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03.08.2015 Commerzbank steigert Operatives Ergebnis im 1. Hj. auf über 1 Mrd.

Die Commerzbank hat das Operative Ergebnis im ersten Halbjahr 2015 gegenüber dem Vorjahr um über 80 % auf über 1 Milliarde Euro verbessert und die Kapitalquoten auf ein für das Geschäftsmodell der Commerzbank komfortables Niveau gesteigert. Das Operative Ergebnis des Konzerns belief sich in diesem Zeitraum auf 1.070 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2014: 581 Millionen Euro). Im zweiten Quartal 2015 verbesserte sich das Operative Ergebnis deutlich auf 385 Millionen Euro (zweites Quartal 2014: 257 Milli­onen Euro). Die Erträge vor Risikovorsorge wurden im Konzern im ersten Halbjahr 2015 ebenfalls deutlich auf 5,2 Milliarden Euro gesteigert (erstes Halbjahr 2014: 4,5 Milliarden Euro). Das zweite Quartal 2015 trug insgesamt 2,4 Milliarden Euro dazu bei (zweites Quartal 2014: 2,2 Milliarden Euro). Die Risikovorsorge lag im zweiten Quartal 2015 bei 280 Millionen Euro (zweites Quartal 2014: 257 Millionen Euro). Das weiterhin niedrige Niveau basiert auf der hohen Qualität des Kreditbuches sowie der anhaltend guten Verfassung der deutschen Wirtschaft. Im zweiten Quartal 2015 betrugen die Verwaltungsaufwendungen 1.753 Millionen Euro (zweites Quartal 2014: 1.727 Millionen Euro). Esfielen höhere Aufwendungen für strategische Investitionen in Digitalisierung sowie für Regulatorik und Compliance an. Die Kostenentwicklung wurde außerdem durch Währungseffekte aufgrund des schwächeren Euro beeinflusst. Insgesamt sprang das Konzernergebnis gegenüber dem Vorjahr auf 280 Millionen Euro im zweiten Quartal beziehungsweise 646 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2015 (zweites Quartal 2014: 100 Millionen Euro; erstes Halbjahr 2014: 300 Millionen Euro).

Kapitalquote auf komfortables Niveau verbessert – weitere Dividendenabgrenzung

Die Common-Equity-Tier-1-Quote (CET 1) nach voller Anwendung von Basel 3 stieg auf 10,5 % per Ende Juni 2015 (Ende März 2015: 9,5 %) an. Damit erreichte sie ein für das Geschäftsmodell der Commerzbank komfortables Niveau. In der Quote von 10,5 % ist eine Dividendenabgrenzung für das erste Halbjahr in Höhe von 125 Millionen Euro beziehungsweise 10 Cent je Aktie berücksichtigt. Die Leverage Ratio verbesserte sich ebenfalls zum Ende des zweiten Quartals 2015 auf 4,0 %, nach 3,7 % per Ende März 2015. Die Risikogewichteten Aktiva (RWA) nach voller Anwendung von Basel 3 reduzierten sich gegenüber Ende März 2015 leicht auf 214,4 Milliarden Euro per Ende Juni 2015 (Ende März 2015: 221,5 Milliarden Euro). Die Bilanzsumme im Konzern belief sich auf 561 Milliarden Euro per Ende Juni 2015 (Ende März 2015: 605 Milliarden Euro).

Kernbank: Operatives Ergebnis deutlich gegenüber Vorjahr gesteigert

In der Kernbank konnte das Operative Ergebnis sowohl im zweiten Quartal 2015 als auch im ersten Halbjahr 2015 gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert werden. Im zweiten Quartal wurde ein Operatives Ergebnis von 641 Millionen Euro erzielt (zweites Quartal 2014: 442 Millionen Euro), sodass die Kernbank im ersten Halbjahr 2015 ihr Operatives Ergebnis deutlich auf 1.412 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2014: 940 Millionen Euro) verbesserte. Diese positive Entwicklung zeigt sich auch in der Operativen Eigenkapitalrendite (RoE) der Kernbank sowie in der Operativen Eigenkapitalrendite abzüglich immaterieller Vermögenswerte (RoTE, Return on Tangible Equity). Diese lagen in der Kernbank im zweiten Quartal 2015 mit einem operativen RoE von 11,7 % und einem operativen RoTE von 13,6 % auf einem guten Niveau – trotz einer deutlich höheren Kapitalausstattung. Die Erträge in der Kernbank stiegen im ersten Halbjahr 2015 um rund 14 % auf 5.122 Millionen Euro gegenüber dem ersten Halbjahr 2014 (4.500 Millionen Euro) an. Insgesamt wurde über alle Kernbanksegmente hinweg eine Verbesserung gegenüber dem ersten Halbjahr 2014 erzielt. Die Risikovorsorge in der Kernbank stieg erwartungsgemäß im Vergleich zum Vorquartal an, lag aber mit 138 Millionen Euro im zweiten Quartal 2015 weiterhin auf einem niedrigen Niveau (zweites Quartal 2014: 193 Millionen Euro). Die Verwaltungsaufwendungen betrugen im zweiten Quartal 1.677 Millionen Euro (zweites Quartal 2014: 1.646 Millionen Euro) und im ersten Halbjahr 2015 summierten sie sich auf 3.511 Millionen Euro, nach 3.263 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2014. Der Anstieg ist unter anderem auf höhere Aufwendungen für strategische Investitionen in Digitalisierung und für Regulatorik zurückzuführen.

„Im ersten Halbjahr haben wir das Operative Ergebnis im Konzern gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich auf über 1 Milliarde Euro gesteigert. Das ist ein weiterer Beleg für den erfolgreichen Turnaround der Bank. Wir sind mit der strategischen Positionierung auf dem richtigen Weg. Dies zeigt sich auch in der Eigenkapitalrentabilität des ersten Halbjahres, die trotz einer höheren Kapitalausstattung im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen ist“, sagte Martin Blessing, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank.

Erträge in allen Kernbanksegmenten im ersten Halbjahr 2015 gesteigert

Im Segment Privatkunden belegen ein verbessertes Operatives Ergebnis sowie gesteigerte Erträge den erfolgreichen Turnaround. Im ersten Halbjahr 2015 betrug das Operative Ergebnis 332 Millionen Euro. Dies sind 46 % mehr als im Vorjahr (erstes Halbjahr 2014: 227 Millionen Euro). Allein im zweiten Quartal wurde ein Operatives Ergebnis von 171 Millionen Euro (zweites Quartal 2014: 116 Millionen Euro) erzielt. Im ersten Halbjahr 2015 stiegen die Erträge vor Risikovorsorge trotz der anhaltenden Belastung aus dem Niedrigzinsumfeld um knapp 6 % auf 1.829 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2014: 1.719 Millionen Euro). Insbesondere setzte das Baufinanzierungsgeschäft den Wachstumskurs weiter fort, sodass das Neugeschäftsvolumen erstmals in einem Quartal die Schwelle von 3,5 Milliarden Euro überschritt. Das Kreditgeschäft in der Filialbank verzeichnete gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit rund 8 % ein signifikantes Wachstum im zweiten Quartal 2015. Darüber hinaus wird die positive Ergebnisentwicklung durch den anhaltenden Wachstumskurs des Segments fortgesetzt: 68.000 Nettoneukunden entschieden sich im zweiten Quartal für die Commerzbank, sodass seit Ende 2012 ein Nettoneukundenzuwachs von 666.000 erzielt wurde. Die Risikovorsorge lag im ersten Halbjahr 2015 mit 34 Millionen Euro auf einem weiter niedrigen Niveau (erstes Halbjahr 2014: 52 Millionen Euro). Die Verwaltungsaufwendungen beliefen sich auf 1.463 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2015 (erstes Halbjahr 2014: 1.440 Millionen Euro).

Die Mittelstandsbank steigerte ihr Operatives Ergebnis im ersten Halbjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 5 % auf 636 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2014: 608 Millionen Euro). Davon entfielen 294 Millionen Euro auf das zweite Quartal 2015, was für das Quartal einer Steigerung von 9 % entspricht (zweites Quartal 2014: 269 Millionen Euro). Der Anstieg im ersten Halbjahr resultierte im Wesentlichen aus einer gegenüber dem Vorjahr verringerten Risikovorsorge. Die Erträge vor Risikovorsorge lagen mit 1.465 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums (erstes Halbjahr 2014: 1.461 Millionen Euro), während die Risikovorsorge mit 92 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2014: 200 Millionen Euro) deutlich niedriger ausfiel. Die durch das Marktumfeld bedingten rückläufigen Einlagenerträge konnten durch eine Steigerung des Zinsüberschusses aus Krediten sowie des Provisionsüberschusses, vor allem aus Währungsabsicherungsgeschäften, kompensiert werden. Gleichzeitig stieg das Kreditvolumen im ersten Halbjahr 2015 um 7 % gegenüber dem Vorjahr an. Die Verwaltungsaufwendungen nahmen gegenüber dem ersten Halbjahr 2014 zu und betrugen 737 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2014: 653 Millionen Euro), was unter anderem auf die im ersten Halbjahr 2015 gebuchte Europäische Bankenabgabe zurückzuführen ist.

Das Segment Central & Eastern Europe erzielte im ersten Halbjahr 2015 ein Operatives Ergebnis von 180 Millionen Euro, was auf dem Niveau des Vorjahresergebnisses liegt (erstes Halbjahr 2014: 182 Millionen Euro). Das zweite Quartal 2015 trug dazu 64 Millionen Euro bei (zweites Quartal 2014: 84 Millionen Euro) und reflektiert das anhaltend niedrige Zinsniveau. Die Erträge vor Risikovorsorge lagen im ersten Halbjahr 2015 leicht über dem Vergleichszeitraum (erstes Halbjahr 2015: 462 Millionen Euro; erstes Halbjahr 2014: 457 Millionen Euro). Die Erträge beinhalteten im ersten Halbjahr 2015 den Sondereffekt aus dem Verkauf des Versicherungsgeschäfts der mBank von rund 46 Millionen Euro. Dagegen waren der Zins- und Provisionsüberschuss rückläufig. Ein deutliches Wachstum der Kredit- und Einlagenvolumina konnte die Auswirkungen des niedrigeren Zinsniveaus in Polen auf den Zinsüberschuss nicht vollumfänglich kompensieren. Bisher wurden zudem rund 150.000 Neukunden aus der Partnerschaft mit Orange gewonnen. Die Risikovorsorge ging im Vergleich zum Vorjahr im ersten Halbjahr 2015 auf 47 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2014: 59 Millionen Euro) zurück. Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich auf 235 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2015 (erstes Halbjahr 2014: 216 Millionen Euro), was maßgeblich auf gestiegene regulatorische Aufwendungen sowie weitere Investitionen zur Sicherung der Innovationsführerschaft der mBank zurückzuführen ist.

Corporates & Markets konnte im ersten Halbjahr 2015 eine gute Performance erzielen. Das Operative Ergebnis lag im ersten Halbjahr bereinigt um den OCS-Effekt und Anpassungen für Kontrahentenrisiken im Derivategeschäft bei 398 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2014: 396 Millionen Euro). Davon entfielen 144 Millionen Euro auf das zweite Quartal 2015 (zweites Quartal 2014: 194 Millionen Euro). Die Erträge vor Risikovorsorge befanden sich auf einem guten Niveau. Im ersten Halbjahr 2015 beliefen sie sich auf 1.198 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2014: 1.045 Millionen Euro), wovon 531 Millionen Euro im zweiten Quartal 2015 generiert wurden (zweites Quartal 2014: 504 Millionen Euro). Dazu trug eine starke Performance des Bereichs Equity Markets & Commodities (EMC) bei. EMC erzielte das beste Quartal in fünf Jahren, dank erhöhter Nachfrage nach Anlage- und Risikomanagementlösungen. Corporate Finance verzeichnete ein gutes Quartal im Bereich Equity Capital Markets (ECM). Die Performance des Bereichs Fixed Income & Currencies (FIC) entsprach der allgemeinen Marktentwicklung und wurde durch eine reduzierte Marktliquidität sowie das Niedrigzinsumfeld belastet. Die Risikovorsorge lag im zweiten Quartal bei 11 Millionen Euro, nach Nettoauflösungen im ersten Quartal 2015. Insgesamt ergab sich für das erste Halbjahr 2015 eine Nettorisikovorsorgeauflösung von 36 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2014: Nettoauflösung von 14 Millionen Euro). Die Verwaltungsaufwendungen beliefen sich auf 748 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2015 (erstes Halbjahr 2014: 659 Millionen Euro). Der Anstieg ist unter anderem auf die im ersten Quartal 2015 gebuchte Europäische Bankenabgabe zurückzuführen.

NCA mit weiterem Portfolioabbau in Bereichen CRE und Schiffsfinanzierung

Im ersten Halbjahr 2015 betrug das Operative Ergebnis im Segment Non-Core Assets (NCA) minus 342 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2014: minus 359 Millionen Euro) und im zweiten Quartal 2015 minus 256 Millionen Euro (zweites Quartal 2014: minus 185 Millionen Euro). Die Erträge vor Risikovorsorge beliefen sich auf 78 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2015 beziehungsweise minus 38 Millionen Euro im zweiten Quartal 2015 (erstes Halbjahr 2014: 1 Million Euro; zweites Quartal 2014: minus 40 Millionen Euro). Die Risikovorsorge stieg im zweiten Quartal 2015 auf 142 Millionen Euro an (zweites Quartal 2014: 64 Millionen Euro). Die Verwaltungsaufwendungen beliefen sich auf 181 Millionen Euro im ersten Halbjahr, wovon 76 Millionen im zweiten Quartal 2015 anfielen (erstes Halbjahr 2014: 162 Millionen Euro; zweites Quartal 2014: 81 Millionen Euro).

Beim Portfolioabbau hat die Bank im zweiten Quartal die hohe Abbaugeschwindigkeit beibehalten: Das Exposure at Default (EaD) wurde gegenüber dem ersten Quartal 2015 in den Bereichen Commercial Real Estate (CRE) und Schiffsfinanzierung um 3 Milliarden Euro reduziert. Ende Juni 2015 lag das EaD bei 27 Milliarden Euro (erstes Quartal 2015: 30 Milliarden Euro; zweites Quartal 2014: 37 Milliarden Euro). Im Bereich CRE wurden 1,0 Milliarden Euro abgebaut, sodass Ende Juni 2015 ein Exposure von 16,5 Milliarden Euro (erstes Quartal 2015: 17,5 Milliarden Euro) bestand. Im Bereich Schiffsfinanzierung wurde das Portfolio um 1,8 Milliarden Euro abgebaut, inklusive eines Währungseffektes in Höhe von 0,4 Milliarden Euro. Das Portfolio lag im zweiten Quartal 2015 bei 10,8 Milliarden Euro (erstes Quartal 2015: 12,6 Milliarden Euro). Die Anfang Juli 2015 kommunizierte Veräußerung von zwei Portfolios gewerblicher Immobilienfinanzierungen im Gesamtvolumen von 2,9 Milliarden Euro wird im dritten Quartal 2015 sichtbar werden. Ebenfalls im Juli 2015 wurde eine Vereinbarung über den Verkauf der Schiffsrestrukturierungsplattform Hanseatic Ship Asset Management (HSAM) zu einem Preis von rund 233 Millionen Euro geschlossen. In der Gewinn-und-Verlust-Rechnung wurden die Belastungen aus beiden Transaktionen in Höhe von insgesamt 98 Millionen Euro bereits im zweiten Quartal 2015 verbucht.

Ausblick

„Wir wollen den nachhaltigen Wachstumskurs der Kernbank auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen. Im Geschäftsjahr 2015 streben wir daher weiterhin an, die Erträge und Marktanteile zu steigern. Unsere CET-1-Kapitalquote ist mit Blick auf unser Geschäftsmodell komfortabel. Die Rahmenbedingungen für das Bankgeschäft sind und bleiben aber auf absehbare Zeit schwierig. Daher verfolgen wir nach wie vor konsequent unser Ziel, schlanker, effizienter und kundenorientierter zu werden“, sagte Stephan Engels, Finanzvorstand der Commerzbank.

Mit Blick auf die Risikovorsorge erwartet die Bank für das Geschäftsjahr 2015 unter 1 Milliarde Euro zu bleiben – mit einer geringeren Risikovorsorge sowohl in NCA als auch in der Kernbank. Trotz der konsequenten Umsetzung der Effizienzprogramme bleibt der Kostendruck weiterhin hoch. Die Commerzbank plant weiterhin, eine Dividende für das Geschäftsjahr 2015 zu zahlen.




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