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05.11.2014 NRW wächst überwiegend durch Zuwanderung aus dem Ausland

In allen 54 Kreisen und kreisfreien Städten Nordrhein-Westfalens zogen 2013 mehr ausländische Bürger zu, als Menschen deutscher Staatsbürgerschaft wegzogen. So verzeichnete NRW ein Wanderungsplus von 85.000 Menschen mit ausländischen Wurzeln. Insgesamt wuchs die nordrhein-westfälische Bevölkerung durch Zuzug im vergangenen Jahr um rund 65.000 Menschen. Dieses sind weitere aufschlussreiche Ergebnisse, die im Rahmen des LEG-Wohnungsmarktreports NRW 2014 analysiert worden sind.

Die Zahlen zeigen deutlich, welch hohe Bedeutung die Zuwanderung aus dem Ausland mittlerweile erlangt hat – nicht nur für das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen, sondern für ganz Deutschland. Im Jahr 2013 zogen rund 437.000 Zuwanderer nach Deutschland. Noch vor sechs Jahren, im Jahr 2008, verzeichneten die Ämter ein Minus von 56.000 Menschen. Allein die nordrhein-westfälische Bevölkerung ging damals – insbesondere durch den enormen Wegzug aus dem Ruhrgebiet – um rund 24.000 Personen zurück. Seit 2010 ist der Trend in Nordrhein-Westfalen mit einem Saldo von plus 17.324 Einwohnern wieder positiv – mit wachsender Dynamik. Im Jahr 2011 betrug der Wanderungssaldo schon rund 43.000 und im Jahr 2012 lag er bei rund 53.000 Personen. Da seit dem Jahr 2006 der Wanderungssaldo der Umziehenden mit deutscher Herkunft im Bundesland rückgängig ist, wird das Wachstum seitdem ausschließlich durch die Zuwanderung von ausländischen Mitbürgern getragen. Eine Ausnahme stellt Münster dar: Hier ziehen im Durchschnitt fast ebenso viele deutsche wie ausländische Personen hin (1.148 versus 1.530). Dies ist ansonsten nur noch im Rheinisch-Bergischen Kreis der Fall (448 versus 652).

Nach Altersgruppen betrachtet fällt auf, dass Nordrhein-Westfalen insbesondere für junge Familien aus dem Ausland attraktiv ist: Der Großteil des Wanderungsgewinns ist auf die Gruppe der 15- bis 40-jährigen ausländischen Mitbürger zurückzuführen sowie auf Kinder unter 5 Jahren. Unter Deutschen verlässt hingegen genau diese Altersgruppe (15- bis 40-Jährige) das Bundesland. Ebenso zieht es ältere Ausländer ab 65 Jahren aus Nordrhein-Westfalen weg.

„Wohnungsunternehmen und Kommunen sind gemeinsam gefragt und müssen auf die neue Situation reagieren. Es gilt nicht nur Wohnraum für junge Familien, insbesondere aus dem Ausland, bereitzustellen. Es müssen auch entsprechende integrative Maßnahmen, wie Sprachkurse oder die Unterstützung beim Besuch von Ämtern, verstärkt angeboten werden“, kommentiert Thomas Hegel, Vorstandsvorsitzender der LEG Immobilien AG, die Ergebnisse. „Die LEG übernimmt hier soziale Verantwortung und betreibt ein aktives Quartiermanagement für verschiedene Zielgruppen. Integration wird bei uns gelebt. Bei der LEG haben Menschen aus 45 unterschiedlichen Nationen ein Zuhause.“

Anziehungspunkte sind insbesondere die Städte Köln, Düsseldorf und Münster sowie die umliegenden Kreise Rhein-Sieg-Kreis, Rhein-Erft-Kreis und Rhein-Kreis Neuss. Im Jahr 2013 verzeichneten diese ein Wanderungsplus von jeweils mehr als 2.000 Menschen. Aber auch die Ruhrgebietsstandorte Essen, Dortmund und Duisburg verzeichneten hohe Wanderungsgewinne von mehr als 2.000 Neubürgern.

Nur in 6 der 54 nordrhein-westfälischen Standorte war der Wanderungssaldo im vergangenen Jahr trotz des Zuzugs aus dem Ausland insgesamt negativ: Am stärksten betroffen war der Märkische Kreis mit einem Minus von 2.072 Menschen, außerdem der Hochsauerlandkreis ( 604) sowie die Kreise Höxter (-247), Olpe (-199), Lippe (-113) und der Oberbergische Kreis ( 15). Deutsche Familien verlassen insbesondere die ländlichen Regionen Nordrhein-Westfalens sowie die Städte Duisburg, Gelsenkirchen, Wuppertal, Bochum und auch Bonn.


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