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01.06.2016 Sven Petrich wird zum Fellow der RICS ernannt

Sven Petrich hat kürzlich erfolgreich das Verfahren zur Höherstufung zum Fellow durchlaufen und darf seitdem den Titel FRICS führen. Im Interview erzählt er, wie man sich die Verknüpfung der Immobilienwirtschaft mit der Bankenwelt vorstellen kann, welche Vorteile ihm die Mitgliedschaft bringt und warum er sich für das Fellowship beworben hat.

Seit wann sind Sie RICS-Mitglied?

Seit nun mehr sieben Jahren bin ich Chartered Surveyor.

Was ist Ihr Spezialgebiet / Ihr beruflicher Schwerpunkt?

Als Property Analyst bei einer großen deutschen Pfandbriefbank beschäftige ich mich hauptberuflich mit der Analyse von bebauten und unbebauten Grundstücken aller Art für finanzwirtschaftliche Zwecke. Hier liegt der Schwerpunkt auf überwiegend gewerblich genutzten Immobilien sowie Wohnungsportfolios. Als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger beschäftige ich mich nebenberuflich zudem mit primär wohnwirtschaftlich genutzten Immobilien.

Wie kann man sich die Verknüpfung der Immobilienwirtschaft mit der Bankenwelt vorstellen?

Jede Bank, die sich mit der Finanzierung von Immobilien sowie Strukturierung von Immobilienfonds beschäftigt, muss sich auch zwingend mit den Märkten und der Immobilie als solches auseinandersetzen. In den vergangenen Jahren, insbesondere nach der letzten Weltwirtschaftskrise, stehen die Banken und ihre Kontrollgremien im Bezug auf die nachhaltige Risikoeinschätzung unter besonderer Beobachtung. Keine Bank kann es sich heutzutage mehr erlauben leichtfertig mit den Risiken umzugehen, welche eine Finanzierung mit sich bringt. An dieser Stelle sind Experten der Immobilienwirtschaft gefragter denn je.

Seit einigen Jahren hat sich hier das Arbeiten in sog. interdisziplinären Dealteams in meiner Bank durchgesetzt und erfolgreich bewährt. Alle Themen rund um die Immobilie können somit nach Absprache mit den jeweils verantwortlichen Experten in eine komplexe Finanzierungsstruktur einfließen und finden entsprechend Gewichtung. Die Beratungsleistung des jeweiligen Immobilienexperten geht dabei weit über das entsprechende Immobilien-Knowhow hinaus. In diesem Prozess ist ein globales Verständnis zwischen Immobilie und Finanzwirtschaft gefordert, welches nur mit einer gegenseitigen Wechselwirkung funktionieren kann und per se einer Verschmelzung dieser beiden Welten erfordert.

Welche Vorteile bietet Ihnen in diesem Zusammenhang die RICS-Mitgliedschaft?

Ein aus meiner Sicht passendes Stichwort an dieser Stelle heißt „Augenhöhe“. Durch die anspruchsvolle Qualifikation, verbunden mit der langjährigen Erfahrung, die ein Chartered Surveyor mit sich bringt, ist ein überdurchschnittliches Verständnis der Materie vorhanden. Gerade unsere Kunden vertrauen in diesem Zusammenhang auf eine entsprechend kompetente Beratung. Dieser gemeinsame Nenner öffnet die eine oder andere Tür eben etwas schneller in unserer sich immer weiter professionalisierenden Immobilienwirtschaft. Die entsprechende Positionierung und Bündelung der jeweiligen Interessen in einem Verband finde ich daher außerordentlich wichtig. Hier hat die RICS in den letzten Jahren einen entscheidenden Beitrag geleistet, welcher per se ein Vorteil für alle Mitglieder darstellt.

War die RICS-Qualifikation für Ihre berufliche Entwicklung/Karriere nützlich?

Sie war mit Sicherheit ein wichtiger Baustein auf meinem bisherigen beruflichen Weg, den ich nicht missen will. Unsere Branche lebt letztendlich von einem qualifizierten Netzwerk, bei dem man sich gegenseitig hilft und sich austauscht. Die RICS bietet aus meiner Sicht dafür eine ausgezeichnete Plattform.

Was war der Grund das RICS Fellowship anzustreben?

Für mich ist das Fellowship eine ganz besondere Anerkennung der fachlichen Kompetenz auf höchstem Niveau. Diese Kompetenz möchte ich im Rahmen meiner Beratungsleistungen gegenüber dem Kunden verstanden wissen.

Wie verlief der Prozess – war dieser nachvollziehbar und verständlich?

Aus meiner Sicht verlief der Prozess völlig unkompliziert und war zu jedem Zeitpunkt nachvollziehbar und absolut verständlich. Es gibt einen hilfreichen Leitfaden, welchen man sich zu Herzen nehmen sollte. Insgesamt werden dem Kandidaten aber bei der Gestaltung der Bewerbung viele Freiräume gelassen. Die Dauer bis zur Entscheidung könnte man allerdings etwas reduzieren.

Was würden Sie potentiellen Bewerbern empfehlen?

Jeder sollte für sich selbst entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Um eine erfolgreiche Bewerbung zu durchlaufen, sind entsprechende Kriterien zu erfüllen. Diese sollten von jedem Kandidaten im Vorfeld genauestens unter die Lupe genommen werden. Sind alle Voraussetzungen erfüllt und ist man persönlich auch reif und überzeugt den Schritt zu gehen, dann sollte auch der nicht zu unterschätzende bürokratische Aufwand die kleinste Hürde sein.





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