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30.09.2014 Drittes Quartal bisher am umsatzstärksten auf Hamburger Büromarkt

Nachdem das Halbjahresergebnis zu einem Großteil auf den Mietvertrag der Deutschen Telekom in der City Nord zurückzuführen war, zeigte sich das 3. Quartal auf dem Hamburger Bürovermietungsmarkt mit einem Flächenumsatz in Höhe von 155.000 m² als das bisher umsatzstärkste des Jahres. Das Gesamtergebnis der ersten drei Quartale betrug vorläufigen Berechnungen des Immobiliendienstleisters Grossmann & Berger zufolge 380.000 m² Bürofläche und stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 17 %. Der auf Eigennutzer entfallende Anteil belief sich auf knapp 20 % bzw. rund 73.000 m² Bürofläche. „Neben drei Verträgen über 10.000 m² ist das starke Ergebnis in erster Linie durch eine Vielzahl von Abschlüssen über 1.000 m² und 2.000 m² zu erklären. Seit 2011 hat es kein so umsatzstarkes drittes Quartal mehr gegeben“, so Andreas Rehberg, Geschäftsführer von Grossmann & Berger.

Drei Großabschlüsse im 3. Quartal

Ähnlich wie im Vorquartal entfiel 36 % des Flächenumsatzes auf das Segment über 5.000 m², in dem im Jahr 2014 insgesamt elf und im 3. Quartal drei Verträge registriert wurden. Bei dem vom Volumen her größten Neuvertrag handelte es sich um den Baubeginn der VBG Hauptverwaltung (Krüsistraße/Drosselstraße, Barmbek) mit rund 22.000 m² Bürofläche. Große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit riefen die zwei nächstgrößeren Abschlüsse des 3. Quartals hervor: Die WPP Deutschland Holding GmbH & Co. KG plant, ihre Hamburger Gesellschaften in den „Zeisehallen Studios“ mit rund 12.600 m² Bürofläche auf einem unbebauten Grundstück in der Friedensallee/Behringstraße (Altona) zusammenzuziehen. In die „Burstah Offices“ mit rund 10.300 m² (Großer Burstah 18-30, City) verlegt die Funke Media Gruppe den Standort des Hamburger Abendblattes. Bei diesem Abschluss war Grossmann & Berger vermittelnd tätig. Nahezu gleich verteilte sich die Vermietungstätigkeit mit Anteilen von 17 % am Büroflächenumsatz auf die kleinflächigen Segmente bis 500 m² und bis 1.000 m² sowie mit 16 % auf das mittelgroße Segment 2.001 bis 5.000 m². Besonders hervorzuheben in diesem Segment sind vier Abschüsse eines Spieleentwicklers in Bahrenfeld, die sich auf knapp 13.000 m² Bürofläche summieren.

City Süd und City Nord nahezu gleich gefragt

Mit deutlichem Abstand bei einem Anteil von rund 23 % (85.900 m²) am Büroflächenumsatz und 149 Abschlüssen ist die City zum Ende des 3. Quartals erneut Hamburgs umsatzstärkster Büroflächenteilmarkt. Zu den größten im 3. Quartal registrierten Abschlüssen in der City zählten neben dem bereits erwähnten des Hamburger Abendblattes die Verträge der Kreditech Holding SSL GmbH über 3.850 m² (LES_1, Ludwig-Erhard-Straße 1) sowie der Deutscher Ring Bausparkassen AG über 3.000 m² (Ludwig-Erhard-Straße 22). In der City Süd (42.200 m²) und in der City Nord (41.000 m²) wurden jeweils mit rund 11 % die nächsthöheren Flächenumsätze ermittelt. Während der Büroflächenumsatz in der City Nord in erster Linie auf den Abschluss der Telekom Deutschland am Überseering 2 über 32.000 m² zurückzuführen ist, wurden in der City Süd mit 55 Abschlüssen die zweithöchste Zahl an Verträgen getätigt. Zu den Neuverträgen in der City Süd im 3. Quartal gehörten unter anderem der Abschluss der Star Finanz-Software Entwicklung und Vertriebs GmbH über rund 3.300 m² (Grüner Deich 15-17) und der EHA Energie-Handels-Gesellschaft mbH & Co. KG über rund 2.600 m² (VTG Center, Amsinckstraße 57-61). In der HafenCity (31.900 m²) und in Barmbek (30.800 m²) auf den Plätzen vier und fünf wurden jeweils rund 8 % Bürofläche umgesetzt.

Internet-/Informations-Branche profitiert von Medienumfeld

Wie im Vorjahreszeitraum zeigten sich die Unternehmen der Informations- und Telekommunikations-Branche am aktivsten und mieteten mit 96.500 m² bei einem Anteil von rund 25 % am Büroflächenumsatz am meisten Fläche an. „In Hamburg als etabliertem Medienstandort siedeln sich mehr und mehr Unternehmen branchennaher Online- und Internet-Dienstleister an. In der derzeitigen Marktsituation wachsen sie überproportional schnell und benötigen daher große Flächen“, so Rehberg. Mit deutlichem Abstand, aber nahezu gleichauf mit Anteilen um 14 % folgten die Branchen Handel und Gastronomie (54.700 m²) und Beratung (53.200 m²). Zu letzterer Branche zählt unter anderem der bereits erwähnte Mietvertrag der Werbeagenturgruppe WPP in Altona. Mit rund 12 % erreichten die Versicherungen (42.500 m²) einen ebenfalls zweistelligen Anteil.

Nachfrage nach Neubauflächen treibt Durchschnittsmiete

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg die Spitzenmiete auf dem Hamburger Büromarkt um einen Euro. Am Ende des 3. Quartals erreichte sie 24,50 €/m²/Monat (oberstes Preissegment mit einem Marktanteil von drei Prozent des Vermietungsumsatzes in den abgelaufenen zwölf Monaten). Die flächengewichtete Durchschnittsmiete nahm nochmals um 20 Cent auf nun 14,50 €/m²/Monat zu. Nach dem Vorquartal und dem Jahr 2011 ist dies ihr bisher höchster Stand. „An der derzeitigen Entwicklung der Durchschnittsmiete lässt sich die stetig steigende Nachfrage nach großen zusammenhängenden Neubauflächen zu entsprechenden Mieten ablesen“, erläutert Rehberg.

Leerstand auf Tiefststand seit 2010

Bei einem Büroflächenbestand von rund 13,3 Mio. m² können in Hamburg rund 840.000 m² Bürofläche kurzfristig angemietet werden. Die seit 2010 sinkende Leerstandsquote hat zum Ende des 3. Quartals ein neues Tief erreicht und liegt bei 6,3 % inklusive Untermietflächen (6,0 % ohne Untermietflächen). Damit ist sie verglichen mit dem Vorjahreszeitrum erneut um 0,3 Prozentpunkte gesunken. Für die Jahre 2014/2015 wird im Rahmen von 36 Projekten ein Fertigstellungsvolumen in Höhe von rund 253.000 m² Bürofläche erwartet. Hiervon sind bereits 62,5 % (158.000 m²) der Fläche vertraglich gebunden. „Das frei verfügbare Neubau-Flächenvolumen summiert sich also auf nur 95.000 m² und nähert sich damit einem kritischen Wert. Ein funktionierender Büromarkt lebt von ausreichend freien Flächen. Für Großunternehmen wird es im derzeitigen Umfeld immer schwerer, repräsentative Flächen zu finden, die für Mitarbeiter attraktiv sind und dem Renommee der Firma entsprechen“, so Rehberg. „Ein weiterer Grund für die niedrige Leerstandsrate ist, dass die Flächen einiger neuer großvolumiger Mietverträge noch nicht freigezogen sind und daher noch nicht kurzfristig zur Verfügung stehen.“

Umsatzerwartung für 2014 in Höhe des Zehn-Jahres-Mittels

Angesichts der noch immer relativ schwachen Entwicklung der Wirtschaft im Euroraum, den anhaltenden politischen Konflikten in der Ukraine sowie den zunehmenden Spannungen im Nahen Osten fallen die Prognosen für die deutsche Wirtschaft wieder deutlich verhaltener aus als zum Halbjahr. Die Exportwirtschaft, einer der wirtschaftlichen Treiber des Standortes Hamburg, leidet zunehmend unter diesen Entwicklungen. Die Stimmung auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist dennoch positiv. „Daher rechnen wir kurzfristig nicht mit nennenswerten Auswirkungen auf den Hamburger Büromarkt. Für das Gesamtjahr 2014 erwarten wir einen Flächenumsatz in Höhe von rund 500.000 m² Bürofläche“, sagt Rehberg. „Durch das geringe spekulative Fertigstellungsvolumen und die gleichzeitig hohe Umsatztätigkeit dürfte die Leerstandsquote in den nächsten Monaten noch weiter abnehmen.“


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