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26.09.2014 London überholt Hongkong als teuersten Wohn- und Arbeitsort

Nach der jüngsten Analyse von Savills, einem der führenden weltweit tätigen Immobiliendienstleistungs-Unternehmen ist London nun die teuerste Stadt der Welt für Unternehmen, um dort Mitarbeiter anzusiedeln. Damit überholt London Hongkong, das fünf Jahre in Folge dieses Ranking anführte. New York und Paris vervollständigen das Quartett der führenden Städte, bei dem die kombinierten Kosten für die Miete von Wohn- und Büroräumen US$100.000 je Mitarbeiter pro Jahr übersteigen.

Seit seiner Einführung im Jahre 2008 führen diese vier Städte den Savills Live/Work Index der 12 führenden Weltstädte an, was eine relative Stabilität der Wohn- wie auch der Gewerbeimmobilienmärkte nach der Krise in den reiferen globalen Städten im Vergleich zu den neu aufgekommenen Weltstädten zum Ausdruck bringt.

Der Index misst in 12 Weltstädten die Gesamtkosten pro Mitarbeiter* (in US-Dollar) für die Anmietung von Wohn- und Arbeitsräumen. Schwankungen bei den Gesamtwohn-/Arbeitsraumkosten spiegeln nicht nur die Stärke der Wohn- und Büromärkte und die Höhe der Steuern und Kosten für Mieter - auf lokalem Niveau gemessen - wider, sondern sie zeigen auch den Einfluss schwankender Wechselkurse auf die Ausübung geschäftlicher Tätigkeit auf weltweiter Ebene auf. Das ist der Grund, welcher größtenteils zu Londons kürzlichem Aufstieg in der Rangordnung beitrug.

Eine Kombination aus sinkenden Wohnmieten und vor allem eine schwächer werdende Währung beflügelten Hongkongs Konkurrenzfähigkeit, und die Gesamtimmobilienkosten fielen um 5,6 Prozent in den ersten sechs Monaten des Jahres, was sich auf ein jährliches Minus von 11,2 Prozent auf Dollarbasis hochrechnen lässt. Laut Savills Live/Work Index ist der derzeitige durchschnittliche Preis für die Anmietung von Wohn- und Büroflächen in Hongkong mit jährlich US$116.000 pro Mitarbeiter auf das Niveau von 2008 gefallen.

Hingegen stiegen die Immobilienkosten (in US-Dollar) in London in den ersten sechs Monaten des Jahres um auf das Jahr hochgerechnete 10,6 Prozent, was bedeutet, dass London nun mit US$121.000 pro Jahr als teuerste Weltstadt bei der Unterbringung von Personal gilt. Dies lässt sich größtenteils auf die kürzliche Aufwertung des britischen Pfunds gegenüber dem US-Dollar zurückführen. Insgesamt haben die in US-Dollar gemessenen Kosten für Wohn- und Gewerbeimmobilien in London um 39 Prozent seit 2008 zugenommen. Aber trotz des Aufstiegs im Ranking - vom 5. auf den 1. Platz seit 2008 - liegt London nach wie vor weit unter dem von Hongkong erzielten Rekord bei den Kosten für Wohn/Arbeitsräumlichkeiten, der 2011 mit US$128.000 gesetzt wurde.

Hongkong bleibt die einzige Stadt der „Neuen Welt" aus neu industrialisierten Nationen bzw. Schwellenländern, die unter den ersten fünf Städten liegt. Dank der Lage nahe an Festlandchina ist es unwahrscheinlich, dass Hongkong in der nahen Zukunft trotz - abkühlender Immobilienmärkte - ihren Rang verlieren wird. Die Stadt bleibt mit großem Abstand nach wie vor die teuerste Stadt für den Erwerb von Wohnimmobilien. Die Preise liegen um 40 Prozent höher als in London, jedoch verringert sich der Abstand.

Tokio ist im Ranking gefallen (vom 3. auf den 5. Platz), da die Mieten nach 2008 fielen bzw. stagnierten und auf US-Dollar-Basis gerechnet um 23 Prozent sanken. Allerdings führten die vom Premierminister Shinzo Abe eingeführten wirtschaftlichen Programme (Abenomics) in der letzten Zeit zu verbesserten wirtschaftlichen Bedingungen und spornten das Mietwachstum an. Fallende Yen-Kurse lassen die Kosten in Tokio wettbewerbsfähiger werden, doch bietet das Mietwachstum nach wie vor für Investoren, insbesondere für heimische, Anreize. Mit US$76.000 je Mitarbeiter ist es für Unternehmen deutlich günstiger, sich in Tokio als in einer der vier führenden Städte anzusiedeln.

Am Ende des Rankings wiesen die verhältnismäßig kostengünstigen Städte Rio de Janeiro und Sydney mit einem Plus von jeweils 85 Prozent bzw. 58 Prozent deutliche Steigerungen bei den Lebens- und Arbeitskosten seit 2008 auf, dennoch erscheint Rio mit gerade einmal US$32.000 je Mitarbeiter noch immer äußerst konkurrenzfähig. Mumbai hält mit jährlich US$30.000 pro Person die Position als günstigste Weltstadt inne. Die Kosten sind, gerechnet in US-Dollar, seit 2008 um 21 Prozent gesunken.

„Dieses Jahr konnten wir in fast allen unseren Weltstädten ein viel schwächeres Wachstum bei Immobilienpreisen beobachten, und in manchen Städten gab es sogar einen geringfügigen Rückgang", erläuterte Yolande Barnes, Director Savills World Research. „Wir erwarten eine verhaltene Fortsetzung dieser Entwicklung, da die Anlegerinteressen und Marktaktivitäten sich in Richtung nachrangige Städte verschieben.“

„Dieses niedrige Preiswachstum bedeutet, dass es die Währungsschwankungen sind, die die größten Veränderungen in unserem Ranking, das in US-Dollar berechnet wird, bewirkten. Dies ist der Faktor, den multinationale Unternehmen, die auf ihre Kosten vor Ort schauen, wahrscheinlich über das nächste Jahr stärker beachten werden, als die Entwicklung an den Immobilienmärkten selbst."



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