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06.11.2014 IVD Berlin-Brandenburg: Leichter Rückgang bei Wohnungsangeboten

Nach einer Erhebung des IVD Berlin-Brandenburg hat sich das Wohnungsangebot, welches über Webportale und Anzeigen im Printbereich inseriert wurde, im dritten Quartal 2014 im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Jahres geringfügig verringert. Dies ergab eine Auswertung, die das Hamburger Datenanalyseunternehmen Immo-Info im Auftrag des Verbandes durchgeführt hatte.

Demnach ging die Anzahl der angebotenen Wohnungen im dritten Quartal 2014 im Vergleich zum zweiten Quartal von 26.819 auf 25.871 Einheiten zurück. „Das anhaltende Bevölkerungswachstum Berlins sorgt weiterhin für eine steigende Nachfrage nach Wohnraum. Besonders begehrt sind vor allem Wohnungen innerhalb des S-Bahn-Rings. Nur allmählich richten die Wohnungsinteressenten ihren Blick auf bisher weniger nachgefragte Quartiere, die dennoch mit einer guten Infrastruktur und einem passenden Wohnungsangebot zu überzeugen wissen“, fasst Dirk Wohltorf, Vorstandsvorsitzender des IVD Berlin-Brandenburg die Ergebnisse zusammen und betont: „Die vorliegenden Daten zeigen deutlich, momentan steht noch ausreichend Wohnraum zur Verfügung. Allerdings kommt der Berliner Senat nicht umhin, größere Anstrengungen für mehr Wohnungsneubau zu unternehmen. Die geplante und aktuell im Bundesrat diskutierte Mietpreisbremse oder das sogenannte Bestellerprinzip leisten keinen Beitrag zum Neubau von mittelfristig benötigten Wohnungen.“

Die Analyse zeigt, dass in Reinickendorf mit 1623 Inseraten relativ zur Einwohnerzahl am meisten Wohnungen und Häuser zur Miete angeboten wurden. Demnach kam ein Wohnungsangebot auf 34 Einwohner. Die Plätze zwei und drei in diesem Ranking belegen die Bezirke Mitte und Pankow mit gesamt 3938 beziehungsweise 3256 Vermietungsanzeigen. Dort entspricht es einem Angebot-Einwohner-Verhältnis von 1:47 beziehungsweise 1:53. Am Ende der Auflistung rangiert Lichtenberg mit 121 Einwohnern pro Wohnungsangebot. Der IVD Berlin-Brandenburg geht davon aus, dass in weniger nachgefragten Randbezirken aktuell viele verfügbare Wohnungen nicht mehr permanent kommerziell und kostenintensiv inseriert werden.

Am häufigsten angeboten werden Wohnungen mit ein bis zwei Zimmern. Insgesamt 13.221 Immobilienanzeigen wurden hier im dritten Quartal 2014 erfasst. Auch Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen sind mit mehr als 10.695 Anzeigen vorhanden. Familien mit mehreren Kindern haben es auf dem Berliner Wohnungsmarkt schwerer. Fünf-Zimmer-Wohnungen (1.435 Inserate) oder auch Häuser (520 Angebote) stehen vergleichsweise wenig zur Miete bereit.

Wohltorf: „Die aktuelle Analyse zeigt, dass Wohnungssuchende gut beraten sind, auch Quartiere näher in den Blick zu nehmen, die nicht ständig als Trendviertel bezeichnet werden oder direkt im Zentrum liegen. Das lohnt sich. Denn oftmals sind auch hier die infrastrukturellen Bedingungen, wie ein ausgebauter Nahverkehr, Kitas und Schulen sehr gut. Für den Berliner Senat sind die Zahlen eine eindeutige Aufforderung zu handeln. Es reicht nicht mehr, substanzlose Vorschläge nach dem Sündenbockprinzip für die Entwicklungen des Immobilienmarktes in der Hauptstadt zu unterbreiten. Es braucht konkrete Lösungsansätze für noch mehr Neubau, Attraktivitätsprogramme der Randbezirke und mehr Offenheit gegenüber den vielen Mietern in Berlin. Es gibt auch in dieser dynamischen europäischen Metropole kein Grundrecht auf eine günstige Mietwohnung in nachgefragten Lagen und 3,5 oder bald 4 Mio. Berliner können nicht innerhalb des S-Bahn-Ringes wohnen.“


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