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22.07.2015 Beschaffungsmärkte verändern Logistikstandorte

Attraktive Logistikstandorte liegen meistens in der Nähe von Absatz- und Beschaffungsmärkten, z.B. in größeren Ballungsräumen sowie in der Nähe von Produktions- und Industriestandorten. Nationale wie internationale Verkehrsknotenpunkte sowie Standorte in der Nähe von Seehäfen oder auch internationalen Flughäfen sind ebenfalls wichtige Logistikcluster.

Da sich die Standortanforderungen von Logistikunternehmen nicht mehr überall realisieren lassen, werden die Karten für Logistikcluster in Deutschland jedes Jahr neu angepasst. Neben etablierten Standorten weisen sie auch Standorte mit neuem Potential aus. Diese sind vorwiegend durch eine ausreichende Flächenverfügbarkeit, entsprechendes Arbeitskräftepotential, eine gute Infrastruktur, positive Bevölkerungsentwicklung und ein steigende Nachfrage potentieller Logistikunternehmen gekennzeichnet.

Durch E-Commerce, sprich den ganzen Warenhandel über das Internet, kommen viele neue Anforderungen hinzu. E-Commerce mischt Märkte heute in anderer Weise als früher. Riesige Logistikstandorte entstehen fernab von den bisherigen Logistikballungszentren, um möglichst große Warenlager in „günstigen Gegenden“ zu beherbergen. Unternehmen setzen auf optimierte Beschaffungsmärkte mehr denn je als rein auf optimierte Wege. So spielt sich die Beschaffungs-Suchmaschine immer mehr in den Vordergrund, um möglichst mit geringstem Aufwand die beste Ware so schnell wie möglich an den richtigen Ort zu bekommen. Weiterhin um neue Märkte zu erschließen und somit zusätzliche Kunden zu gewinnen. Diese B2B-Plattformen in Europa richten sich insbesondere an international agierende, exportorientierte Unternehmen.

Aktuell liegt der deutsche Logistikinvestmentmarkt zur Jahresmitte bei einem Transaktionsvolumen von fast 1,5 Milliarden Euro und damit rund 12 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres. Mit einer Aufholjagd im zweiten Quartal, in dem rund eine Milliarde Euro in deutsche Logistikimmobilien investiert wurde, verfehlt der Logistikinvestmentmarkt nur knapp den Anschluss an das Rekordergebnis des Vorjahres.

In den nächsten sechs Monaten wird sich die hohe Marktaktivität aus dem zweiten Quartal wohl weiter fortsetzen. Anhaltend positive wirtschaftliche Rahmenbedingungen, günstige Finanzierungsbedingungen und der Mangel an rentierlichen alternativen Anlageprodukten drängen Investoren auch auf den Logistikinvestmentmarkt. Es wird daher von zahlreichen Marktkennern prognostiziert, dass der deutsche Logistikinvestmentmarkt bis zum Jahresende die 3-Milliarden-Schwelle nach 2014 auch im Jahr 2015 deutlich überschreitet. Im Logistikbereich sind ausländische Investoren in Deutschland tonangebend (der Anteil im Jahr 2014 am gesamten Transaktionsvolumen betrug 59 Prozent). Diese werden auch 2015 weiter zukaufen.

Das Interesse der Investoren im Industrie- und Logistiksegment wird insbesondere durch den derzeitigen Strukturwandel im Handelssegment und den wachsenden Stellenwert des E-Commerce angetrieben, wenngleich in diesem Bereich ein nur mangelndes Angebot an hochwertigen und großvolumigen Objekten verfügbar ist, welche die außergewöhnliche und tendenziell eher noch steigende Investorennachfrage decken könnten.

Aufgrund des knappen Angebots, dem daraus resultierenden starken Wettbewerb unter den Anlegern und der Bereitschaft gerade ausländischer Investoren, höhere Preisniveaus zu akzeptieren, die sie im internationalen Vergleich gewohnt sind, haben die Renditen im Logistikbereich in den vergangenen zwölf Monaten weiter deutlich nachgegeben.


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