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15.07.2015 Mangel an großflächigen Büros gefährdet Expansionspläne von Unternehmen

Nach Angaben von Colliers International war es in vielen europäischen Großstädten noch nie so schwer, neu- und hochwertige Büroflächen ab 5.000 Quadratmeter zu finden. Laut der aktuellen Studie „5.000m²-Report“ des Immobiliendienstleistungsunternehmens stellt dies eine echte Gefahr für die Expansionspläne großer Unternehmen in Europa dar. Der Report zeigt, dass die Verfügbarkeit großer Büros in 22 europäischen Schlüsselmärkten in den letzten 12 Monaten um 12 Prozent zurückgegangen ist. Der stärkste Rückgang wurde in Moskau, Central London, Berlin, Frankfurt, Madrid und Lissabon verzeichnet.

Peter Bigelmaier, Head of Office Letting bei Colliers International Deutschland: „Seit einigen Monaten brechen unseren Kunden durch Verzögerungen im Entscheidungsprozess ihre bevorzugten Optionen weg. Wir raten ihnen daher, eine proaktive Standortstrategie für die wichtigsten Städte zu verfolgen. Dementsprechend erwarten wir einen Anstieg bei den Vorvermietungen. Unternehmen sehen sich mit einem Angebotsmangel konfrontiert, der besonders in zentralen Lagen herrscht. Unsere Recherchen zeigen, dass sich nur 19 Prozent der verfügbaren Flächen ab 5.000 Quadratmeter in zentralen Geschäftsbezirken, den so genannten CBDs, befinden. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Flächen gehen wir von einer weiteren Verschärfung der Lage aus. Dabei spielt auch die verbesserte Wirtschaftslage in Teilen Europas eine Rolle. In Anbetracht dessen werden große Büroflächen zur Mangelware. Es kommt also auf das richtige Timing an. Wir raten unseren Kunden daher, ihre Bedürfnisse in den kommenden fünf Jahren vorausschauend zu analysieren und den zeitlichen Rahmen der Entscheidungsprozesse zu überprüfen. So können sie sicherstellen, dass ihnen nicht die bevorzugten Optionen ausgehen.“

Im Hinblick auf die geographische Verteilung der wichtigsten Trends, ergänzt Bigelmaier: „In Moskau beobachten wir sehr gegensätzliche Entwicklungen. Dort gibt es das größte Angebot an Neubauten in Europa (50 von 60 freien, fertiggestellten großen Büros). Allerdings verzeichnet man dort auch einen deutlichen Rückgang verfügbarer großer Flächen in Projektentwicklungen. Ebenfalls interessant ist die Situation in Central London. Dort ist die Gesamtmenge großer Büroräume im letzten Jahr stark zurückgegangen (von 60 auf 44). Die Qualität der verfügbaren Immobilien hat ebenfalls abgenommen. Mieter suchen vermehrt auch außerhalb der Stadtmitte, wo sie ein größeres Angebot vorfinden.“

Die wichtigsten Fakten im Überblick:

• Es gibt 723 größere Büroflächen ab 5.000 Quadratmeter, die in den größten Städten Europas verfügbar sind (einschließlich bereits genutzter und im Bau befindlicher Immobilien). Vorne liegen Moskau (71), die Pariser Stadtmitte und La Défense (62), Amsterdam (61) und München (52).
• Nur in wenigen Städten ist das Angebot gewachsen. Dank der starken Bautätigkeit wächst das Angebot in Istanbul und Zürich. Auch in München gibt es zwar einen leichten Angebotsanstieg, dieser ist jedoch noch immer unterdurchschnittlich.
• Die Auswahl für Mieter, die nach Büroneubauten suchen, schrumpft immer mehr. Der Anteil neu errichteter Büroimmobilien ist gesunken (von 30 auf 27 Prozent), hingegen ist der Anteil zuvor bereits genutzter Büroräume gestiegen (von 48 Prozent im Vorjahr auf nun 55 Prozent). Neubauten sind am ehesten in Mittel-, Osteuropa und der Türkei frei, wo der Anteil neuer und im Bau befindlicher Bürogebäude auch weiterhin hoch ist (73 Prozent).
• In Südeuropa ist die Anzahl großer, verfügbarer Büros vor allem in Madrid gesunken (von 42 auf 28). Grund ist ein Mangel spekulativer Büroneubauten und die wachsende Nachfrage. Auch in Mailand hat die wachsende Nachfrage zu weniger freien Flächen in den CBDs und einem gewissen Mietwachstum geführt.

Bigelmaier: „Die europäische Wirtschaft ist nach Jahren der Stagnation und des Zögerns wieder in Bewegung. Daher erwarten wir, dass große Unternehmen ihre Mitarbeiterzahlen vergrößern und 2015 neue Büros suchen. Das gilt vor allem für Märkte wie London, die größten deutschen Städte, Stockholm, Warschau und Budapest. Allerdings prognostizieren wir, dass ältere Immobilien, die den hohen Standards und der Nachfrage der Mieter nicht entsprechen, renoviert oder für Wohn- oder Hotelnutzung umfunktioniert werden.“




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