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03.04.2014 Rekordergebnis von 1,3 Mrd. Euro auf dem Logistikinvestmentmarkt

Der deutsche Logistikinvestmentmarkt startete nach Angaben von Colliers International Deutschland mit einem Rekordergebnis von über 1,3 Milliarden Euro Transaktionsvolumen ins Jahr 2014. Dies stellt das höchste bislang verzeichnete Quartalsergebnis dar, das noch nicht einmal in den Boomjahren 2006 und 2007 erreicht wurde. Im Vergleich zum Vorjahr stieg das Transaktionsvolumen damit um 89 Prozent.

Peter Kunz FRICS, Head of Industrial & Logistics bei Colliers International Deutschland: „Logistik- und Industrieimmobilien erreichten im ersten Quartal einen Marktanteil von über 13 Prozent am gesamten gewerblichen Investmentmarkt Deutschland. Vor allem internationale Investoren, deren Interesse an deutschen Logistik- und Industrieimmobilien im Jahresverlauf 2013 immer mehr zunahm, setzten ihre Investitionsvorhaben in die Tat um und kauften für fast eine Milliarde Euro ein. Damit entfielen fast drei Viertel des Transaktionsvolumens auf Anleger mit Sitz im Ausland.“

Transaktionen mit einem Volumen von etwa 731 Millionen Euro wurden in den ersten drei Monaten des Jahres im Rahmen von Portfolioankäufen durchgeführt. Hervorzuheben sind hier als größter Abschluss die Übernahme von zehn Logistikimmobilien für rund 300 Millionen Euro durch ein Joint Venture von Segro und dem kanadischen Public Sector Pension Investment Board von zwei Fonds von Tristan Capital Partners.

Internationale Investoren sehr aktiv – Risikoaffine Anleger mit nennenswertem Marktanteil

Aufgrund des genannten Portfolios waren Pensionsfonds mit rund 494 Millionen Euro die umsatzstärkste Käufergruppe, gefolgt von offenen Immobilienfonds und Immobilien-Spezialfonds mit etwa 220 Millionen Euro sowie Vermögensverwaltern mit gut 209 Millionen Euro. Risikoaffine Investoren erreichten mit knapp 200 Millionen Euro ebenfalls einen nennenswerten Marktanteil, da insbesondere einige Finanzinvestoren und Private-Equity-Unternehmen wie Blackstone interessante Investitionsgelegenheiten nutzten. Deutsche Investoren hielten sich bislang vergleichsweise zurück. Nennenswert in Erscheinung traten beispielsweise Beos mit dem Kauf des Logistik- und Industrieparks Ettlingen sowie Union Investment mit der Akquisition des neuen Tom-Tailor-Logistikzentrums.

Auf Verkäuferseite trennten sich offene Immobilienfonds und Spezialfonds für rund 737 Millionen Euro von Logistik- und Industrieimmobilien, gefolgt von Projektentwicklern mit 163 Millionen Euro und REITs mit 122 Millionen Euro.

Geringes Angebot von Neubauimmobilien schlägt sich in Zahlen nieder

Lager- und Logistikimmobilien erreichten im ersten Quartal 2014 einen Anteil von 70 Prozent am Transaktionsvolumen, d.h. knapp 921 Millionen Euro. Die restlichen 30 Prozent (395 Millionen Euro) wurden in Industrie- und Produktionsimmobilien und hierbei vor allem Gewerbeparks und Light-Industrial-Immobilien angelegt. Der mit Abstand größte Teil des Transaktionsvolumens entfiel mit gut 1,1 Milliarden Euro auf Bestandsimmobilien (Marktanteil 85 Prozent), wobei hochwertige Objekte mit hoher Drittverwendungsfähigkeit, die den aktuellen Anforderungen von Mietern genügen, besonders im Fokus standen.

Andreas Trumpp, Head of Research bei Colliers International Deutschland:
„Zu den wenigen im ersten Quartal veräußerten Neubauimmobilien gehörten das bereits erwähnte Tom-Tailor-Logistikzentrum in Hamburg sowie zwei Logistikimmobilien in der Region München (Olching und Ottobrunn). Die geringen Fertigstellungsvolumina von Logistikimmobilien in den letzten Jahren resultieren in sinkenden Anteilen am Transaktionsvolumen und limitieren dieses gleichzeitig.“

„Das geringe Angebot von erstklassigen Logistikimmobilien machte sich durch die weitere Verteuerung im Spitzensegment bemerkbar. Im Schnitt der sechs untersuchten Ballungszentren Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, München und Stuttgart lag die (Brutto-)Spitzenrendite bei 6,84 Prozent und damit rund 25 Basispunkte niedriger als vor 12 Monaten“, so Trumpp. Der teuerste Standort ist nach wie vor die Region Frankfurt am Main, wo die (Brutto-) Spitzenrendite bei 6,70 Prozent liegt. Dicht dahinter und um 40 Basispunkt teurer als Ende des ersten Quartals 2013 folgte die Region Düsseldorf mit 6,75 Prozent. Die Region München lag in der Spitze ebenfalls bei 6,75 Prozent, was im Vorjahresvergleich 15 Basispunkte weniger sind. Berlin notierte Ende des ersten Quartals 2014 sogar um 60 Basispunkte niedriger als vor 12 Monaten und erreichte 6,80 Prozent. Gleichauf und mit im Vorjahresvergleich unveränderten Spitzenrenditen folgen die Regionen Hamburg und Stuttgart mit je 7,20 Prozent.

Ausblick: Weiter lebhafter Logistikinvestmentmarkt

„Da die konjunkturelle Talsohle in Europa mittlerweile durchschritten ist und für Deutschland in diesem Jahr deutlich höhere Wachstumsraten als in den beiden Vorjahren vorausgesagt werden, haben sich die Rahmenbedingungen für den deutschen Logistik- und Industrieinvestmentmarkt verbessert. Die Nachfrage insbesondere internationaler Investoren nach deutschen Lager-, Logistik- und Industrieflächen nahm bereits im Verlauf des letzten Jahres immer weiter zu und wird bestehen bleiben. Da wir in den kommenden Monaten mit weiteren großvolumigen Transaktionen sowohl im Single- als auch Portfolio-Deal-Bereich rechnen, wovon sich einige bereits in Exklusivität befinden, gehen wir von einem anhaltend sehr lebhaften Geschehen auf dem deutschen Logistikinvestmentmarkt aus“, so Kunz in seinem Ausblick.


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