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18.03.2014 Baufinanzierung mit Lebensversicherung nicht unbedingt ratsam

Viele Bauherren und Immobilienkäufer werden im Laufe des Finanzierungsprozesses auch mit der Frage konfrontiert, ob einen Finanzierung der vier Wände über eine Lebensversicherung sinnvoll ist. Baufi24.de rät derzeit davon ab.

Prinzipiell ist es möglich, eine Immobilie über eine Lebensversicherung zu finanzieren. Hierzu werden sogenannte Kombi-Finanzierungen abgeschlossen. Zusätzlich zum klassischen Hypothekendarlehen schließt der Finanzierungsnehmer eine Lebensversicherung ab. Auf den ersten Blick verlockend, da der Kunde auf die Finanzierung zunächst nur die Zinsen bezahlt. Die Schuld verringert sich nicht und wird erst am Ende der Laufzeit über die fällige Lebensversicherung getilgt.

Viele Stolpersteine
Diese Finanzierungsform birgt allerdings Gefahren. Auf Grund der Finanzierungsschwäche vieler Versicherer, stehen derartige Konstrukte nicht mehr auf allzu sicheren Beinen. Die Überschüsse der Versicherungsgesellschaften fallen von Jahr zu Jahr geringer aus. Da die prognostizierten Renditen oft nicht mehr gehalten werden können, kann auf den Immobilienkäufer, auf Grund der entstehenden Deckungslücke, eine teure Nachfinanzierung zukommen.
Neben einer geringeren Überschussbeteiligung machen sich auch sinkende Garantiezinsen bemerkbar. Mit derzeit 1,75% fällt dieser nicht gerade üppig aus. Die sinkenden Minimalverzinsungen könnten durchaus auch noch weiter fallen – der Vorstand des DAV empfiehlt für Anfang 2015 sogar eine weitere Absenkung auf 1,25%. Damit wäre nahezu jedes Tagesgeld besser verzinst.
Hinzu kommen mehr oder weniger hohe Provisionen, die der Versicherungsnehmer bei Abschluss an die Versicherungen abgeben muss. Auch hier ist es ratsam, zweimal hinzusehen.

Bauzinsen sind günstig
„Gerade weil die Bauzinsen derzeit sehr günstig sind, raten wir von Kombiprodukten ab, denn Baugeld ist derzeit schon ab 2,35% effektiv zu haben.“ so Stephan Scharfenorth, Geschäftsführer des Baufinanzierungsportal Baufi24.de.
Aber nicht nur die günstige Verzinsung, auch ein Zinsvorteil über die Laufzeit schlägt zu Buche. Wenn bei einer Kombi-Finanzierung erst am Ende der Laufzeit getilgt wird, fallen die Zinsen auf das gesamte Darlehen an. Dies ist grundsätzlich teurer als ein klassisches Hypothekendarlehen bei dem die Restschuld und damit die Basis für die Zinszahlungen laufend abnehmen.

Wie die monatlichen Raten aus Zins und Tilgung bei unterschiedlichen Finanzierungsbeträgen und Zinsbindungen ausfallen, kann schnell und einfach mit dem Baufinanzierungsrechner von Baufi24.de ermittelt werden.

Was tun, wenn die Lebensversicherung bereits vorhanden ist?
Kunden, die bereits über eine Lebensversicherung verfügen, können diese in die Finanzierung einbringen. Hier ist als Alternative ein Policendarlehen möglich. Gerde bei Finanzierungsnehmern, die das Rentenalter fast erreicht haben und ihre Immobilie möglichst schnell abbezahlen wollen, lohnt ein zweiter Blick.
Der Lebensversicherungsbetrag kann beliehen und als Teil des Eigenkapitals in die Finanzierung eingebracht werden. „Es sollte aber in jedem Fall überprüft werden, ob sich eine Beleihung der Lebensversicherung gegenüber dem ursprünglichen Ziel der Altersversorgung lohnt.“ rät Stephan Scharfenorth. Schon alleine deshalb, weil der Zinssatz für das Policendarlehen in der Regel höher ausfällt als für ein klassisches Hypothekendarlehen.

Als radikalste Variante kann die Lebensversicherung verkauft und der Erlös zur Aufstockung des Eigenkapitals genutzt werden. Hierbei ist eine genaue Betrachtung des Rückkaufwertes und eine Abwägung, ob auf den Todesfallschutz verzichtet werden kann, empfehlenswert.



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