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10.10.2014 Frauen als Gewinner des War for Talents?

Der so genannte „War for Talents“, das Ringen der Unternehmen um gut ausgebildete Nachwuchskräfte, verändert gerade eine ganze Führungs-Generation und -Kultur. Welche neuen Perspektiven und Karriere-Chancen sich dabei für Frauen eröffnen, war Thema einer leidenschaftlichen Podiumsdiskussion der Frauen in der Immobilienwirtschaft e.V. auf der Expo Real in München.

„Noch nie war die Chance für Frauen so groß, in Führung zu gehen“, meinte Sabine Wieduwilt, Sozia bei der globalen Wirtschaftskanzlei Dentons, und Mitglied im Vorstand der Immo-Frauen. „Gut ausgebildete, gut vernetzte und selbstbewusste Frauen finden jetzt den idealen Zeitpunkt, um viel selbstverständlicher Karriere zu machen als früher.“

„Sie müssen nur wollen“, so der Einwurf von Günter Willbold, Head of Regional Area Germany, Siemens Real Estate, der im mangelnden Zutrauen immer noch das größte Handicap für Frauen sieht. So appellierte er an die Frauen unter den Zuhörern: „Setzen Sie sich klare Ziele. Planen Sie Ihre Karriere. Trauen Sie sich neue Aufgaben zu.“ Sabine Wieduwilt widersprach der These vom immer noch fehlenden Selbstbewusstsein: Insbesondere die jüngeren Frauen der so genannten „Generation Y“ seien heute zielorientierter und selbstbewusster als je zuvor. So beträfe das Argument vom fehlenden Selbstbewusstsein heute nur noch die Frauen-Generation ab 40.

Diskussionsleiterin Gitta Rometsch, geschäftsführende Gesellschafterin von Heuer Dialog, griff dies auf: Der Begriff „War for Talents“ dürfe sich nicht nur auf Nachwuchstalente beziehen. Auch die Generation 40 plus habe durch die neue Führungskultur die „große Chance, mehr Verantwortung für ihre Karrieren zu übernehmen.“ Denn es seien auch unter den Frauen ab 40 viele Talente, die bislang noch nicht ausreichend zum Zug gekommen seien, in den kommenden Jahrzehnten aber zunehmend die Verantwortung in der Immobilienwirtschaft übernehmen werden.

Ein Vorbild dafür könnte Elisabeth Kammermeier sein. Die geschäftsführende Gesellschafterin von aktiv consult berichtete lebhaft und anschaulich von ihren Erfahrungen aus 25 Jahren Selbständigkeit. Ihr Fazit: „Von Anfang an agiere ich in meiner Selbständigkeit wie eine Führungskraft und kann nur Positives darüber berichten. Jede Frau sollte ihren Weg selbstbewusst nach oben gehen und sich nicht durch Hindernisse beirren lassen.“

Wie wichtig solche Vorbilder immer noch seien, betonte Heike Gündling, COO bei Bilfinger Real Estate Germany: „Frauen, die es ins Top-Management geschafft haben, sind als Vorbilder sichtbarer und motivieren andere Frauen, ihren eigenen Karriereweg ohne Selbstdemontage weiterzugehen.“ Sie ergänzte, dass der aktuelle Umbruch in den Führungsstrukturen nicht nur im Top-Management stattfindet, sondern auch auf der mittleren Führungsebene.

Einig war sich die Runde darin, dass der „War for Talents“ die alten Argumentationsmuster in der Diskussion um Frauen in Führung durchbricht. Denn Themen wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf, flexible Arbeitszeiten, Teilzeit, Arbeiten von Zuhause aus seien nicht mehr nur klassische Frauen-Themen.
Umso mehr, so fasste Gitta Rometsch die Diskussion zusammen, ginge es für Frauen jetzt darum, diese idealen Bedingungen mit einer „neuen Selbstverständlichkeit, Klarheit und Coolness zu nutzen.“ Ihr Fazit: „Schön, dass wir heute dazu viele tolle Beispiele von erfolgreichen Frauen gehört haben.“



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