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28.11.2014 Bürokratie behindert Wohnungsbau in Dresden

Dresden: „Alles redet über den Wohnungsbau. Wir wären jedoch viel weiter, wenn manches reibungsloser und schneller ginge und wir uns auf die Vorabsprachen und -zusagen des Stadtplanungsamtes verlassen könnten“, so Steffen Bieder, Geschäftsführer des BFW Landesverband Mitteldeutschland e.V. Die Stadtgestalter investierten in den vergangenen 20 Jahren mehr als eine Mrd. Euro in Dresden und Umgebung und bestimmten so die Stadtentwicklung im Wohnungsneubau wie in der Sanierung wesentlich mit.

Am gestrigen Abend traf sich der Zusammenschluss aus den zwölf wichtigsten Bauträgerunternehmen Dresdens unter dem Dach des BFW Landesverband Mitteldeutschland e.V. Ziel des Gesprächs mit Stefan Szuggat, Leiter des Stadtplanungsamtes, war eine Verbesserung der Genehmigungsprozesse für den dringend benötigten Wohnungsneubau in der Landeshauptstadt. Ein erstes Ergebnis aus dieser Runde ist, dass Szuggat die Probleme nicht nur intern auswerten, sondern auch Lösungen vorschlagen wird. Der Dialog mit den Stadtgestaltern wird fortgesetzt.

„Das Bauen wird zunehmend erschwert, weil die Stadtverwaltung einer Verinselung der Fachdisziplinen nicht entgegenwirkt. Damit arbeiten sie immer schlechter zusammen und verzögern und verteuern die Projektumsetzungen im Wohnungsneubau und in der Bestandssanierung unnötig“, so Steffen Bieder.

Käme es zu einer Verbesserung der Kommunikation zwischen Stadtverwaltung und den Bauträgerunternehmen sowie kürzeren Bearbeitungszeiten bei der Genehmigung von Bebauungsplänen und Baugenehmigungsverfahren, könnte Wohnen in Dresden effizienter, kostengünstiger und verbraucherfreundlicher sein.

Auch die Bezahlbarkeit des Wohnens stand im Focus der Diskussion der „Dresdner Stadtgestalter“. Denn das Bauen wird immer teurer, die Mieten steigen. Schuld sind nicht etwa zu hohe Renditeerwartung der Investoren – sondern sich ständig verändernde Gesetze und zunehmend überdimensionierter Standards. Aktuell werden Investitionen durch staatliche Restriktionen z.B. im Bereich Denkmal- und Naturschutz und auch durch die neue Energieeinsparverordnung 2014 (EnEV) erschwert. Das wirkt sich negativ auf den Wohnungsmarkt aus.

Die Lösung zu hoher Mieten und Wohnungsengpässe ist eine Ausweisung kostengünstiger innerstädtischen Baulandflächen für Neubau, schnelleres und unbürokratisches Baurecht für Investoren und eine neue Förderung innerstädtischen Wohnens. „Weniger Bebauungspläne und mehr Genehmigungen nach § 34 BauGB sowie eine Lockerung der Stellplatzsatzung im Bereich der Ein- und Zweiraumwohnungen wären ein Lösung, kostengünstiger bauen zu können“ , so eindeutig das Meinungsbild der Bauträger um die „Dresdner Stadtgestalter“.

Länder wie Hamburg demonstrieren es mit ihrem „Bündnis für Wohnen“ aller Akteure des Marktes beispielgebend, dass man die Bezahlbarkeit des Wohnens erreichen kann. Niedriger angesetzte Standards, beschleunigte B-Planverfahren, zügige Baugenehmigungen, weniger zeitraubende und nervenaufreibende Grabenkämpfe im Stadtrat sind wertvolle Ansätze, das „Wohnen in Dresden“ so zu gestalten, dass die Bedürfnisse aller Beteiligten erreicht werden können.


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