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04.03.2015 London im dritten Jahr in Folge teuerster Büromarkt der Welt

Londons West End bleibt im dritten Jahr in Folge der teuerste Büromarkt der Welt und verteidigt seinen Spitzenplatz gegenüber Hongkong. Dies ist eines der Ergebnisse des jährlichen erscheinen Reports „Office Space Across the World“ des internationalen Immobilienberatungsunternehmens Cushman & Wakefield (C&W). Die Spitzenmieten (195,33 Euro/m²/monatlich) kletterten im Londoner West End um 4,6 % und liegen damit noch immer 13 Prozentpunkte unter dem Niveau des Jahres 2007. Allerdings lassen dort das weiterhin geringe Angebot in Verbindung mit limitierter Neubauaktivität für das laufende Jahr weiteres Mietpreiswachstum erwarten.

George Roberts, Head of London Markets bei Cushman & Wakefield, führt die Anziehungskraft der Stadt auf ihr internationales Flair zurück: „Kontinuierlich lassen sich große Unternehmen nieder, um dann von hier aus auf dem europäischen Kontinent zu expandieren. Die positiven wirtschaftlichen Perspektiven des Vereinigten Königreichs lassen eine weiter steigende Büroflächennachfrage aus den unterschiedlichsten Sektoren erwarten“.

Die Mietpreise für Büroflächen stiegen 2014 weltweit um 7 % und damit um mehr als das Doppelte der seit 2010 üblichen Wachstumsrate von 3 %. Insgesamt konnten stark global vernetzte Städte ihre Position gegenüber weniger integrierten Standorten ausbauen.

Neben den wirtschaftlichen Fundamentaldaten rücken bei den Mietern zunehmend geopolitischen Risiken in das Blickfeld und werden bei der Wahl neuer Standorte kritisch bewertet. Diese neuen Rahmenbedingungen werden von einigen genutzt, um flexible Vertragsbedingungen und niedrigere Mieten zu verhandeln – besonders in Märkten mit guter Angebotssituation.

Geringes Flächenangebot in EMEA

„Den europäischen Markt kennzeichnete in den letzten zwei Jahren ein geringes Baufertigstellungsvolumen“, beschreibt James Young, Head of EMEA Offices bei C&W, die Marktsituation. „Trotz leicht steigender Baufertigstellungen bleibt der Markt angebotsgetrieben. Mieter fordern einen hohen Ausstattungs- und Ausbaustandard ihrer Flächen, die im umkämpften Arbeitsmarkt um qualifiziertes Personal zum entscheidenden Erfolgsfaktor werden können.“

Divergenzen zeigen sich in unterversorgten Märkten wie in London: Um sich größere und flexiblere Flächen zu sichern, ziehen manche Mieter bereits frühzeitig um. Bei überschaubarem Angebot an qualitativ hochwertigen Flächen entscheiden sich Mieter - wo möglich - zunehmend auch für B-Lagen, in denen sich bislang die Mieten kaum bewegten. In den nächsten zwölf Monaten rechnen die Berater von Cushman & Wakefield daher auch in diesen Lagen mit Mietpreissteigerungen.

Moskau auf dem zweiten Rang, Paris auf dem dritten

Auf London, das unangefochten den Spitzenplatz in der Region EMEA einnimmt, folgt zweitplatziert der Moskauer Büroflächenmarkt. Obwohl hier die Spitzenmieten um 17 % regelrecht einbrachen, sicherte das starke Wachstum der Vorjahre den zweiten Rang. Wirtschaftssanktionen nach der Annexion der Krim und die anhaltenden Unruhen in der Ukraine führen zu starken Unsicherheiten über die zukünftige Entwicklung des russischen Top-Standorts.

Paris komplettiert die Top-3-Standorte der EMEA-Region. Auch hier wurde ein Abschwung der Mieten um 6,3 % sowie der Gesamtkosten (Mieten, Betriebskosten und Steuern) um 3,9 % über das Jahr 2014 verzeichnet.
Dublin zeigte in der EMEA-Region das höchste Wachstum und kletterte um sechs Plätze auf Rang 19. Dubai und Doha verbessern sich in der Liste der teuersten Büromärkte je um drei bzw. vier Plätze und landen auf den Rängen 11 und 13.

Deutschland belegt den 23. Platz im Ranking, hier ist München der teuerste Bürostandort, an dem im letzten Jahr brutto 46,75 Euro/m²/monatlich Spitzenmiete aufgerufen wurden. Im benachbarten Österreich lag Wien mit 28,50 Euro/m²/monatlich auf dem 43. Platz und am Schweizer Bürostandort Genf, Platz 16, betrug die Büromiete in der Spitze 61,00 Euro/m²/monatlich.

Asien/Pazifik mit uneinheitlicher Entwicklung

„Eine nach wie vor steigende Nachfrage, allerdings in unterschiedlicher Ausprägung“, konstatiert John Siu, Managing Director von C&W in Hongkong, für die Region Asien/Pazifik. Mit einem Nachholbedarf in Kernlagen und der positiven Entwicklung des Dienstleistungssektors sei für 2015 mit einem weiteren Mietanstieg in den meisten Gateway-Cities der Region zu rechnen.

Ein Großteil der dortigen Märkte verzeichnet eine Leerstandsrate von unter 7 %. Sie werden somit Ziel weiterer neuer Projektentwicklungen sein und ein stabiles Mietpreisniveau aufweisen. Aber auch hier gibt es vereinzelt Ausnahmen: Das Mietpreiswachstum in chinesischen Sekundärstandorten sowie australischen Primärstandorten ist durch bestehende Flächenangebote und neu entwickelte Flächen gedrückt worden.

Auf Hongkong, das im globalen Ranking den zweiten Platz einnimmt, folgt der Connaught Place in Neu Delhi, danach steht die japanische Hauptstadt Tokio in der Rangliste der teuersten Büromärkte der Welt. Regional hält Sydney einen soliden vierten Platz. Manila verzeichnet den stärksten Anstieg der Gesamtmietkosten. Die Stadt profitiert von anhaltenden Outsourcing- und Offshore-Aktivitäten, die den Büromarkt auch im laufenden Jahr beflügeln werden.

Das chinesische Wachstum liegt noch weit über dem anderer Länder, dennoch verlangsamte es sich. Dies wirkt sich wiederum dämpfend auf die Binnennachfrage aus. Obwohl die Mieten auch hier über das Jahr gefallen sind, kann Peking einen achten Platz im globalen Ranking einnehmen.

Amerika: New York ist Glanzlicht, Bogota ist Aufsteiger

„Die schnelle Erholung des nordamerikanischen Marktes verschiebt das Gleichgewicht des Büromarktes von Manhattan zugunsten der Immobilieneigentümer: Das Angebot an hochwertigen Flächen nimmt ab, die Folge wird ein solider Mietpreisanstieg im Jahr 2015 sein“, sagt Ron Lo Russo, C&W President tristate region.

Manhattan mit Midtown, Madison/5th Avenue setzt den Glanzpunkt auf dem Kontinent. Es folgen Rio de Janeiro und Sao Paulo in Brasilien. In der Spitzengruppe gab es seit 2013 keine Bewegung.
New York profitiert nach wie vor von einem stabilen Arbeitsmarkt; in den Branchen (Informations-)Technologie sowie Werbung- und Medien wurden hier die meisten neuen Bürobeschäftigten verzeichnet.

Die Vermietungskapazität in New York lag 2014 bei über 3 Mio. m² und damit so hoch wie seit 15 Jahren nicht mehr. Die „Mega-Deals“ kehrten auf die Bühne zurück: es gab 28 Neuvermietungen über der Marke von 100.000 Quadratfuß (rund 9.300 m²). Robuste Anmietungsaktivitäten drückten die Leerstandsrate erstmals seit Juli 2012 auf einstellige Werte.

Houston rückt aufgrund fallender Ölpreise und hoher Abhängigkeit vom schwächelnden Rohstoffsektor in den Fokus. Noch hatte der Fall der Ölpreise in den letzten Monaten keine Auswirkungen auf den lokalen Mietpreis. Da Firmen sich nun strategisch darauf ausrichten, wie und wann die wirtschaftliche Erholung greift, kann sich dies 2015 ändern.

Der Star unter den Städten Süd- und Nordamerikas ist Bogota; hier sind die Preise um 26 % gestiegen. War die Hauptstadt Kolumbiens 2013 im C&W-Ranking noch auf Platz 14, so steht die Andenmetropole in 2014 diesmal auf dem sechsten Platz.

Hinweis:
Die Bruttomietangaben setzen sich aus Mietpreis, Mietnebenkosten und lokalen Steuern zusammen.


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