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10.04.2014 HSH Nordbank mit operativen Fortschritten in der Kernbank

Die HSH Nordbank hat im Jahr 2013 als ‚Bank für Unternehmer‘ vor allem im Geschäft mit Firmen- und Immobilienkunden operativ erfreuliche Fortschritte erzielt und zugleich ihre Kapitalquoten verbessert. Eine hohe Risikovorsorge wegen der unverändert schwierigen Situation an den Schifffahrtsmärkten und substanzielle Aufwendungen für die Garantie der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein führten dabei wie erwartet zu einem dreistelligen Millionenverlust. Für das Gesamtjahr 2014 will die HSH Nordbank wieder Gewinn ausweisen: Der Jahresauftakt stimmt zuversichtlich und die Bank rechnet für das erste Quartal mit einem Gewinn vor Steuern von rund 200 Mio. Euro.

Die HSH Nordbank hat seit Einführung des Geschäftsmodells ‚Bank für Unternehmer‘ im Jahr 2011 ihre starke Position im norddeutschen Raum gesichert und vor allem in Mittel- und Süddeutschland neue Kunden gewonnen. Ungeachtet der bei deutschen Unternehmen äußerst zurückhaltenden Kreditnachfrage weitete die Bank ihr Neugeschäftsvolumen im Jahr 2013 um 12 Prozent auf rund 7,6 Mrd. Euro (Vorjahr: 6,8 Mrd. Euro) aus – mit erfreu-lichen Steigerungsraten von bis zu 30 Prozent bei Firmen- und Immobilienkunden. Darüber hinaus hat die Bank den Abbau der vor allem in der Restructuring Unit gebündelten Altlas-ten stark vorangetrieben. Die Bilanzsumme der Bank sank innerhalb des Jahres 2013 auf 109 Mrd. Euro, von 131 Mrd. Euro zum Jahresultimo 2012. Der damit verbundene Rückgang der risikogewichteten Aktiva und die zur Jahresmitte 2013 auf 10 Mrd. Euro wieder aufgestockte Zweitverlustgarantie der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein haben die harte Kernkapitalquote der Bank auf 11,7 Prozent (Vorjahr: 9,9 Prozent) zuzüglich eines Puffers von 5,2 Prozentpunkten stark verbessert.

Aufgrund der jüngsten Entwicklungen in der internationalen Seeschifffahrt hat die HSH
Nordbank im vierten Quartal 2013 ihre Markteinschätzung für die Branche angepasst. Damit
verbunden ist eine im Schlussquartal 2013 noch einmal deutlich ausgeweitete Vorsorge
für Schifffahrtsrisiken und perspektivisch eine leicht höhere erwartete Inanspruchnahme
der Garantie der Länder. Die HSH Nordbank rechnet unverändert mit der erstmaligen Inanspruchnahme der Garantie im Jahr 2019: Dabei werden für die Jahre 2019 bis 2025 insgesamt
1,6 Mrd. Euro nach bislang 1,3 Mrd. Euro veranschlagt.

Die seit mehr als einem Jahr positive Entwicklung mit Gewinnen in der Kernbank wurde
von der ausgeweiteten Risikovorsorge zum Jahresende überlagert. Bereinigt um Sondereffekte
wies die Kernbank einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 82 Mio. Euro (Vorjahr: 101
Mio. Euro) aus, für die Restructuring Unit ergab sich ein Verlust von -211 Mio. Euro (Vorjahr:
-52 Mio. Euro). Im Ergebnis vor Steuern wies die Bank einen Verlust im Rahmen der
langfristigen Planung in Höhe von -563 Mio. Euro (Vorjahr: -185 Mio. Euro) aus, inklusive
des hohen Aufwands von -902 Mio. Euro für die Garantie der Länder. Nach Steuern erhöhte
sich der Konzernfehlbetrag aufgrund von Rückstellungen für steuerliche Altlasten auf
-814 Mio. Euro (Vorjahr: -124 Mio. Euro).

Erfreulicher Jahresstart – Planung sieht Gewinne ab dem Jahr 2014 vor

„Wir sind gut ins Jahr 2014 gestartet. Die Kernbank wird am Markt punkten und 2014 einen
soliden Gewinn machen. Dabei setzen wir vor allem auf Firmen- und Immobilienkunden.
Die Altlasten in der Abbaubank reduzieren wir konsequent. Die HSH Nordbank wird als
Ganzes effizienter, schlagkräftiger und ist wieder profitabel“, sagte Constantin von Oesterreich,
Vorstandsvorsitzender der HSH Nordbank.

Der aktuellen Planung zufolge werden die Zuführungen zur Risikovorsorge ab 2014 erstmals
seit Jahren wieder sinken. Für den Konzern und die Kernbank erwartet der Vorstand 2014
einen deutlichen Gewinn vor und nach Steuern. Dazu beitragen werden weitere Fortschritte
im operativen Geschäft und eine geringere Belastung durch die Garantieaufwendungen.
Außerdem wird das Konzernergebnis – nach den Belastungen des Vorjahres – begünstigt
von einem substanziellen Ertrag im Zusammenhang mit der sogenannten Kapitalschutzklausel.
Dieser Mechanismus war auf Betreiben der EU-Kommission installiert worden und gewährleistet für die HSH Nordbank eine solide harte Kernkapitalquote nach Basel III. Aus heutiger Sicht rechnet die Bank für das erste Quartal 2014 deshalb mit einem Gewinn vor Steuern von rund 200 Mio. Euro.
Gestützt wird das Ergebnis von einem erfreulichen Neugeschäftsverlauf. In den ersten drei Monaten 2014 hat das Neugeschäft in allen Segmenten spürbar angezogen – in Summe verdoppelte die Bank das Volumen annähernd auf 2,1 Mrd. Euro, nach 1,1 Mrd. Euro im Vorjahr. Für das laufende Jahr rechnet die HSH Nordbank mit positiven Ergebnisbeiträgen in allen Segmenten, insbesondere aus den Bereichen Firmen- und Immobilienkunden. Ins-gesamt strebt die Bank beim Neugeschäft eine Steigerung von knapp 25 Prozent auf gut 9 Mrd. Euro an.

Gesamtertrag gestiegen

Der Gesamtertrag der HSH Nordbank stieg im abgelaufenen Jahr auf 1.499 Mio. Euro gegenüber 1.446 Mio. Euro im Vorjahr. Der Zinsüberschuss profitierte dabei vom wachsen-den Neugeschäft mit verbesserten Margen. Er belief sich auf 936 Mio. Euro, verglichen mit 1.520 Mio. Euro im Jahr zuvor. Bereinigt um das Ergebnis aus Hybriden Finanzinstrumenten konnte der Zinsüberschuss trotz der erheblichen Reduktion der zinstragenden Bilanz-posten leicht um 31 Mio. Euro auf 1.083 Mio. Euro (Vorjahr: 1.052 Mio. Euro) gesteigert werden. Im Vorjahr hatte sich das Ergebnis aus Hybriden Finanzinstrumenten aufgrund eines Einmalertrags aus der Neubewertung des Hybridkapitals in Höhe von 631 Mio. Euro stark positiv ausgewirkt.

Der Provisionsüberschuss blieb mit 104 Mio. Euro leicht hinter dem Vorjahresniveau von 119 Mio. Euro zurück. Dabei machte sich generell der Wegfall von Provisionserträgen durch die Fokussierung der Bank auf ihre Kerngeschäfte bemerkbar. Entsprechend entfiel der Großteil des Rückgangs auf die Restructuring Unit. Zusätzlich belasteten höhere Auf-wendungen für Kapitalmarkttransaktionen und die aufgrund des niedrigen Zinsniveaus verhaltene Nachfrage nach Zinssicherungsprodukten den Provisionsüberschuss.

Das Handelsergebnis verbesserte sich deutlich auf 189 Mio. Euro gegenüber -238 Mio. Euro im Vorjahr. Wesentlich dazu beigetragen haben geringere Belastungen aus der Bewertung von Zins-/Währungsderivaten (EUR/USD-Basisswaps), die bei der Refinanzierung von Fremdwährungsgeschäften eingesetzt werden sowie ein positiver Effekt aus der Reduktion von Kontrahentenrisiken im Derivatebereich. Die Belastungen aus der Bewertung der eigenen, zum Fair Value bewerteten Verbindlichkeiten verringerten sich ebenfalls. Darüber hinaus profitierten die risikobehafteten Wertpapierpositionen spürbar vom aufgehellten Finanzmarktumfeld, vor allem in dem von der Restructuring Unit gesteuerten Credit Investment Portfolio (CIP). Diese CIP-Effekte zeigten sich sowohl im Handels- als auch im Finanzanlageergebnis, welches gegenüber dem Vorjahr um 53 Mio. Euro auf 276 Mio. Euro ebenfalls deutlich stieg.

Kreditrisikovorsorge reflektiert Krise in der Schifffahrt

Wegen der unverändert angespannten Lage in der Schifffahrt rechnet die Bank mit einer nicht vor dem Jahr 2015 einsetzenden und langsamer als bislang erwarteten Erholung der Fracht- und Charterraten sowie Schiffspreise. Im vierten Quartal 2013 hat die Bank daher ihre Risikovorsorgeplanung abermals angepasst und die Vorsorge für ihre Altlasten in der Schifffahrt deutlich ausgeweitet. Vor Berücksichtigung der Sicherungswirkung der Garantie betrug die Netto-Zuführung für Kreditrisiken 1.626 Mio. Euro (Vorjahr: 1.223 Mio. Euro). In der Planung der Bank wurde damit der Höhepunkt bei den Netto-Zuführungen zur Risiko-vorsorge erreicht. Für 2014 wird erstmals wieder mit einem rückläufigen Vorsorgebedarf gerechnet. Nach Sicherungswirkung der Garantie wies die Bank in der Kreditrisikovorsorge -882 Mio. Euro aus (Vorjahr: -656 Mio. Euro). Die Sicherungswirkung der Garantie reduzierte sich im abgelaufenen Jahr durch Wertaufholungen bei Wertpapierpositionen im ab-gesicherten Portfolio des Handels- und Finanzanlageergebnisses, die in Vorperioden wert-berichtigt worden waren. Nach Abzug der darüber hinaus in der Risikovorsorge zu buchen-den Grund- und Zusatzprämien in Höhe von -488 Mio. Euro betrug die Sicherungswirkung 744 Mio. Euro (Vorjahr: 567 Mio. Euro).

Garantieaufwand nach Wiederaufstockung deutlich gestiegen

Neben den aufwandswirksamen Garantiekosten, die in der Risikovorsorge erfasst sind, ist der zahlungswirksame Aufwand für öffentliche Garantien im abgelaufenen Jahr auf -414 Mio. Euro gestiegen. Ursächlich dafür sind eine höhere laufende Garantievergütung durch die Wiederaufstockung des Garantierahmens von 7 auf 10 Mrd. Euro sowie eine da-raus resultierende anteilige Nachzahlung der Grundprämie in Höhe von rund -69 Mio. Euro. Der Vorjahreswert in Höhe von -302 Mio. Euro enthielt Gebühren in Höhe von -18 Mio. Euro für die Garantien des SoFFin, die die Bank bis 2012 vollständig zurückgeführt hat.

Bisherige Aufwendungen für die Zweitverlustgarantie

Im Jahresabschluss 2013 sind in Summe Aufwendungen für die Garantie der Länder in Höhe von -902 Mio. Euro enthalten. Seit April 2009 hat die Bank für die Bereitstellung der Zweitverlustgarantie somit insgesamt einen Prämienaufwand von rund 3,1 Mrd. Euro in der Gewinn- und Verlustrechnung verarbeitet zuzüglich 500 Mio. Euro Einmalzahlung aus dem Jahr 2011, die im Jahr 2012 im Rahmen einer Kapitalerhöhung wieder in die Bank eingebracht wurden. Damit leistet die HSH Nordbank einen deutlichen Beitrag zur Kompensation der Beihilfen ihrer Eignerländer.

Kosten weiter gesunken

Insgesamt verringerte die Bank den Verwaltungsaufwand um elf Prozent von -821 Mio. Euro auf -732 Mio. Euro. Im Personalaufwand, der von -357 Mio. Euro auf -327 Mio. Euro zurückging, wirkte sich vor allem die reduzierte Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus. Gegenüber dem Jahresultimo 2012 ging die Zahl der Vollzeitbeschäftigten im Konzern um 289 weiter auf 2.834 zurück. Der Sachaufwand inklusive Abschreibungen sank – trotz hoher Aufwendungen für regulatorische Anforderungen – um 13 Prozent auf -405 Mio. Euro, von -464 Mio. Euro.

Bilanzsumme deutlich reduziert – 16,9% harte Kernkapitalquote mit Puffer

„Durch die entlastende Wirkung der Zweitverlustgarantie auf unsere Risikoaktiva sind wir für das ab 2014 geltende Basel-III-Regelwerk sowie die Umstellung der Kapitalquoten-ermittlung von HGB auf IFRS gewappnet. Zugleich verfügen wir damit über eine belastbare Basis für weitere Herausforderungen. Verbunden mit den sichtbaren Fortschritten der ‚Bank für Unternehmer‘ gehen wir davon aus, dass die im Juni 2013 vorläufig genehmigte Wiederaufstockung unseres Garantierahmens auch abschließend von der EU-Kommission autorisiert wird und wir den Umbau der Bank zu einem stabilen und dauerhaft profitablen Institut erfolgreich zum Abschluss bringen können“, sagte Constantin von Oesterreich.

Im Jahresverlauf 2013 hat die Bank den Abbau ihrer Risikopositionen fortgesetzt und die Bilanzsumme deutlich auf 109 Mrd. Euro reduziert (Vorjahr: 131 Mrd. Euro). Die Bilanz-summe der Restructuring Unit, in der vornehmlich die risikobehafteten Altlasten der Bank abgebaut werden, sank ohne Konsolidierungseffekte in Höhe von 3 Mrd. Euro auf 37 Mrd. Euro, von 50 Mrd. Euro im Vorjahr. Die Kernbank wies zum 31. Dezember 2013 eine Bilanz-summe von 69 Mrd. Euro aus (Vorjahr: 79 Mrd. Euro). Bemerkbar machten sich dabei Tilgungen im Bereich Shipping, rückläufige Derivatebestände sowie Wertpapierverkäufe.

Der fortgesetzte Bilanzsummenabbau und die zur Jahresmitte wieder auf 10 Mrd. Euro aufgestockte Zweitverlustgarantie der Länder haben zu einer signifikanten Verbesserung der Kapitalquoten der Bank geführt. Die harte Kernkapitalquote stieg zum Jahresultimo 2013 deutlich auf 11,7 Prozent zuzüglich eines Puffers von 5,2 Prozentpunkten aus der besserungsscheinfähigen Forderung der Garantiegeber aus der Zusatzprämie (Kapitalschutz-klausel). Inklusive des Puffers belief sich die harte Kernkapitalquote somit auf 16,9 Prozent. Die Quote liegt signifikant über den Mindestanforderungen der Bankenaufsicht und zu-gleich deutlich über dem Wert von 9,9 Prozent zum Jahresultimo 2012. Auch die übrigen Kapitalquoten sind gegenüber dem Jahr 2012 deutlich gestiegen.


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