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07.04.2015 Gewerbeportfolios: Handelsimmobilienpakete dominieren Jahresstart

Am deutschen Markt für Gewerbeimmobilienportfolios wurde im 1. Quartal des laufenden Jahres ein Transaktionsvolumen von mehr als 2,8 Mrd. Euro erreicht. Gegenüber dem Vorjahresquartal bedeutet dies zwar einen Rückgang um 48 %, der durchschnittliche Quartalsumsatz der vergangenen fünf Jahre wurde jedoch um 40 % übertroffen. „Angesichts der Vielzahl und Größe der Gewerbeimmobilienpakete, die sich aktuell in der Vermarktung befinden, rechnen wir für die kommenden Quartale des laufenden Jahres mit deutlich höheren Transaktionsvolumina“, prognostiziert Karsten Nemecek, Managing Director Corporate Finance – Valuation Germany bei Savills.

In den ersten drei Monaten des Jahres prägten in erster Linie Handelsimmobilienpakete das Marktgeschehen. So entfielen zehn der insgesamt 33 Transaktionen auf diese Nutzungsart und auch der größte Deal – die Übernahme von Corio durch Klépierre – ist dem Handelsimmobiliensegment zuzuordnen. Entsprechend entfielen 62 % des gesamten Transaktionsvolumens auf Handelsimmobilien. Auf Büroimmobilienpakete entfielen lediglich 11 %. Im weiteren Jahresverlauf dürfte der Büroanteil jedoch deutlich ansteigen, da die Mehrzahl der im Markt befindlichen Portfolios Büroportfolios sind. „Obwohl das Angebot an Gewerbeimmobilienpaketen steigt, ist nach wie vor mehr Geld im Markt als angelegt werden kann. Gleichwohl ist der Nachfrageüberhang im Portfoliomarkt nicht so hoch wie am Markt für Einzelobjekte, insbesondere im Hinblick auf Objekte im dreistelligen Millionenbereich“, so Nemecek. Vor allem im Value-add- und opportunistischen Segment kommen Portfolios an den Markt. „Einige Eigentümer beschleunigen aufgrund der aktuell sehr hohen Nachfrage ihre Verkaufsprozesse, indem sie Teile ihrer Bestände als Paket statt als Einzelobjekte vermarkten“, kommentiert Matthias Pink, Director und Head of Research Germany bei Savills.

Die größte Käufergruppe bildeten – bedingt durch die Corio-Übernahme – Immobilien-AGs / REITs mit einem Ankaufsvolumen von ca. 1,6 Mrd. Euro, gefolgt von Private-Equity-Fonds (ca. 0,4 Mrd. Euro) und Spezialfonds (ca. 0,2 Mrd. Euro). Mehr als 80 % des Transaktionsvolumens entfielen dabei auf ausländische Käufer, wobei französische (51 % des Gesamtvolumens), britische (17 %) und US-amerikanische Investoren (14 %) die Top 3 bilden. „Insbesondere aus dem Nicht-Euro-Raum erwarten wir wegen des deutlich gesunkenen Außenwertes des Euro eine steigende Zahl von Investoren“, so Marcus Lemli, CEO Germany und Head of Investment Europe bei Savills. Der für viele ausländische Investoren günstige Wechselkurs dürfte, neben den generell guten Fundamentaldaten der deutschen Wirtschaft und des deutschen Immobilienmarktes, dazu beitragen, dass in diesem Jahr ein höheres Transaktionsvolumen im Portfoliosegment erzielt wird als im vergangenen Jahr (ca. 14,6 Mrd. Euro). „Deutschland profitiert zudem von der steigenden konjunkturellen Dynamik im Euroraum. Viele Investoren, die sich zuvor auf andere Weltregionen konzentriert haben, suchen deshalb nun verstärkt in Europa nach Anlagemöglichkeiten“, beobachtet Lemli.


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