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22.04.2015 Anleger investieren in Q1 drei Mrd. Euro in deutsche Handelsimmobilien

Mit einem Transaktionsvolumen von rund 3,0 Mrd. Euro liegt der Investmentmarkt für Handelsimmobilien bis Ende März rund fünf Prozent über dem Vorjahresquartal (Q1 2014: 2,87 Mrd. Euro). Der Wert übertrifft die vergangenen acht Quartale und markiert das beste Quartalsergebnis seit Ende 2012. Die sieben größten Metropolen stehen mit 355 Mio. Euro für rund zwölf Prozent des Volumens. Stärkste Anlageklasse sind Shopping Center. Fachmarktprodukte folgen mit mehreren Supermarkt-Portfolios auf Rang zwei. Geschäftshäuser und Warenhäuser erzielen 386 bzw. 47 Mio. Euro. Ausländische Akteure dominieren auf der Käufer- und Verkäuferseite das Marktgeschehen.

Jörg Ritter, bei JLL Mitglied im deutschen Management Board: "Mit einem Anteil von fast einem Drittel am gesamten Gewerbe-Transaktionsvolumen sind Handelsimmobilien sehr gut in das Jahr 2015 gestartet. Im gesamten Vorjahr lag der entsprechende Anteil bei nur einem Fünftel. Allerdings hat die Corio-Übernahme durch Klépierre mit einem Deutschland-Volumen von rund einer Mrd. Euro das Gesamtvolumen und die Anlageklasse Shopping Center positiv beeinflusst." Die weiteren Handelsimmobilien-Kategorien und den Ausblick auf das Gesamtjahr sieht Ritter wie folgt: "Bei den Fachmarktprodukten zeigen sich Supermärkte besonders stark, während Fachmarktzentren und Fachmärkte mangels Angebot hinter dem Vorjahr zurückbleiben. Geschäftshäuser zeigen gegenüber dem Vorjahr einen klaren Aufwärtstrend. Warenhäuser entwickeln sich dagegen rückläufig. Für das Gesamtjahr ist aus unserer Sicht erneut mit einem Volumen von mehr als acht Mrd. Euro zu rechnen."

Shopping Center machten im ersten Quartal mit einem Volumen von knapp 1,35 Mrd. Euro rund 45 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens aus. Das Vorjahresquartal (807 Mio. Euro) wird um zwei Drittel übertroffen. Treibende Kraft war dabei die Corio-Übernahme durch den französischen Centerbetreiber Klépierre. JLL beziffert die vier ehemaligen Corio-Objekte in Deutschland (Forum Duisburg, Boulevard Berlin, Arneken-Galerie Hildesheim, Centrum-Galerie Dresden) insgesamt mit rund einer Mrd. Euro.

Fachmarktprodukte sind mit 1,23 Mrd. Euro (Anteil 41 Prozent) die zweitstärkste Anlageklasse. Das Vorjahresquartal fiel mit damals 1,55 Mrd. Euro allerdings noch höher aus, so dass die Kategorie insgesamt einen Rückgang um rund ein Fünftel verzeichnet. In den Teilbereichen zeigten sich Supermärkte mit einem Volumen von 782 Mio. Euro am stärksten. Hier wird der Vorjahreszeitraum (516 Mio. Euro) um mehr als ein Viertel übertroffen. Supermärkte stehen dabei mit mehreren Portfolios für vier der fünf größten Retail-Transaktionen im ersten Quartal. Bei den Fachmarktzentren macht sich dagegen die Produktknappheit bemerkbar. Mit 360 Mio. Euro kann der Vorjahreswert von 666 Mio. Euro trotz starker Nachfrage nicht gehalten werden. Auch bei den Fachmärkten ist ein deutlicher Rückgang von 367 Mio. Euro auf jetzt 91 Mio. Euro zu verzeichnen.

Geschäftshäuser in innerstädtischen 1a-Lagen bleiben ein Favorit der Investoren. Bis Ende März beziffert JLL das Volumen auf rund 386 Mio. Euro. Damit liegt die Kategorie rund 120 Prozent über dem Vorjahresquartal. Die tatsächliche Nachfrage nach entsprechenden Immobilien wird in diesem Wert aber bei weitem nicht deutlich. Auch hier fehlt es trotz des Aufwärtstrends weiter an geeigneten Verkaufsobjekten. Warenhäuser bleiben mit einem Transaktionsvolumen von rund 47 Mio. Euro deutlich hinter dem Vorjahresniveau (338 Mio. Euro) zurück. JLL erwartet jedoch für den weiteren Jahresverlauf einen Aufwärtstrend. Die Nachfrage nach Objekten in guten Lagen ist unverändert hoch, hängt jedoch in hohem Maße von der Verfügbarkeit entsprechender Immobilien ab.

Ausländische Investoren stehen wie im Vorjahr für mehr als die Hälfte des Transaktionsvolumens und erwarben immerhin drei der vier größten Transaktionen. Auf der Verkäuferseite fiel ihr Anteil mit mehr als drei Vierteln noch höher aus. Die sieben größten Transaktionen gehen allesamt von ausländischen Verkäufern aus. Per Saldo haben diese damit ihren Bestand an deutschen Einzelhandelsimmobilien im ersten Quartal reduziert.

Aufgrund der starken Handelsimmobilien-Nachfrage bewegen sich die Spitzenrenditen weiterhin auf niedrigem Niveau. Shopping Center liegen derzeit bei 4,5 Prozent. Fachmarktzentren beziffert JLL mit 5,5 Prozent, einzelne Fachmärkte mit 5,9 Prozent. Geschäftshäuser erreichen, als Mittelwert der Spitzenrenditen in den BIG 7-Metropolen, knapp vier Prozent.


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