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18.03.2014 Hohe Mietbelastung für Studierende in Bayern

Für die Regulierung des Stresspegels am studentischen Wohnungsmarkt sind im Wesentlichen zwei Aspekte verantwortlich: Erstens das Preisniveau, da Hochschülerinnen und Hochschüler gemeinhin nicht im Verdacht stehen, der Riege der Großverdiener anzugehören. Zweitens die Verfügbarkeit, weil das studentische Wohnen von hoher Fluktuation geprägt ist – primäre „Tauschbörsen“ sind hier die Semesterferien. Umso unmittelbarer trifft die Studierenden ein Trend, der sich seit Jahren in zahlreichen deutschen Großstädten zu manifestieren scheint: steigende Mietpreise durch Wohnraumverknappung.

Doch wo genau steht Bayern in dieser Frage? Mit Blick auf das Mietpreisniveau jedenfalls vermag das Land seinen Hochschülerinnen und Hochschülern derzeit kein gutes Angebot zu machen. Exakt 14,3 Euro Warmmiete pro Quadratmeter Wohnfläche stehen für das Sommersemester 2013 zu Buche. Zum Vergleich: Den auf Länderebene niedrigsten Quadratmeterpreis fanden Studierende mit 10,1 Euro in Sachsen-Anhalt vor, den höchsten mit 15,2 Euro in Hamburg. Zu diesem Ergebnis kommt die 3. Erhebung der Studienreihe „Fachkraft 2020“, die von der Maastricht University im Auftrag von Studitemps im September letzten Jahres durchgeführt wurde. Bundesweit haben über 19.000 Personen an der Online-Befragung teilgenommen.

Studentischer Wohnflächenverzicht als Preisschraube?
Je teurer der Quadratmeterpreis, desto kleiner die Wohneinheit – und umgekehrt: Dieser einfachen Formel folgend, scheint das Gros der Studierenden in Deutschland die Wahl der Wohnflächengröße als eine Art Stellschraube zur Mietkostenregulierung anzusehen. Dies gilt in vollem Maße auch für Bayern, wo analog zum hohen Quadratmeterpreis die durchschnittliche Wohnungsgröße gering ausfällt. Anders ausgedrückt: In Bayern lebende Hochschülerinnen und Hochschüler leisten sich im Mittel lediglich 27,3 Quadratmeter, bevorzugt wird dabei die Wohngemeinschaft. Zum Vergleich: In Berlin steht Studierenden mit durchschnittlich 32 Quadratmetern Fläche der bundesweit größte Wohnraum zur Verfügung (+17 % gegenüber Bayern).

Nachgegangen wurde zudem der Frage nach den Arbeitsstunden, die Studierende je Bundesland investieren müssen, um sich pro Monat einen Quadratmeter Wohnfläche leisten zu können. Das zur Errechnung erforderliche Stundenlohnniveau Bayerns liegt bei 9,54 Euro, der Quadratmeterpreis bei besagten 14,3 Euro. – Ergo beläuft sich das benötigte Arbeitsaufkommen auf exakt 1,5 Stunden, was Studierenden der Region in dieser Kategorie erneut eine ungünstige Platzierung im Länderranking einbringt. Verglichen damit müssen Hochschülerinnen und Hochschüler in Sachsen am wenigsten für einen Quadratmeter Wohnfläche arbeiten. Hier stehen exakt 1,22 Stunden zu Buche (-19 % im Vergleich zu Bayern).


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