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10.03.2015 Berliner Ku‘damm lockt internationale Luxuslabels

Im Zuge der abgeschwächten Wachstumsaussichten in Asien hat sich der globale Markt für Luxusartikel zuletzt ein wenig verlangsamt. Dennoch entwickeln sich traditionsreiche Luxusmarken mit so genannter „Heritage“ weiterhin positiv. Dieser Trend lässt sich laut JLL nahtlos auf die europäischen und deutschen Luxusmeilen übertragen. Als Standorte für den stationären Handel rücken Europa und Deutschland wieder stärker in den Fokus der internationalen Luxusmarken.

Der Berliner Kurfürstendamm hat in dieser Hinsicht innerhalb der letzten fünf bis zehn Jahre stark an Bedeutung gewonnen und sich permanent weiterentwickelt. Der frühere Abstand zu den führenden westdeutschen Luxusmeilen in Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München wurde ausgeglichen. Nach München bewegt sich Berlin als Standort für Luxusanbieter heute auf einem Niveau mit Düsseldorf und Hamburg. Von den 20 Luxusmarken mit der höchsten Dichte an Ladenlokalen in Europa sind 15 in Berlin vertreten.

Innerhalb Berlins hat sich der Kurfürstendamm wieder klar als traditionelle Heimat für Luxusanbieter herauskristallisiert. Andreas Kogge, Team Leader Retail Leasing Berlin bei JLL: „Das Intermezzo in Richtung Friedrichstraße als Zweitstandort für Luxuslabels ist nahezu beendet. Seit drei bis vier Jahren ist der Luxusbereich des Ku’damms wieder eindeutig die erste Wahl für entsprechende Anbieter. Diese Fokussierung gewinnt derzeit an Vehemenz. Agent Provocateur, Bottega Veneta, Dolce & Gabbana, Mulberry und Prada sowie in Kürze Moncler sind nur die prominentesten Neuzugänge, welche die genannte Tendenz belegen. Zudem plant Louis Vuitton die Vergrößerung seines Standortes und weitere Marken, die bislang nur in London oder Paris zu finden sind, treten plötzlich als Interessenten in Erscheinung.“

Luxusanbieter suchen laut JLL Kaufkraft, flanierende Touristen, gewachsene Handelsstrukturen sowie die gelungene Mischung aus Tradition und adäquater Architektur. All dies bietet der Kurfürstendamm in nahezu perfekter Weise. Kogge weiter: „Insbesondere die touristische Attraktivität wirkt sich definitiv positiv auf die Expansionsentscheidungen internationaler Luxuslabels aus und ist eine der Stärken Berlins. Im Jahr 2014 zählte die Hauptstadt laut dem Amt für Statistik Berlin-Brandenburg fast 12 Mio. Gäste und rund 28,7 Mio. Übernachtungen – dies bedeutet Rang 1 und fast sieben Prozent des Gesamtaufkommens in Deutschland. Zum Vergleich: 1992 hatte der Anteil Berlins noch bei mageren 2,5 Prozent gelegen. Aus dem Ausland kamen im Jahr 2014 rund 4,5 Mio. Gäste mit rund 12,5 Mio. Übernachtungen.“

Nach wie vor spielt die Präsenz in den wichtigsten europäischen Metropolen und Luxusmeilen für die Umsatzentwicklung der Luxusanbieter eine herausragende Rolle. Dirk Wichner, Head of Retail Leasing Germany bei JLL: „Fast alle Luxusmarken haben in den letzten Jahren massiv in eigene Retailstrukturen investiert und sich vom Wholesale-Geschäft unabhängiger gemacht. Dabei rückt Europa nach der sehr starken Fokussierung auf die asiatischen Märkte derzeit wieder stärker in den Mittelpunkt. Dieser Trend in den entwickelten westlichen Märkten äußert sich in aufwändigen Renovierungen und Vergrößerungen bestehender Stores. Zudem geht es um Standortverbesserung innerhalb der Luxusmeilen. Bestehende Lücken im jeweiligen Standortnetzwerk werden derzeit gezielt beseitigt.“

Neben den genannten Berliner Neuzugängen kamen laut JLL in der Düsseldorfer Königsallee Anne Fontaine, Dior, Hermès, Jimmy Choo, Miu Miu, Karl Lagerfeld und Versace hinzu. In der Frankfurter Goethestraße sind neue Präsenzen von Bottega Veneta, Chanel, Escada, Jaeger LeCoultre, Louis Vuitton, Michael Kors, Moncler, Mulberry, Omega, Prada und TAG Heuer entstanden. Die Münchner Maximilianstraße konnte mit Brunello Cucinelli, Fendi, Hublot und Prada ebenfalls attraktive Ergänzungen des ohnehin sehr hochwertigen Mieterbesatzes verzeichnen. Am Hamburger Neuen Wall siedelten sich seit Anfang 2013 Giorgio Armani, Brioni, Burberry, Chanel, Dolce & Gabbana, Eres, Michael Kors, Moncler, Mulberry und Prada an.

Die New Bond Street in London ist die teuerste Luxusmeile in Westeuropa. Ein Quadratmeter Ladenfläche schlägt in der Spitze mit Jahresmieten bis zu 12.300 Euro zu Buche. Es folgen die Avenue Montaigne in Paris mit bis zu 10.000 Euro/m² und die Züricher Bahnhofstraße mit jährlich bis zu 7.600 Euro/m². Die italienischen Luxuslagen Via Montenapoleone in Mailand und Via Condotti in Rom komplettieren die Top 5 mit jährlichen Werten zwischen 6.500 und 7.500 Euro/m². In Deutschland können Luxuslabels zu deutlich niedrigeren Kursen Ladenlokale in den renommierten Luxusmeilen anmieten. Spitzenreiter ist die Düsseldorfer Königsallee mit jährlich bis zu 3.420 Euro/m², gefolgt vom Berliner Kurfürstendamm mit 3.360 Euro/m². Die Münchner Maximilianstraße erzielt Werte bis 3.120 Euro/m². Die Frankfurter Goethestraße und der Neue Wall in Hamburg liegen jeweils bei bis zu 2.880 Euro/m². Die Stuttgarter Stiftstraße erzielt in der Spitze 2.160 Euro/m².


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