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18.09.2014 Empirica-Studie: Nachfragepotenzial Wohnen im Alter

München gehört zu den stärksten Kreisen in Deutschland bezogen auf die Anzahl der finanzkräftigen Seniorenhaushalte. 91.352 Münchner Haushalte der über 60-Jährigen können sich bezogen auf ihr Gesamtvermögen eine Wohnung mit einem Kaufpreis von 200.000 Euro leisten. Damit belegt die bayerische Landeshauptstadt Platz drei im deutschlandweiten Vergleich. Das sind einige Ergebnisse einer aktuellen Studie von Empirica. Auftraggeber der Studie ist die TERRAGON, ein auf Seniorenimmobilien spezialisierter Projektentwickler. Das Unternehmen hat im Rahmen der Studie die Nachfragepotenziale für 400 Landkreise und kreisfreie Städte hinsichtlich altersgerechtem Wohnraum ermittelt. Insgesamt 103.902 Münchner Seniorenhaushalte können sich eine Miete von 1.000 Euro inklusive Nebenkosten pro Monat leisten (Mietbelastung 30 Prozent). Eine monatliche Miete von 500 Euro wäre für 175.849 Münchner 60+-Haushalte bei einer Mietbelastung von 30 Prozent realisierbar. "München gehört zu den wohlhabendsten Städten Deutschlands und es gibt eine Vielzahl an Seniorenhaushalten mit höherem Einkommen. Allerdings kann die Angebotsseite mit attraktivem und altersgerechtem Wohnraum nicht Schritt halten", erklärt Dr. Michael Held, Geschäftsführer der TERRAGON.

Rund 10 Millionen 60+-Haushalte in Deutschland können 450 Euro Miete zahlen

Die Senioren in Deutschland verfügen über genügend Mittel für die Anmietung oder den Kauf einer Wohnung. Bezogen auf das gesamte Bundesgebiet können sich rund 70 Prozent der Seniorenhaushalte und damit rund zehn Millionen eine Miete von 450 Euro inklusive Nebenkosten monatlich leisten. Rund die Hälfte, nämlich 4,86 Millionen Seniorenhaushalte, könnten sogar eine Miete von 1.000 Euro tragen. Auch der Wohnungskauf ist für Senioren sehr gut zu leisten. Selbst unter der Annahme, dass Senioren keinen Kredit erhalten und den Wohnungskauf zu 100 Prozent selbst finanzieren müssen, können sich 3,43 Millionen Haushalte eine Eigentumswohnung für 175.000 Euro leisten, immerhin noch 2,7 Millionen sogar eine Eigentumswohnung für 250.000 Euro.

Nicht alle Altersklassen für neue Wohnprojekte relevant

"Bei Investitionen in neue Wohnprojekte für Senioren muss neben dem Nachfragepotenzial vor Ort auch das Nachfragepotenzial der verschiedenen Altersklassen berücksichtigt werden", sagt Dr. Held. Denn: Nicht alle Altersklassen sind gleichermaßen mobil und kommen für einen Umzug in ein neues Wohnprojekt in Frage. So seien insbesondere die jungen Alten in den Altersklassen 60 bis 69 Jahre besonders mobil und bereit ihre Wohnungssituation zu verändern. Auch die Gruppe der Mittelalten von 70 bis 79 Jahren dürfte künftig mobiler sein. Dr. Michael Held: "Mit dem medizinischen Fortschritt und der gesünderen Lebensweise steigt die Zahl der gesunden Lebensjahre." Die über 70-Jährigen seien dann eher mit den 60- Jährigen der letzten Jahre zu vergleichen. Es zeigt sich, dass das das Nachfragepotenzial für das Wohnen im Alter schon kurzfristig deutlich anwachsen wird. Dabei handelt es sich um einen langanhaltenden Trend, so dass die Nachfragenentwicklung nach Wohnimmobilienprojekten für Senioren nachhaltig sein dürfte.

Gute Infrastruktur wichtig

"Senioren möchten möglichst selbstbestimmt bis zum Tode leben. Deshalb suchen sie bei Umzügen Standorte in zentralen Lagen mit umfangreicher Infrastruktur", so Dr. Held. Gute Erreichbarkeit der Angebote für die Alltagsversorgung sowie ein sicheres Umfeld haben sich als bedeutend bei der Wahl des Wohnumfeldes herausgestellt. Sehr wichtig sind barrierearme oder besser barrierefreie Gebäude mit Aufzug. Nachgefragt werden 1,5 oder zwei Zimmer und bei Paaren sind es drei Zimmer, die gewünscht werden.



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