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02.09.2015 Positive Entwicklung für nachhaltige Immobilienfonds in Europa

Im aktuellen Market Tracker „Nachhaltige Immobilienfonds“ ging Catella Research der Frage nach, warum sich die Investitionen in den letzten Jahren sehr zögerlich entwickelt haben. „Während das Segment der nachhaltigen Geldanlagen weltweilt boomt – Volumen 2014: 5,2 Billionen € in Europa –, bringen es im gleichen Zeitraum nachhaltig konzipierte und gemanagte Immobilienfonds gerade einmal auf 495 Mio. €.“, so Dr. Thomas Beyerle, Group Head of Research bei Catella. Wie kann das sein, wenn doch die Kapitalanleger zunehmend „verantwortungsvolle Investments“ suchen und auch die Corporate Governance-Regelungen inklusive Reportinganforderungen sich deutlich verschärft haben?

Die Analysten kommen dabei zu einigen Erklärungen:

Es liegt zum einen an der fast granularen Anzahl neuer Gebäude in Europa in den letzten Jahren – die Masse fehlt schlichtweg. Zum anderen auch am 99 Prozent Altbestand und der Frage, wie damit strukturiert umzugehen ist. Probleme bereiten nach wie vor einheitliche Standards bei der Bewertung und Zertifizierung von Gebäuden. Es gibt weder ein allgemeingültiges Gütesiegel für nachhaltige Immobilienfonds noch eine Benchmark für einen Peer-Group-Vergleich – unabdingbare Voraussetzung um den Wettbewerb zu entfachen.

Trotz dieser Defizite auf der strukturellen Seite erwartet Catella eine positive Entwicklung in den kommenden 3 Quartalen. Ein Grund: der Druck von Kapitalsammelstellen in nachhaltig konzipierte und gemanagte Immobilienfonds nimmt deutlich zu. Auch ist der Transformationsprozess von konventionellen Gebäuden hin zu saniertem, energieeffizientem Neubestand ein Milliardengeschäft – allein in Europa. Ferner haben auch in den Due Dilligence-Prozessen und Transaktionsstandards die Kriterien der nachhaltigen Bewertung Einzug gehalten. Eine Gegenüberstellung der Pro´s und Con´s finden Sie ausführlich im Bericht aufbereitet. „Wir sehen hier ein Volumen in Europa von rund 850 Mio. € bis Mitte 2016, welches seinen Weg in neu konzipierte nachhaltige Immobilienfonds finden kann“, so Dr. Beyerle weiter. Ein entscheidender Grund dafür ist auch, dass viele Bestandsobjekte ein entsprechendes Optimierungspotenzial aufweisen. Zudem befindet sich ein Großteil der Bestandsobjekte in exponierten Lagen.

Klar sollte sein, dass die Fonds, die auf „Nachhaltigkeit“ setzen, ihre Investitionen gut durchkonzipieren. Zumal nicht alle nachhaltigen Investitionsprojekte schon kurzfristig einen entsprechenden Return on Investment (RoI) generieren können. Die Gefahr einer Überinvestition in Nachhaltigkeit droht aber auch dann, wenn ordnungspolitisch falsche Anreize gesetzt werden, wie zuletzt im Segment „Solar“, warnen die Analysten.


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