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22.07.2014 Einfluss von Währungen auf das Investment in Luxuswohnimmobilien

Mit dem „Global Currency Monitor“ hat die internationale Immobilienberatung Knight Frank ein neues Tool entwickelt, dass internationalen Investoren in Luxuswohnimmobilien raschen Überblick über die Wertänderung ihrer Immobilien unter Berücksichtigung der Währungseffekte verschafft.

„Auch wenn Währungsschwankungen nur ein Kriterium für den Kauf einer Luxuswohnimmobilie im Ausland sind, zeigt die Erfahrung, dass international agierende Investoren in diesem Immobiliensegment immer mehr diese Chancen ausschöpfen wollen“, sagt Kate Everett-Allen aus dem internationalen Research für Wohnimmobilien bei Knight Frank. Daher hat Knight Frank den „Global Currency Monitor“ entwickelt. Die Researcher haben hierfür die Preisentwicklung auf dem Markt für Luxuswohnimmobilien in 30 Städten und die Kursschwankungen von 30 Währungen zusammengestellt und können so die aggregierte Rendite von Käufen in Fremdwährung in wählbaren Zeitszenarien ermitteln. Exemplarisch sollen hier die Auswirkungen per Ende des ersten Quartals 2014 für London im Ein-Jahreshorizont und für Hongkong im Fünf-Jahreshorizont aufgezeigt werden.

London: Wertänderungen im Ein-Jahreshorizont

Da das britische Pfund in den letzten zwölf Monaten erstarkt ist, gibt es unter den Käufern der 30 untersuchten Währungen nur wenige, für die die Preise in Central London langsamer gestiegen sind als für die Briten selbst. Lediglich Investoren aus Island verbuchten bei einem Kauf per Ende März 2014 im Jahresrückblick einen Vorteil im Vergleich zu Käufern in britischen Pfund. Während die Preise in lokaler Währung um 7,5 Prozent gestiegen sind, legten sie in isländischen Kronen lediglich um 6,6 Prozent zu.

Für asiatische Käufer, die sich aktuell Luxuswohnimmobilien in Central London sichern wollen, hat sich der Preisvorteil gegenüber 2009 auf Grund der Währung reduziert. Investoren aus Indonesien, Australien und China, die vor einem Jahr Objekte erworben haben, können sich dagegen über einen Wertzuwachs von 37,8 Prozent, 32,5 Prozent respektive 18 Prozent freuen. Das gestiegene Pfund würde ein heutiges Investment in London für die gleichen Kandidaten indes verteuern.

Hongkong: Wertänderungen im Fünf-Jahreshorizont

Die Preise für Luxuswohnimmobilien in Hongkong sind in den letzten fünf Jahren per Ende März 2014 in Hongkong-Dollar um 67,9 Prozent gestiegen. Aufgrund der Währungen hätte sich ein Kauf Ende März dieses Jahres in Neuseeland- beziehungsweise australischen Dollar jedoch nur um 10,2 respektive 25,6 Prozent verteuert. Im Gegensatz hierzu könnten Immobilienbesitzer aus Japan oder der Türkei unter der Berücksichtigung der Preis- und Währungsentwicklung aktuell von einem Verkauf in Hongkong profitieren. Da der Hongkong-Dollar zu einem festen Wechselkurs an den US-Dollar gekoppelt ist, schließen sich hier Preisvorteile durch Währungsschwankungen aus.

„Extrembeispiele belegen die Bedeutung der Währung bei grenzüberschreitenden Geschäften“, hebt Everett-Allen hervor. So hätte ein Käufer in brasilianischen Real im März dieses Jahres im Schnitt 30,6 Prozent mehr für eine Luxuswohnimmobilie berappen müssen als ein Jahr zuvor, wobei lediglich 17,2 Prozent des Wertzuwachses auf den lokalen Markt zurückgehen. Einen der größten Gewinne hätte ein Käufer in türkischer Lira in Dublin erzielt. Per Ende März haben Preis- und Währungsentwicklung im Jahresverlauf eine Rendite von 58,3 Prozent erwirtschaftet. Im gleichen Zeitraum hätte ein Investor in isländischen Kronen bei einem Kauf in Moskau den größten Verlusterlitten – zugegebenermaßen eine eher ungewöhnliche Kombination.

Aktuelle Währungstrends im Fokus

„Daher ist es wichtig, die Währungsentwicklung bei Investitionen im Ausland im Blick zu behalten“, betont Everett-Allen. Aktuell hebt Knight Frank in diesem Kontext fünf Trends hervor, die es zu beobachten gilt. „Sofern der chinesische Yen schwächer wird, ist es unwahrscheinlich, dass die Chinesen in dem Maße weiter internationale Luxuswohnimmobilien erwerben wie bisher“, so Everett-Allen. Wenn das britische Pfund weiter erstarkt, könnten eine Reihe ausländischer Immobilienbesitzer ihre Objekte veräußern, um die Gewinne mitzunehmen. Falls der US-Dollar wie erwartet anzieht, ist mit einer steigenden Nachfrage nach Top-Objekten in den von US-Käufern bevorzugten Märkten wie der Karibik, Italien, Irland, Großbritannien und Frankreich zu rechnen. Sollte der Euro schwächer werden, könnten viele ausländische Investoren, die sich nach 2008 von ihren Zweitwohnsitzen getrennt haben, zurückkehren. Zudem wird der japanische Yen immer mehr als sicher bewertet. Im ersten Halbjahr 2014 ist er gegenüber dem britischen Pfund nur um 0,3 Prozent gefallen. Daher könnte Tokio wieder stärker in den Fokus internationaler Anleger rücken.





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