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24.06.2014 Bis Jahresende 221 Büroflächen ab 5.000 m² in Deutschland verfügbar

Nach Angaben von Colliers International Deutschland sind in Europa bis Ende 2014 851 bezugsfertige, große Büroflächen für Gesuche ab 5.000 Quadratmeter verfügbar, davon 221 in Deutschland. Die Studie, die im ersten Quartal 2014 durchgeführt wurde, vergleicht 24 wichtige europäische Büromärkte mit einem Bestand von insgesamt rund 251,7 Millionen Quadratmeter Bürofläche hinsichtlich der Verfügbarkeit einer mindestens 5.000 Quadratmeter großen, zusammenhängenden Bürofläche in einem Class-A- oder Class-B-Objekt für einen Mietinteressenten.

Andreas Trumpp MRICS, Head of Research bei Colliers International Deutschland: „Erwartungsgemäß sind die meisten Flächen für Gesuche mit 5.000 Quadratmeter in den größten Büromärkten wie London, Paris, München und Moskau zu finden.“

Mit 98 freien Optionen bietet Moskau Unternehmen die meisten Auswahlmöglichkeiten für großflächige Büros. Paris (65), Amsterdam (60) und London (60) liegen auf Platz zwei bzw. drei, fallen im Vergleich zu Moskau aber weit zurück. In London wiederum sind die meisten Büroimmobilien in Planung oder im Bau (35), während sich die Zahl für Amsterdam ausschließlich auf Bestandsflächen bezieht, da dort in diesem Jahr keinerlei Projektentwicklungen mit Verfügbarkeiten in dieser Größenordnung fertiggestellt werden.

Peter Bigelmaier, Head of Office Letting bei Colliers International Deutschland: „In den sechs untersuchten deutschen Immobilienhochburgen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München und Stuttgart stehen 221 Büroimmobilien mit einem kurzfristig anmietbaren Flächenangebot für Großgesuche zur Verfügung, die meisten davon in Hamburg mit 49, gefolgt von München (47), Berlin (42) und Frankfurt (40). Die beiden bezogen auf den Bestand kleinsten der deutschen
Top-Standorte lagen weit auseinander. Während sich in Düsseldorf die Leerstandsquote von 10,8 Prozent auch in einer hohen Verfügbarkeit von Großflächen (35 Optionen) niederschlägt, stach Stuttgart (Leerstandsquote 4,9 Prozent) mit lediglich acht für Großmieter geeigneten, kurzfristig verfügbaren Objekten deutlich heraus. Europaweit haben potenzielle Großmieter lediglich in Genf (6 Immobilien) eine noch geringere Auswahl.“

Die deutschen Märkte haben mit der Ausnahme Stuttgart gemeinsam, dass der überwiegende Teil der zur Verfügung stehenden Großflächen in Bestandsimmobilien zur Nachvermietung angeboten wurden (76 Prozent). Der europäische Vergleichswert lag bei 51 Prozent. Lediglich bei 13 Prozent der angebotenen Objekte handelte es sich um Neubauten (Europa: 28 Prozent). Auf sich im Bau befindliche Objekte mit Fertigstellung 2014 entfielen weitere 11 Prozent der angebotenen Großflächen (Europa: 21 Prozent). In Stuttgart überwogen
aufgrund der geringen Fallzahlen die Optionen in Neubauten bzw. sich im Bau befindlichen Objekten.

Bigelmaier: „Aufgrund des weiter niedrigen Niveaus der Fertigstellungszahlen in den Jahren 2015 und 2016 erwarten wir angebotsseitig in den kommenden Monaten nur geringe Veränderungen an der beschriebenen Situation.“

Die Studie lässt einen Zusammenhang zwischen der Anzahl und der Art der freien Flächen auf der einen und der örtlichen Marktdynamik auf der anderen Seite erkennen. Sie zeigt außerdem, dass der Mangel an großen Büroflächen auf den europäischen Märkten die Unternehmen dazu zwingt, sich außerhalb der Central Business Districts (CBDs) umzuschauen. Wenngleich die größten europäischen Märkte – Paris, London, München und Moskau – auch über die meisten freien Büroflächen verfügen, befinden sich nur 25 Prozent von diesen in CBDs. In Deutschland beträgt dieser Anteil sogar nur 19 Prozent.

Sowohl in zahlreichen osteuropäischen Städten als auch in Istanbul spielen spekulative Entwicklungen eine große Rolle. Der Anteil von Neubauten oder in Kürze auf den Markt kommenden Büroflächen an den zur Verfügung stehenden Großflächen ist in diesen Städten mit einem Anteil von 70 Prozent höher als in den westeuropäischen Märkten, wo ihr Anteil bei rund 40 Prozent liegt. Lediglich Paris und London stechen hier heraus. Nach Moskau weisen diese beiden Städte für Großgesuche die höchste Flächenverfügbarkeit in Neubauten oder sich kurz vor Fertigstellung befindlichen Immobilien auf.

In Südeuropa stehen die meisten entsprechenden Flächen in Madrid (13) und Mailand (11) zur Verfügung. Als Folge der Finanzkrise und der dadurch stark rückläufigen Flächennachfrage fanden viele in den vergangenen Jahren fertig gestellten Immobilien keine Mieter. Die hohen Leerstandsquoten sowie die geringe Nachfrage haben in diesen beiden Märkten zudem zu einem sukzessiven Mietpreisrückgang geführt, welcher dort vor allem in peripheren Lagen anhalten dürfte.

„Die Suche nach Büroflächen mit 5.000 Quadratmeter kann insbesondere in zentralen CBD-Lagen einige Zeit in Anspruch nehmen. Die geringen Fertigstellungsvolumina haben das verfügbare Angebot in den vergangenen Jahren teilweise deutlich schrumpfen lassen – in Deutschland und vielen Märkten Europas. Von einem Engpass zu sprechen, ist in den meisten Fällen zu hoch gegriffen, aber eine Erhöhung der Projektentwicklungstätigkeit in ausgewählten Lagen auf der Angebots- sowie eine vorausschauende Flächenbedarfsplanung auf Nachfrageseite
sind aktuell das Gebot der Stunde“, so Trumpp abschließend.



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