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26.08.2014 Politik traut sich nicht an längst überfällige, umfassende Reform des Maklerrechts

Nach Angaben der RICS Deutschland traut sich die Politik aktuell nicht an eine längst überfällige und umfassende Reform des Maklerrechts. Gerhard K. Kemper FRICS, Mitglied des Vorstandes der RICS Deutschland: „Das deutsche Maklerrecht stammt aus dem 19. Jahrhundert. Seitdem hat sich einiges geändert, das Maklerrecht nicht. Anstatt eine Maklerrechtsreform zu erarbeiten schielt die Politik nur auf die Wählerstimmen der Wohnungsmieter und offeriert das Bestellerprinzip und jetzt auch noch ein Widerrufsrecht bei Maklerverträgen.“ Die RICS Deutschland fordert daher von der Bundesregierung eine umfassende Maklerrechtsreform in Deutschland und kritisiert das derzeitige, populistisch motivierte Agieren.

Kemper weiter: „Das deutsche Maklerrecht ist hoffnungslos veraltet und erlaubt in der Praxis Vorgehensweisen, die zu Recht bei den Vertragspartnern der Immobilienmakler auf mehr als nur Unverständnis stoßen. Unklare Vertragsverhältnisse, die Gleichwertigkeit von einfachem Nachweis und qualifizierter Vermittlungstätigkeit, das unerlaubte (vom Anbieter) und ungefragte (vom Mieter/Käufer) Anbieten von Vertragsgelegenheiten gehören ebenso dazu wie ein lässiger Umgang mit Interessenskonflikten. Das heutige Maklerrecht trägt viel dazu bei, dass es den wahrgenommen Wildwuchs bei Maklerdienstleistungen überhaupt gibt. Die bis jetzt offerierten Teillösungen sind populistisch motivierte Schnellschüsse, keine durchdachte Reform.“

Die RICS – ursprünglich entstanden als Berufskammer in Großbritannien – hat sich als internationaler Verband der Professionalisierung von Immobilienberufen angenommen. Die 2011 veröffentlichten „Real Estate Agency and Brokerage Standards (REABS)“ sind in einer länderübergreifenden Zusammenarbeit entwickelt worden und stellen einen internationalen Konsens dar, was von einem Immobilienmakler auf dem weltweiten Marktplatz erwartet wird. Kemper: „Diesen Usancen sollte laut RICS auch das deutsche Maklerrecht angepasst werden, um bei den Marktteilnehmern stringente Verhaltensweisen durchzusetzen und zu vermeiden, dass dubiose Vorgehenseisen den ´schwarzen Schafen´ einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.“



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