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23.07.2014 Kaum veränderter Flächenumsatz auf dem Hamburger Logistikmarkt

Der Hamburger Logistik- und Lagerflächenmarkt (inkl. Umland) verzeichnete im ersten Halbjahr 2014 einen Flächenumsatz von 201.000 m². Damit liegt das Ergebnis auf dem gleichen Niveau wie in den ersten sechs Monaten der vergangenen zwei Jahre. Gleichzeitig liegt das Resultat aber rund 13 % unter dem langjährigen Durchschnitt, wie die Analyse von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE), bundesweit führender Immobilienberater, ergibt.

„Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass bislang noch kein Großabschluss über 20.000 m² registriert werden konnte. Vor diesem Hintergrund ist der Flächenumsatz durchaus als befriedigend einzustufen, auch wenn die Nachfrage etwas verhaltener ausfiel als erwartet“, sagt Hans-Jürgen Hoffmann, Head of Industrial Investment & Services der BNP Paribas Real Estate GmbH. Die größten Abschlüsse tätigten bislang der Flughafen mit 20.000 m² sowie die Stadt Hamburg mit 11.000 m². Die stärkste Nachfrage wurde in den Lagen Billbrook, Allermöhe sowie im westlichen Stadtgebiet verzeichnet. Gerade diese Standorte verfügen aber weiterhin über ein begrenztes Angebot an modernen Flächen. Im westlichen Hafenbereich besteht dagegen ein gewisser Angebotsüberhang. Aber auch Umlandstandorte wie Rade, Glinde, Reinbek oder Ahrensburg rücken immer stärker in den Fokus von Logistikern. Der Eigennutzeranteil am Gesamtumsatz liegt bisher bei 39 %.

Wie auch im Vorjahreszeitraum führen Logistikdienstleister die Reihe der beteiligten Branchengruppen an. Mit einem Anteil von knapp 45 % fällt ihr Vorsprung allerdings deutlich geringer aus als im ersten Halbjahr 2013 (74 %). Handelsunternehmen zeigten sich dagegen wieder etwas aktiver und tragen bislang gut ein Viertel zum Flächenumsatz bei. Auch die Industrie konnte im Jahresvergleich zulegen und liegt mit 15,5 % auf dem dritten Platz. Alle übrigen Branchen spielten im ersten Halbjahr bislang nur eine untergeordnete Rolle.

Wie bereits im ersten Halbjahr 2013 stellen kleine Verträge unter 3.000 m² mit 35 % bisher den größten Umsatzanteil, worin sich auch das lebhafte Marktgeschehen widerspiegelt. Auf dem zweiten Platz folgt die Kategorie zwischen 8.000 bis 12.000 m², die für gut 30 % des Ergebnisses verantwortlich war. Den dritten Rang sicherten sich Abschlüsse zwischen 3.000 bis 5.000 m², die auf rund 14 % kommen. Jeweils zwischen 10 % und 11 % tragen darüber hinaus die Klassen zwischen 5.000 bis 8.000 m² und zwischen 12.000 bis 20.000 m² zum Umsatz bei. Nicht besetzt ist bislang die Größenklasse über 20.000 m², die üblicherweise ebenfalls nennenswerte Anteile des Resultats umfasst.

Nachdem die Spitzenmiete im Hamburger Marktgebiet Ende 2013 auf 5,70 €/m² angezogen hatte, hat sie sich im ersten Halbjahr 2014 auf diesem Niveau stabilisiert. Erzielt werden kann sie im Hafengebiet sowie in Altenwerder und Allermöhe. Auch die Durchschnittsmiete ist im gleichen Zeitraum gestiegen und bewegt sich aktuell bei 4,85 €/m². Lediglich in Frankfurt (6,20 €/m²) und München (6,50 €/m²) können noch höhere Spitzenmieten erzielt werden.

Nachfrage sollte sich bis Jahresende beleben

Die weitere Nachfrage hängt wie auch an anderen Standorten im Wesentlichen von den gesamtwirtschaftlichen Perspektiven ab, die sich aktuell recht positiv darstellen. „Darüber hinaus spielt die Entwicklung des Hamburger Hafens eine sehr wichtige Rolle für die Logistikwirtschaft der Hansestadt. Inwieweit die noch nicht abschließend entschiedene Frage einer Elbvertiefung das eine oder andere Unternehmen bei der Frage nach neuen Flächen etwas vorsichtiger oder zögerlicher reagieren lässt, ist dabei nur schwer einzuschätzen“, so Hans-Jürgen Hoffmann. „Auch der auf rund zehn Jahre angelegte Ausbau der BAB 7, mit entsprechenden Behinderungen gerade im weiteren Bereich des Elbtunnels, wird von vielen Unternehmen kritisch beäugt. Grundsätzlich deutet aktuell aber vieles daraufhin, dass sich die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte etwas beleben dürfte. Ob 2014 jedoch wieder die 500.000-m²-Schwelle überschritten wird, bleibt abzuwarten. Beim Angebot sind keine größeren Veränderungen zu erwarten, da Abvermietungen in gewissem Umfang durch Neubauprojekte kompensiert werden.“



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