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11.05.2015 Kreisbau plant Bau von Flüchtlingsunterkünften mit 64 Wohneinheiten

Die Kreisbaugesellschaft Heidenheim GmbH mit Sitz in Giengen will spätestens im Herbst an zwei Standorten im Landkreis Heidenheim mit dem Bau von Wohnraum für Flüchtlinge beginnen. Wie das Unternehmen jetzt bekanntgab, sollen in der Stadt Giengen 54 Wohneinheiten und in Herbrechtingen weitere zehn Wohneinheiten entstehen. Das Investitionsvolumen für beide Maßnahmen, die mit schlichten Typenhäusern mit einfacher Ausstattung realisiert werden sollen, beträgt insgesamt 6,5 Millionen Euro.

„Grundvoraussetzung für die Umsetzung der beiden Maßnahmen ist die Bewilligung von Zuschüssen durch das Land Baden-Württemberg. Über das Landesförderprogramm ,Wohnraum für Flüchtlinge’ können die Städte Giengen und Herbrechtingen einen Zuschuss von 25 Prozent erhalten“, erklärte Kreisbau-Geschäftsführer Wilfried Haut. Die Städte reichen dann die Zuschüsse an die Kreisbau durch, die als Investor auftritt.

„Wir haben die Anträge bereits im März eingereicht und hoffen jetzt darauf, möglichst rasch grünes Licht aus Stuttgart zu erhalten“, so Giengens Oberbürgermeister Gerrit Elser. Im Bau von Unterkünften von Flüchtlingen sieht das Stadtoberhaupt eine große Chance für Giengen. „Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, den Menschen zu helfen, die aus ihren Ländern fliehen müssen oder vertrieben werden. Und gerade Giengen hat in der Vergangenheit ja mehrmals bewiesen, dass wir mit Flüchtlingsströmen umgehen können“, erinnerte Elser unter anderem an die 50-er, 60-er und 90-er Jahre, als viele Heimatvertriebene in der Stadt ein neues Zuhause fanden.

Auch die Stadt Herbrechtingen zeichne sich nach Aussage von Bürgermeister Dr. Bernd Sipple durch eine besondere Willkommenskultur aus. „Wir haben nach dem Zweiten Weltkrieg, in den 70-er und 90-er Jahren mehrere Flüchtlingswellen miterlebt und wissen, dass der Asylbewerber von heute der Rentenzahler von morgen ist“, so Sipple.

Landrat Thomas Reinhardt dankt nicht nur den beteiligten Kommunen, sondern auch insbesondere der Kreisbau für das große Engagement. „Die Problematik der Unterbringung von Flüchtlingen wird in den nächsten Jahren nicht ab-, sondern sicher weiter zu nehmen. Es ist toll, dass wir hier alle gemeinsam an Lösungen arbeiten, um die Lage etwas zu entspannen. Die geplanten Maßnahmen sind ein echter Meilenstein“, so der Landrat, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Kreisbaugesellschaft ist.

Bei der Gestaltung der Flüchtlingsunterkünfte denkt die Kreisbau nachhaltig und langfristig. Sie hat spezielle Typenhäuser entwerfen lassen, die nach der zehnjährigen Nutzung als Flüchtlingsunterkunft anschließend als sozialer Wohnraum genutzt werden kann. In Giengen sollen auf einem Kreisbaugrundstück in der Zeulenrodaer Straße vier Häuser mit insgesamt 54 Wohneinheiten entstehen, die über Zwei-, Drei- und Vierzimmer-Wohnungen verfügen sollen. „Aus Kostengründen verzichten wir auf Tiefgaragenstellplätze oder einen Aufzug. Allerdings müssen wir nach der Landesbauordnung Baden-Württemberg zu den 54 Wohnungen auch 108 wettergeschützte Fahrradabstellplätze anbieten“, erklärt Haut. In den vier Häusern, die im KfW-70-Standard als Energiesparhäuser realisiert werden, schafft die Kreisbau insgesamt fast 3.000 m2 an neuer Wohnfläche für Flüchtlinge.

Weitere 566 m2 entstehen in der Hohe-Wart-Straße in Herbrechtingen, wo insgesamt zehn Wohneinheiten geplant sind. Hier sollen die Flüchtlinge in Zwei- und Vierzimmer-Wohnungen mit Größen zwischen 43 und 87 m2 unterkommen.

„Für die Nutzung als Flüchtlingswohnungen sehen wir einen relativ einfachen und sehr schlichten Ausstattungsstandard der Wohnungen vor.
Dadurch können wir die Baukosten deutlich reduzieren und gegenüber der herkömmlichen Bauweise ca. 30 Prozent einsparen. Nur so lassen sich die Maßnahmen für uns auch wirtschaftlich umsetzen“, sagt Prokurist Hans-Jürgen Kling, Leiter des Financial Office bei der Kreisbau. „Wir planen allerdings so vorausschauend, dass wir die Häuser bei einer späteren Umnutzung als Sozialwohnungen durch den Anbau von Balkonen oder auch den Einbau von Aufzügen entsprechend aufwerten können“, erklärt Wilfried Haut.

Sofern die Bewilligung der Zuschüsse aus Stuttgart vorliegen, könnte die Kreisbau möglichst rasch mit dem Bau beginnen. „Wir stehen Gewehr bei Fuß. Wenn uns die Städte und auch die Bewilligungsstelle grünes Licht geben, dann können die Häuser in Giengen und Herbrechtingen innerhalb von 13 bis 14 Monaten bezugsfertig errichtet werden“, so Haut.


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