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05.05.2015 Kreditbedingungen sorgen für gute Stimmung am Immobilienmarkt

RICS-Mitglieder in aller Welt sehen den Markt für Gewerbeimmobilien weiterhin positiv, wenngleich nach wie vor unsicher ist, ob der Aufschwung der Weltwirtschaft von Dauer sein wird. Mit Ausnahme weniger Länder zeigen die Ergebnisse des RICS Global Commercial Property Monitor für das erste Quartal 2015, dass die meisten Teilnehmer optimistisch sind.

Die gelockerte Geldpolitik vieler Märkte ist einer der Hauptgründe, den die Befragten für ihre positive Prognose anführen. Erleichterte Kreditbedingungen bedeuten für Anleger einen leichteren Zugang zu Finanzmitteln, was für mehr Marktaktivität sorgt.

In den beiden großen Schwellenländern Russland und Brasilien bleibt die Stimmung* bei Mietern und Investoren allerdings auch künftig gedämpft. Hier wird erwartet, dass Mieten und Kapitalwerte in den kommenden 12 Monaten sinken. Die Befragten dieser beiden Länder berichteten zudem von schwierigeren Kreditbedingungen (dies trifft nur auf vier der 28 untersuchten Länder zu).

In den meisten anderen Ländern sind die Aussichten positiver, was insbesondere für Neuseeland gilt. Wirtschaftswachstum und erleichterte Kreditbedingungen lassen die Umfrageteilnehmer optimistisch auf die Zukunft des dortigen Gewerbeimmobilienmarkts blicken.

Die europäische „Erholungszone“, bestehend aus Irland, Spanien und Portugal, wird wohl überdurchschnittliche Renditen abwerfen. Die Befragten sagen aus, dass die beiden letztgenannten Länder sehr attraktive Werte bieten. In Großbritannien und den USA wird das solide Wirtschaftswachstum den Immobilienmarkt tragen.

Auch in Deutschland und Japan ist man weiterhin zuversichtlich. Die Daten für Mieter (OSI)* und Anleger (ISI)* haben sich in Indien, Südafrika und den Vereinigten Arabischen Emiraten in diesem Quartal kaum verändert. In allen drei Ländern blickt man optimistisch auf die kommenden 12 Monate.

Simon Rubinsohn, RICS Chief Economist: „Das billige Geld der Zentralbanken unterstützt die Entwicklung der Immobilienmärkte. Wahrscheinlich wird dieser positive Trend in vielen Regionen der Welt in den kommenden 12 Monaten andauern. Auch wenn aber die Stimmung immer besser wird, gibt es eine Reihe von Risiken, die man nicht außer Acht lassen sollte. Dazu zählt das Tempo, mit dem die amerikanische Notenbank das Zinsniveau vom derzeitigen Tiefstand anheben wird und die Frage, ob es die chinesische Regierung versteht, ihrer Wirtschaft zu einer ‚sanften Landung‘ zu verhelfen.“

Eine interessante Entwicklung ist, dass in den meisten Ländern ein großer Teil der Befragten Gewerbeimmobilien in ihrer Region für teuer bzw. sehr teuer hält. Angesichts der Erholung der Branche in vielen Teilen der Welt dürfte dies aber kaum überraschend sein.

In der Schweiz halten über zwei Drittel der Befragten Immobilien für sehr teuer. Auch in anderen Ländern (s.u.) hielt eine Reihe von Umfrageteilnehmern ihren Heimatmarkt für teuer oder sehr teuer:

Brasilien - 64% der Befragten (trotz zuletzt schwacher Zahlen)
Deutschland - 59% der Befragten
Hong Kong - 57% der Befragten
Japan - 53% der Befragten
USA - 52% der Befragten

Demgegenüber waren mehr als die Hälfte der Teilnehmer aus Rumänien und Portugal und eine große Mehrheit in Ungarn, Bulgarien und Spanien der Ansicht, dass diese Märkte günstig oder sehr günstig seien. Interessanterweise sind mittlerweile auch mehr Teilnehmer aus Russland dieser Meinung.

Rubinsohn: „Etliche Märkte, die in den letzten Jahren stark zugelegt haben, haben sich etwas beruhigt. Da das Geld auch in Zukunft billig bleiben wird, werden sie sich im nächsten Jahr vermutlich noch weiter abkühlen. In mehreren ´Erholungsmärkten´ gibt es dagegen gute Investitionschancen. Es wäre keine Überraschung, wenn ausländische Anleger in diesen Ländern 2015 verstärkt investierten.“

*Der RICS Occupier Sentiment Index (OSI) wird aus dem ungewichteten Durchschnitt dreier Messreihen zum Mietermarkt gebildet (Nettowerte): Mieternachfrage, Kaufanreiz und Mieterwartungen.

*Der RICS Investment Sentiment Index (ISI) wird aus dem ungewichteten Durchschnitt dreier Messreihen zum Anlagemarkt gebildet (Nettowerte): Investorenanfragen, Kapitalwerterwartungen und Angebot an notleidenden Immobilien..


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