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02.07.2015 Wohnportfolios: Transaktionsvolumen übertrifft Vorjahr um 55 %

Im 1. Halbjahr des laufenden Jahres wurden knapp 15,1 Mrd. Euro in deutsche Wohnungspakete investiert, fast doppelt so viel wie im 1. Halbjahr des Vorjahres. In den vergangenen zwölf Monaten summierte sich das Transaktionsvolumen auf ca. 20,9 Mrd. Euro (+ 16 % ggü. 12-Monats-Volumen in Q1-15). Die Zahl der gehandelten Einheiten stieg im 1. Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 55 % auf mehr als 221.000, wohingegen die Anzahl der Transaktionen mit 125 nahezu unverändert blieb (H1-14: 123). „Das Streben nach Größe ist ein wesentlicher Treiber der aktuellen Dynamik am deutschen Wohninvestmentmarkt. Dies gilt vor allem für die Wohnimmobilien-AGs, die für fast 80 % des gesamten Transaktionsvolumens in diesem Jahr verantwortlich zeichnen“, erläutert Karsten Nemecek, Managing Director Corporate Finance – Valuation bei Savills Germany.

So entfällt allein auf die Übernahme der Gagfah durch die Deutsche Annington mehr als die Hälfte des Transaktionsvolumens im 1. Halbjahr. Auch bei der zweitgrößten Transaktion – dem Erwerb der Südewo von einem Investorenkonsortium um Patrizia – war die Deutsche Annington der Käufer. Bei vier der fünf größten Transaktionen des vergangenen Halbjahres standen Immobilien-AGs bzw. REITs auf der Käuferseite. Angesichts weiterer absehbarer Käufe durch Wohnimmobilien-AGs sowie im Raum stehender Börsengänge dürfte sich der börsennotierte deutsche Wohnungsbestand in den kommenden Monaten nochmals deutlich erhöhen. Aktuell halten hiesige Wohnimmobilien-AGs etwa 800.000 bis 900.000 Wohnungen und die Marke von 1 Mio. dürfte im weiteren Jahresverlauf noch übertroffen werden. Dann befänden sich knapp 5 % des gesamten Wohnungsbestands in Mehrfamilienhäusern im Eigentum börsennotierter deutscher Wohnungsunternehmen.

Die nach wie vor enorm hohe Nachfrage nach deutschen Wohnimmobilien kommt nicht nur im Transaktionsvolumen, sondern auch in der Preisentwicklung zum Ausdruck. Im 1. Halbjahr 2015 lag der durchschnittlich pro Einheit gezahlte Preis bei ca. 68.100 Euro und war damit um etwa ein Viertel höher als im 1. Halbjahr des Vorjahres (ca. 54.100 Euro). „Das stark gestiegene Preisniveau führt zu steigender Verkaufsbereitschaft, auch bei solchen Investoren, die ursprünglich eine längere Haltedauer beabsichtigt hatten. Dies wiederum erhöht das verfügbare Angebot. Im Zusammenspiel mit der noch höheren Nachfrage führt das zu den rekordhohen Transaktionsvolumina, die wir derzeit beobachten können“, schildert Matthias Pink, Director und Head of Research bei Savills Germany.

Zwar hat sich das Finanzierungsumfeld in den vergangenen Wochen etwas verschlechtert, da am Wohninvestmentmarkt derzeit aber überwiegend eigenkapitalstarke Käufer agieren und die Fremdkapitalkosten folglich eine untergeordnete Rolle spielen, ist hier zunächst nicht mit einem negativen Effekt zu rechnen. Für das Gesamtjahr ist daher mit einem Transaktionsvolumen von mehr als 20 Mrd. Euro auszugehen – dies wäre ein neuer Umsatzrekord.


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