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25.04.2014 LEG-Preis 2014: Konversion: Flächen – Wandel – Perspektiven

Die Landes- und Stadtentwicklungsgesellschaften loben in Kooperation mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) den LEG-Preis 2014 als interdisziplinären Nachwuchswettbewerb aus. Die BImA steht erstmals als Kooperationspartner an der Seite der Auslober, die unter dem Motto „Konversion: Flächen – Wandel – Perspektiven“ Ideen, städtebauliche Konzepte und Strategien für die Nachnutzung von militärischen Konversionsflächen suchen. Dabei können die Wettbewerbsteilnehmer zwischen vier verschiedenen Standorten wählen: Darmstadt (Cambrai-Fritsch-Kaserne und Jefferson-Siedlung), Gütersloh (Mansergh Barracks), Hardheim (Carl-Schurz-Kaserne und Konversionsfläche „Mainberg“) sowie Wilhelmshaven (Ebkeriege-Kaserne). Der Startschuss für den interdisziplinären Nachwuchswettbewerb ist bereits gefallen. Bis zum 15. September können Studierende der Fachrichtungen Architektur, Stadt- und Raumplanung, Landschafts- und Umweltplanung, Geografie, Soziologie und Immobilienwirtschaft ihre Wettbewerbsbeiträge einreichen. Herausragenden planerischen Konzepten winkt ein Preisgeld von bis 5.000 Euro pro ausgezeichneter Arbeit.

Interessierte Studierende sind nun aufgefordert, bedarfsorientierte städtebauliche Nutzungskonzepte zu entwickeln – unter Berücksichtigung energetischer, ökonomischer und baukultureller Aspekte. Denn: Nicht nur auf zahlreiche Städte und Gemeinden, auch auf die BImA als Eigentümerin der Flächen, warten in den nächsten Jahren immense Aufgaben. Durch das geänderte Stationierungskonzept der Bundeswehr und durch den weiteren Abzug alliierter Streitkräfte werden mittelfristig voraussichtlich rund 37.000 Hektar Militärflächen in fast 400 Kommunen zurückgegeben. Für die Stadtentwicklung können diese Gebiete eine vielversprechende Chance darstellen – beispielsweise zur Lösung von Wohnungsengpässen. Die ausgewählten Standorte des LEG-Preises 2014 stehen beispielhaft für diese anspruchsvolle Aufgabenstellung aus der Praxis.

Darmstadt mit großem Entwicklungspotenzial
Auch die hessische Wissenschaftsstadt Darmstadt steht vor enormen Herausforderungen: Innerhalb des Stadtgebietes befinden sich rund 316 Hektar ehemals militärisch genutzter Flächen – teils mit hohem Entwicklungspotenzial. Für den LEG-Preis 2014 wurde ein rund 35 Hektar großes Gelände ausgewählt. Dieses setzt sich aus der ehemals als Einzelhandelsschwerpunkt und Fernmeldeeinrichtung der US-Army genutzten Cambrai-Fritsch-Kaserne (rund 25 Hektar) und der überwiegend zu Wohnzwecken für Soldatenfamilien genutzten Jefferson-Siedlung (rund 9 Hektar) zusammen. Die Bebauung der Cambrai-Fritsch-Kaserne ist geprägt durch insgesamt neun massive Mannschaftsblöcke, von denen vier um den zentralen Platzbereich unter Denkmalschutz stehen. Auf dem Gelände der Jefferson-Siedlung befinden sich neun Wohngebäude mit rund 280 Wohnungen. Angesichts der hohen Nachfrage nach Wohnraum und des vergleichsweise geringen Potenzials an zentrumsnahen Siedlungsflächen in Darmstadt stellt dieses Areal für die Stadt eine große Chance dar. Es befindet sich in einer attraktiven Lage am südlichen Rand der Kernstadt zwischen den Stadtteilen Bessungen und Eberstadt. Die Wettbewerbsteilnehmer sind nun gefordert, für diesen Bereich eine umsetzbare städtebauliche Konzeption für ein zukunftsfähiges Wohngebiet zu erarbeiten, die auch innovative Wohnformen und soziale Konzepte berücksichtigt.

NH ProjektStadt: Konversionserfahrener Partner
Für den Standort in Hessen begleitet die NH ProjektStadt, eine Marke der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt, die Stadt Darmstadt und die BImA bei der Wettbewerbsdurchführung. Bereits seit den 90er Jahren verfügt die Unternehmensgruppe über umfangreiche Expertise im Bereich Konversion: Zu den herausragenden Projekten, die bislang betreut wurden, zählen u. a. die Marbachshöhe in Kassel, das Europaviertel in Gießen, das US-Camp Phoenix Park in Eschborn, die Housing Area in Butzbach sowie die bundesweit erste von der DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) zertifizierte Konversion in Babenhausen. Seit 2012 ist sie zudem mit der Projektsteuerung und Durchführung der Vorbereitenden Untersuchungen aller Konversionsflächen in Heidelberg (über 180 Hektar) beauftragt.

In enger Abstimmung mit Stadt und BImA wird die NH ProjektStadt nun im Vorfeld die Koordinierung aller Anfragen der Studierenden übernehmen (Kolloquiumstermin: 29. April 2014) und ab Herbst 2014 die eingehenden Entwürfe für die Flächen der Cambrai-Fritsch-Kaserne und der Jefferson-Siedlung mit ihren beiden Partnern vorprüfen, um der Jury einen guten Überblick über die eingereichten Wettbewerbsentwürfe vorlegen zu können. Dazu wurde bereits ein kompetentes Projektteam, das aus Vertretern der drei beteiligten Partner besteht, gebildet.

Seit über 40 Jahren verleihen die Landes- und Stadtentwicklungsgesellschaften in zweijährigem Turnus den bundesweiten LEG-Preis an Nachwuchskräfte der planenden Disziplinen Architektur, Stadtplanung, Landschafts- und Raumplanung, Geografie und Umweltplanung. Damit ist er einer der traditionsreichsten und praxisnächsten Nachwuchswettbewerbe in der Branche. Die Stadtentwicklungsgesellschaften bieten zukunftsorientierte Themen aus ihrer Praxis und profitieren vom Einfallsreichtum der Wettbewerbsteilnehmer. „Der LEG-Preis ist nicht nur seit Jahrzehnten ein anerkannter und renommierter Förderpreis, er leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Baukultur in Deutschland und behandelt dabei immer ein hochaktuelles Thema“, so Prof. Dr. Joachim Pös, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt und Jurymitglied des LEG-Preises.


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