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05.09.2014 Gewerbe in Itzehoe profitiert von der Öffnung der Innenstadt

In unserer Pressemitteilung vom 10.06.2014, „Autofreie Innenstädte sind passé“, berichteten wir über den neuen Trend, Fußgängerzonen im Cityzentrum wieder für Autos zu öffnen. Während viele Städte noch in den Planungen stecken, hat Itzehoe die Breite Straße bereits im Frühjahr 2013 für den Autoverkehr geöffnet, zunächst für eine Testphase von 1,5 Jahren. Initiiert wurde diese Veränderung vom Stadtmanagement Itzehoe, das sich durch die Maßnahme eine Belebung der Innenstadt erhoffte. Nach einer erfolgreichen Bilanz hat sich die Stadt Itzehoe in diesem Jahr entschlossen, die Veränderung beizubehalten und noch eine weitere Einkaufsstraße, die Obere Feldschmiede, für den Autoverkehr frei zu geben.

Die Einführung von autofreien Fußgängerzonen in den 60er und 70er Jahren sollte abgas- und lärmreduzierte, verkehrsberuhigte Flaniermeilen für die Fußgänger schaffen. Natürlich kreiert dies eine angenehme Einkaufsatmosphäre, allerdings gibt es auch erhebliche Nachteile. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kann man nicht viel transportieren, also kann auch nicht viel eingekauft werden. Dies führte über die Jahre, nicht nur in Itzehoe, sondern auch in einigen anderen Städten, zu sinkenden Kundenzahlen und zu Leerstand in den Gebäuden. Die sich herausbildende Monostruktur einer reinen „Handelsstraße“ mit zu wenig attraktiver Gastronomie in der Innenstadt führte vielerorts, auch in Itzehoe, zum Phänomen der „toten Straße“ nach Ladenschluss.

In Itzehoe hat sich nun Einiges verändert. Zum einen wurden in der Breiten Straße 16 neue Parkbuchten geschaffen. Zum anderen ist nach vierjährigem Leerstand endlich ein prominenter „toter Fleck“ aus ebendieser Straße verschwunden: das ehemalige Hertie-Gebäude ist von der Haltermann Immobilien GmbH aufgekauft worden und wurde in „Stör-Carree“ umbenannt. Die Haltermann Gruppe besitzt mit „Behrens & Haltermann Itzehoe“ das traditionsreiche und größte Modehaus der Westküste, nun wird hier ein zweiter Standort aufgebaut. Das Erdgeschoss des Stör-Carrees wurde bereits im Frühjahr wiedereröffnet. Für die noch leerstehenden Gebäudeteile wird derzeit ein Konzept ausgearbeitet. Das Itzehoer Stadtmanagement und die Gewerbetreibenden erhoffen sich durch das Stör-Carree und durch den zugelassenen Autoverkehr eine Wiederbelebung des Stadtkerns.

Eine große Zustimmung gegenüber der Öffnung der Innenstadt für den Automobilverkehr findet man unter den ansässigen Gewerbetreibenden, da dies eine bessere Erreichbarkeit ihrer Geschäfte mit sich bringt. Jana Löschner, Regionalleiterin des OTTO STÖBEN-Büros in Itzehoe, beobachtet vor Ort, dass die Kundenfrequentierung der Breiten Straße in den letzten Monaten eindeutig gestiegen ist. Aufgrund fehlender Parkmöglichkeiten sind zuvor viele Kunden zum Einkaufen in die nahegelegene Stadt Wilster gefahren. Dies ändere sich nun. Auch gäbe es mehr Nachfragen nach Gewerbeobjekten im Stadtzentrum als zuvor, vor allem in der Breiten Straße. Die Mietpreise für Gewerbeflächen haben sich ebenfalls verändert. Wie der aktuellste OTTO STÖBEN-Marktbericht zeigt, lagen die Vermietungspreise in Itzehoe für kleine Ladenflächen (< 60 m²) in 1a-Citylagen im Januar 2013 noch bei 17 € /m², Anfang 2014 sind es bereits 20 € /m². Bei den großen Ladenflächen (> 100 m²) in 1a-Citylagen sind die Preise in einem Jahr von 12 € /m² auf 14 € /m² gestiegen.

Mit Hilfe der Entwicklungsfirma K.G.I. aus Hamburg hat das Stadtmanagement komplexe Daten über die Einzelhandelsflächen in der Innenstadt erhoben. So kann beispielsweise konstatiert werden, dass der Leerstand von Gewerbeflächen in Itzehoe (gemessen an der Quadratmeterzahl) im Januar 2013 noch bei 37 % lag, seither aber um über 10 % zurückgegangen ist.

Nachteile kann Frau Löschner bisher nicht feststellen, auch Falschparker hat sie noch nicht beobachtet: „Alle sind froh über die Öffnung der Innenstadt und halten sich an die Regeln.“ Vor allem im Zuge der demographischen Entwicklung und in Konkurrenz zu großen Shoppingmalls mit eigenen (meist kostenfreien) Parkplätzen wird es zunehmend wichtiger, Einkaufsmeilen im Stadtzentrum durch eine gute Erreichbarkeit und ausreichende Parkplätze direkt vor den Geschäften zu stärken.



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