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10.07.2015 Logistik-Investmentmarkt mit zweitbestem Ergebnis aller Zeiten

Mit einem Transaktionsvolumen von knapp 1,59 Mrd. € erzielten Logistik-Investments das zweitbeste jemals registrierte Halbjahresergebnis und liegen damit um gut 40 % über dem zehnjährigen Durchschnitt. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE), bundesweit führender Immobilienberater.

„Dass der Rekordwert des Vorjahreszeitraums um rund 25 % unterschritten wurde, überrascht uns nicht. Dafür verantwortlich ist das mangelnde Angebot an hochwertigen und großvolumigen Objekten, welche die außergewöhnliche und tendenziell eher noch steigende Investorennachfrage decken könnten“, erläutert Hans-Jürgen Hoffmann, Head of Industrial Services & Investment der BNP Paribas Real Estate GmbH. Besonders deutlich wird dies im Marktsegment der Einzelverkäufe, die um 35 % geringer ausfielen und sich auf 832 Mio. € summieren. Hier spielte sich das Geschehen überwiegend im kleinteiligen und mittleren Bereich ab. Dagegen wurden bislang nur sechs Transaktionen über 30 Mio. € gezählt. Bei Portfolios fiel der Rückgang demgegenüber mit rund 10 % deutlich geringer aus, obwohl die Zahl der Verkaufsfälle sogar gestiegen ist. Der Investmentumsatz von 752 Mio. € speist sich aus zehn registrierten Paketverkäufen.

Das nicht ausreichende Angebot zeigt sich insbesondere an den großen deutschen Logistikstandorten, an denen der Umsatz mit 346 Mio. € um durchschnittlich knapp 31 % hinter dem Vorjahreswert zurückbleibt. Die einzigen Märkte mit positiver Entwicklung waren Berlin mit knapp 80 Mio. € (+44 %) und Düsseldorf mit fast 66 Mio. € (+59 %), wo im ersten Halbjahr auch am meisten investiert wurde. Auf den weiteren Plätzen folgen der traditionell starke Hamburger Markt mit 61 Mio. € (-63 %), Frankfurt mit 43 Mio. € ( 13 %), München mit 36 Mio. € (-45 %), Leipzig mit 34,5 Mio. € (-36 %) sowie Köln mit gut 26 Mio. € (-62 %).

Das Transaktionsvolumen streut relativ ausgewogen über alle Größenklassen, was für eine breite Nachfrage spricht. Großdeals über 100 Mio. € tragen knapp 28 % zum Umsatz bei und platzieren sich damit vor der zweitgrößten Kategorie zwischen 50 und 100 Mio. €, die auf fast 24 % kommt. Nur knapp dahinter folgen bereits Verkäufe im Segment von 10 bis 25 Mio. €, die für 21 % verantwortlich sind. Auch Deals bis 10 Mio. erreichen mit gut 14 % noch einen höheren Anteil als die Kategorie von 25 bis 50 Mio. €. Auffällig ist vor allem, dass das Volumen bei Objekten bis 25 Mio. € absolut noch zugenommen hat, während es in den größeren Klassen rückläufig ist. Hier zeigt sich das große Anlegerinteresse, das im kleinteiligen Bereich aufgrund des höheren Angebots eher umgesetzt werden kann.

Große Nachfrage unterschiedlicher Anlegergruppen, ausländische Investoren weiter dominierend, Renditen geben deutlich nach

Die Verteilung des Transaktionsvolumens spiegelt das große Interesse unterschiedlicher Investoren eindrucksvoll wider. Alleine fünf Käufergruppen erreichen zweistellige Umsatzanteile. An die Spitze gesetzt haben sich Investment/Asset Manager, die fast 21 % beitragen und sich etwas von den übrigen Anlegern absetzen konnten. Recht dicht beieinander folgen dann Immobilien AGs/REITs mit gut 14 % sowie Equity/Real Estate Funds mit knapp 14 % auf den Plätzen zwei und drei. Aber auch Staatsfonds sind für fast 13% des Resultats verantwortlich und setzen sich knapp vor die ebenfalls starken privaten Anleger (gut 10 %). Auf Corporates und Spezialfonds entfallen darüber hinaus noch rund 9 % bzw. 8 %.

Wie bereits im vergangenen Jahr wurde das Marktgeschehen überwiegend von ausländischen Investoren dominiert. Die dynamische Entwicklung der deutschen Flächenumsätze, die Größe des Marktes und die im Vergleich zu anderen Regionen und Assetklassen immer noch höheren Renditen sind für viele ausländische Anleger gute Gründe, in Deutschland zu investieren. Gut 68 % des Transaktionsvolumens wurde durch sie generiert. An erster Stelle positioniert haben sich nordamerikanische Käufer, die auf einen Umsatzanteil von knapp 27 % kommen und europäische Investoren (rund 22 %) damit auf Platz zwei verweisen. Bemerkenswert ist der mit über 17 % hohe Anteil asiatischer Anleger, der allerdings überwiegend auf einen größeren Paketverkauf zurückzuführen ist.

Aufgrund des knappen Angebots, dem daraus resultierenden starken Wettbewerb unter den Anlegern und der Bereitschaft gerade ausländischer Investoren, höhere Preisniveaus zu akzeptieren, die sie im internationalen Vergleich gewohnt sind, haben die Renditen in den vergangenen zwölf Monaten weiter deutlich nachgegeben. Mit Ausnahme von Leipzig (6,10 %) liegen die Spitzenrenditen in allen wichtigen Logistikregionen mittlerweile klar unter der 6,00-%-Schwelle. Am teuersten ist München mit 5,55 %. Alle übrigen Standorte sind mit 5,60 % zu kalkulieren, lediglich Berlin ist mit 5,65 % noch etwas günstiger.

„Da die große Nachfrage aus heutiger Sicht unvermindert anhalten wird, dürfte letztendlich das vorhandene Angebot über den Umsatz im Gesamtjahr entscheiden. Etwas zusätzliches Potenzial könnte aus dem Trend resultieren, dass zunehmend große pan-europäische Portfolios – mit entsprechenden Anteilen in Deutschland – gehandelt werden. Vor diesem Hintergrund ist ein Transaktionsvolumen zu erwarten, das deutlich über dem langjährigen Durchschnitt liegen wird und eventuell auch die 3-Mrd.-€-Schwelle wieder überschreiten könnte“, so Hans-Jürgen Hoffmann.


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