternehmen alternative Arbeitsplatzkonzepte zurück auf die Agenda. Nicht mehr Kosteneffizienz, sondern die Produktivität bestimmt die Strategie. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse einer Umfrage des internationalen Immobilienberaters CBRE unter gewerblichen Immobiliennutzern, die zusammen weltweit etwa 250 Millionen Quadratmeter Flächen nutzen.

Deutsche Unternehmen sehen Kostensteigerungen weniger problematisch

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen das gestiegene Vertrauen der Unternehmen in die wirtschaftliche Erholung. Weniger als die Hälfte (46 Prozent) der Befragten haben Bedenken bezüglich der europäischen Wirtschaftsentwicklung. 2012 sagten noch 70 Prozent, dass der unsichere ökonomische Ausblick in Europa die Immobilienstrategie bestimme. Trotz der positiven Zeichen, bleibt das Thema Kosten weiterhin wichtig für Unternehmen. 61 Prozent der Befragten gaben an, dass Kostensteigerungen für sie eine große Herausforderung bleiben. Von den teilnehmenden deutschen Unternehmen haben bemerkenswerterweise nur 40 Prozent dies als größte Herausforderung angegeben.

Alternative Arbeitsplatzkonzepte auf der Agenda von Unternehmen

Fast drei Viertel (72 Prozent) der Befragten haben ihre Mietverträge in den vergangenen zwölf Monaten neu verhandelt (2012: 45 Prozent), um Verträge mit günstigeren Mieten abzuschließen. Darüber hinaus gaben 61 Prozent der Unternehmen an, dass sie durch effizientere Nutzung ihre Flächen reduzieren konnten. Neben der Kostenreduktion kehren zunehmend alternative Arbeitsplatzkonzepte zurück auf die Agenda der Unternehmen. Gefragt sind Raumoptimierungsstrategien, um die Mitarbeiterproduktivität zu verbessern. Hierbei geht es vor allem darum, die Balance zwischen Kosteneinsparungen (von 56 Prozent der Befragten als Hauptmotiv für alternative Arbeitsplatzkonzepte angegeben) und einer produktiven Arbeitsumgebung (39 Prozent) zu finden. Letzteres ist besonders wichtig, da drei Viertel der Unternehmen angaben, weniger als ein Viertel ihrer Beschäftigten würden von zuhause aus arbeiten. In Deutschland ist dieser Anteil noch sehr viel geringer: 80 Prozent der Befragten gaben an, dass weniger als zehn Prozent im Home-Office tätig seien.

Unternehmen bemühen sich außerdem, ihren Mitarbeitern eine attraktive Arbeitsplatzumgebung zu bieten. Obwohl die Kosten der Hauptfaktor bei der Auswahl neuer Büroflächen sind (85 Prozent), berichten 45 Prozent der Unternehmen, dass die Arbeitsumgebung ein integraler Bestandteil ist, um Talente zu gewinnen und zu halten. Wiederum 73 Prozent glauben, dass der Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln für die Mitarbeiter wichtig sei, und dass mit Annehmlichkeiten wie Fitnessräumen oder Restaurants (48 Prozent) ein Mehrwert geschaffen werden kann.

"Viele Unternehmen haben verstanden, dass ideale Arbeitsumgebungen zu besserer Produktivität führen und sie ihnen ermöglichen, die besten Talente zu gewinnen", kommentiert Alexander v. Erdély, Head of Global Corporate Services bei CBRE. "Unternehmen können durch eine verbesserte Mitarbeiterproduktivität Kosten einsparen, da Arbeitskosten höher sind als Immobilienkosten. Eine intelligente Arbeitsplatzgestaltung macht Unternehmen also effizienter. Wir erwarten, dass dieser Trend sich im nächsten Jahr und darüber hinaus fortsetzen wird."

"Unternehmen entscheiden sich zunehmend für moderne, neu gebaute Büroflächen, welche die Umsetzung flexibler Arbeitswelten ermöglichen. Hierbei liegt der Fokus immer stärker auf die flexible Nutzungsmöglichkeit und die Effizienz von Objekten als auf den reinen Mietzins pro Quadratmeter", so Carsten Ape, Head of Agency bei CBRE.

Indien und Afrika als Expansionsziele

Aufgrund der positiven wirtschaftlichen Prognosen, planen viele Unternehmen in neue Märkte zu expandieren. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Unternehmen sehen den Zugang zu neuen Märkten und Kunden als Hauptanlass für Standortentscheidungen. Beliebteste Ziele sind mit 48 Prozent Indien (doppelt so viel wie noch 2012 mit 24 Prozent) und China mit 42 Prozent nach 60 Prozent in 2012. Afrika ist in der Gunst der Unternehmen signifikant gestiegen. Gaben vor einem Jahr nur 21 Prozent der Befragten Afrika als Expansionsziel an, sind es in diesem Jahr bereits 34 Prozent. "Das rasche Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum machen Indien und Afrika bei Unternehmen so beliebt", sagt v. Erdély. "Hinzu kommt, dass die Märkte transparenter werden, die Infrastruktur ausgebaut wird und viele traditionelle Marktzutrittsschranken beseitigt wurden."


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