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30.05.2014 IVD Berlin-Brandenburg: Wohnungsangebote mit leichtem Rückgang

Nach einer Erhebung des IVD Berlin-Brandenburg hat sich das Wohnungsangebot, welches über Webportale und Anzeigen im Printbereich inseriert wurde, im Vergleich zum Vorjahr verringert. Dies ergab eine Auswertung, die das Hamburger Datenanalyseunternehmen Immo-Info im Auftrag des Verbandes durchgeführt hatte. Demnach ging die Anzahl der angebotenen Wohnungen im ersten Quartal 2014 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 32.240 auf 29.402 Einheiten zurück. „Trotz des Rückgangs kann von einem flächendeckenden Wohnungsnotstand in Berlin keine Rede sein. Soll dem zurückgehenden Angebot allerdings gegengesteuert werden, braucht es dringend mehr Wohnungsneubau in der Hauptstadt. Das politisch geförderte und latent investorenfeindliche Klima, welches sich jüngst wieder sehr deutlich bei der Volksbefragung zum Tempelhofer Feld zeigte, wird die Situation nicht verbessern“, fasst Dirk Wohltorf, Vorstandsvorsitzender des IVD Berlin-Brandenburg die Ergebnisse zusammen.

Die Analyse zeigt, dass in Reinickendorf mit 1819 Inseraten relativ zur Einwohnerzahl am meisten Wohnungen und Häuser zur Miete angeboten wurden. Demnach kam ein Wohnungsangebot auf 34 Einwohner. Die Plätze zwei und drei in diesem Ranking belegen die Bezirke Mitte und Pankow mit gesamt 4192 beziehungsweise 3824 Vermietungsanzeigen. Dort entspricht es einem Angebot-Einwohner-Verhältnis von 1:47 beziehungsweise 1:53. Am Ende der Auflistung rangiert Lichtenberg mit 120 Einwohnern pro Wohnungsangebot. In weniger nachgefragten Randbezirken darf aber auch davon ausgegangen werden, dass viele verfügbare Wohnungen nicht mehr permanent kommerziell und kostenintensiv inseriert werden.

Am häufigsten angeboten werden Wohnungen mit ein bis zwei Zimmern. Insgesamt 15.418 Immobilienanzeigen wurden hier im ersten Quartal 2014 erfasst. Auch Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen sind mit mehr als 11.800 Anzeigen vorhanden. Familien mit mehreren Kindern haben es auf dem Berliner Wohnungsmarkt schwerer. Fünf-Zimmer-Wohnungen oder auch Häuser stehen vergleichsweise wenig zur Miete bereit.

Wohltorf: „Die Daten zeigen, dass es generell noch kein unlösbares Problem ist, in Berlin eine Wohnung zu finden, wenn man nicht auf eine zu eng gefasste Lage fokussiert ist. Ein Grundrecht auf eine sanierte Altbauwohnung in Zentrumslage gibt es in keiner Stadt. Gleichwohl wird der angebotene Wohnraum bei steigender Nachfrage natürlich sukzessive knapper. Ständig einen flächendeckenden Wohnungsmangel zu attestieren und mit populistischen wohnungspolitischen Maßnahmen wie einer Mietpreisbremse oder einem falschen Bestellerprinzip den Berlinern Problemlösungskompetenz vorzugaukeln, ist aber das völlig falsche Signal.“

Vielmehr wird es nach Ansicht des Immobilienexperten zukünftig wichtiger sein, ein investorenfreundliches Klima zu schaffen, damit ambitionierte Neubauprojekte, die auch die Schaffung von bezahlbaren Wohnraum vorsehen, nicht schon im Vorfeld torpediert werden. „Da hat der Berliner Senat eindeutig Nachholbedarf. Man kann nicht über steigende Mieten schimpfen und diese regulieren wollen und gleichzeitig meinen, dass halbherzig kommunizierte Neubauvorhaben auf Zustimmung stoßen. Aktuell verstärkt sich nur der Mangel, was zu weiter steigenden Mieten führen wird. Die politischen Entscheider müssen schnell eine Antwort darauf finden, wie sie das Luxusproblem des Bevölkerungswachstums und der damit steigenden Nachfrage nach Wohnraum in den Griff bekommen wollen“, sagt der Vorstandsvorsitzende des IVD Berlin-Brandenburg.



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