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10.10.2014 Verhaltenes drittes Quartal auf dem Münchner Bürovermietungsmarkt

Der Münchner Bürovermietungsmarkt zeigte sich im Jahr 2014 bislang von seiner ruhigen Seite und knüpft damit an das Vorjahr an. Der Flächenumsatz lag in den ersten drei Quartalen mit 405.100 Quadratmeter rund sechs Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Betrachtet man jedoch nur den Vermietungsumsatz ohne Eigennutzer, so gab es eine Steigerung um 12 Prozent auf 389.900 Quadratmeter.

„Das Ausbleiben von Eigennutzern verstellt den Blick darauf, dass sich der reine Vermietungsmarkt auf dem Erholungspfad befindet. Trotzdem kann natürlich nicht von einem Boom gesprochen werden. So wurden weder im zweiten noch im dritten Quartal Großvermietungen über 5.000 Quadratmeter registriert“, so Peter Bigelmaier, Head of Office Letting bei Colliers International. Getragen wurde der Umsatz in diesem Jahr bislang vom Flächensegment 2.001 bis 5.000 Quadratmeter, das im Vorjahr noch ein Schattendasein fristete. Mietverträge über 88.600 Quadratmeter wurden in diesem Größenbereich abgeschlossen. Knapp dahinter folgte das Kleinflächensegment bis 500 Quadratmeter, in dem 87.200 Quadratmeter vermietet wurden, was allerdings fast 10 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum sind.

Zu einer Wachablösung kam es bei der Branchenverteilung. Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe mieteten 74.100 Quadratmeter und schoben sich vor die IT-Branche und Beratungsunternehmen. Beide übertrafen den neuen Spitzenreiter zwar in Bezug auf die Anzahl der geschlossenen Mietverträge, jedoch waren diese im Schnitt deutlich kleiner, weshalb sie beim Umsatz auf die Plätze verwiesen wurden.

Der Abbau des Büroflächenleerstands setzte sich weiter fort und liegt mit 5,5 Prozent auf dem niedrigsten Niveau der letzten zehn Jahre. Insbesondere die nach wie vor geringen Fertigstellungszahlen sorgten dafür, dass nur noch 1,26 Millionen Quadratmeter Bürofläche kurzfristig zur Anmietung zur Verfügung stehen. Im Stadtgebiet (ohne Umland) lag die Leerstandsquote mit 4,8 Prozent sogar noch niedriger. Hier kommt auch zum Tragen, dass in letzter Zeit verstärkt Renovierungen älterer Bestandsgebäude verzeichnet werden, die daher vorübergehend nicht als Leerstand gewertet werden.

Die Durchschnittsmiete legte gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt um knapp fünf Prozent zu und notierte bei 15,59 Euro pro Quadratmeter. Im Vergleich zum Vorquartal ist dies zwar ein leichter Rückgang, bei Betrachtung der langfristigen Entwicklung ist jedoch nach wie vor von einem intakten Aufwärtstrend zu sprechen. Selbiges gilt noch stärker für die Spitzenmiete, die mittlerweile bei 34,80 Euro pro Quadratmeter oder acht Prozent über dem Vorjahreswert liegt. Hochwertige Immobilien in Bestlage sind nach wie vor begehrt, sodass bei knappem Angebot ein Anstieg der Mieten die logische Konsequenz ist.

Zwar haben sich die optimistischen Prognosen vieler Ökonomen zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung mittlerweile als zu hoch gegriffen herausgestellt, auf die Büromärkte wirkt sich dies jedoch normalerweise nur mit Verzögerung aus. „Erfahrungsgemäß kommt es im letzten Quartal zu einem Jahresendspurt bei den Vermietungen, außerdem stecken einige größere Mietvertragsabschlüsse in der Pipeline, die voraussichtlich in den nächsten Monaten unterzeichnet werden. Unser bereits zu Jahresbeginn prognostiziertes Jahresergebnis von 550.000 Quadratmeter Vermietungsumsatz ohne Eigennutzer ist daher aus heutiger Sicht zwar ambitioniert, aber nach wie vor möglich“, fasst Bigelmaier zusammen.


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