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25.11.2014 Mieten in den meisten Großstädten geringer gestiegen als die Inflation

Günstiger Wohnraum ist in vielen deutschen Großstädten rar. Die Entwicklung der Mietpreise in den vergangenen 10 Jahren hat dazu aber nur in wenigen Städten beigetragen. „Nur in vier der untersuchten Großstädte stiegen die Mieten stärker als die Inflation. In Berlin ist der Preisanstieg mit einem Plus von 45 Prozent besonders deutlich ausgeprägt“, erklärt Carsten Schlabritz, CEO der Immowelt AG. Das bedeutet gleichzeitig: In 10 von 14 deutschen Großstädten sind die Preise bei Neuvermietungen zwischen 2004 und 2014 geringer gestiegen als die Inflation von rund 20 Prozent. In Hamburg, Essen, Hannover und Dortmund sind die mittleren Angebotspreise der Nettokaltmieten sogar gesunken, das zeigt der aktuelle 10-Jahresvergleich der Mietpreise von immowelt.de, einem der führenden Immobilienportale.

Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung steigen die Mieten

In der erste Hälfte des Jahrzehnts war auch der Mietmarkt von der Finanzkrise geprägt: Zwischen 2004 und 2009 sind die Mieten in 10 der 14 deutschen Großstädte mit mehr als 500.000 Einwohnern gesunken. Deutschland galt als kranker Mann Europas, die Arbeitslosenquote lag 2005 über 11 Prozent. Erst mit dem wirtschaftlichen Aufschwung stiegen auch die Mieten – in den vergangenen 5 Jahren ist Wohnen in allen 14 untersuchten Großstädten wieder teurer geworden.

Mieten in München 9 Euro teurer als in Leipzig

Am teuersten war und ist Wohnen in München. Lag die Miete pro Quadratmeter in der bayerischen Landeshauptstadt 2004 noch bei 11,30 Euro, ist sie bis 2014 um 27 Prozent auf 14,30 Euro gestiegen. Die günstigste deutsche Großstadt ist nach wie vor Leipzig. 2004 waren pro Quadratmeter noch 4,90 Euro fällig, 2014 sind es 5,40 Euro – eine Steigerung um 10 Prozent. Mieter in Leipzig zahlen demnach knapp 9 Euro weniger pro Quadratmeter als Mieter in München.

Steil bergauf: Mieten in Berlin um 45 Prozent gestiegen

Nirgends gingen die Mietpreise steiler nach oben als in Berlin. In der Bundeshauptstadt liegen die mittleren Angebotsmieten 2014 mit 9 Euro um 45 Prozent über dem Niveau von 2004. Allerdings ist Berlin noch deutlich günstiger als die drei anderen deutschen Millionen-Städte Köln (9,80 Euro), Hamburg (10,40 Euro) und München (14,30 Euro). In Nürnberg (25 Prozent), München (27 Prozent) und Dresden (27 Prozent) fielen die Steigerungen zwischen 2004 und 2014 inflationsbereinigt moderat aus. In Bremen, Düsseldorf, Stuttgart, Köln, Leipzig und Frankfurt lag die Veränderung unterhalb der Inflation von rund 20 Prozent – in Hamburg (-1 Prozent), Essen (-2 Prozent), Hannover (-4 Prozent) und Dortmund (-10 Prozent) sind die Preise bei Neuvermietungen sogar gesunken.

Geringere Renditen für Kapitalanleger

Was die Mieter freut, bedeutet für die Vermieter in einigen Metropolen sinkende Renditen: Während die Mieten in München um 27 Prozent gestiegen sind, ist der Angebotspreis für eine Eigentumswohnung im gleichen Zeitraum um 53 Prozent gestiegen. Ähnliche Tendenzen lassen sich auch in Hamburg und Frankfurt am Main feststellen.

Weiterführende Informationen rund um den Wohnungsmarkt in den 14 größten deutschen Städten stehen in unserem Newsbereich unter news.immowelt.de zur Verfügung.

Datenbasis für die Berechnung der Mietpreise waren 115.830 auf immowelt.de inserierte Angebote. Die Preise geben jeweils den Median der im 1. Quartal 2004, 2009 und 2014 angebotenen Wohnungen wieder. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise. Die Mietpreise sind Nettokaltmieten bei Neuvermietung.


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